Vier Schülerinnen berichten aus ihrer Arbeit in der SV und ihre zukünftigen Aufgaben als Schülersprecher an der Ferdinand-Tönnies-Schule
In der Schülervertretung (SV) der Schule engagieren sich vier motivierte Schülerinnen, die hier ihre Erfahrungen und Eindrücke teilen. Jana ist frisch gewählte Schülersprecherin und Martha ist ihre Vertreterin, während Lani und Maja bereits seit längerem aktive Mitglieder der SV sind.
Alle vier Schülerinnen berichten von ihren Erlebnissen, dem Zusammenhalt und den Zielen ihrer Arbeit. Zwei von ihnen haben bereits an Schulevents und wichtigen Entscheidungen maßgeblich als Schülervertreter mitgewirkt und freuen sich auf die Fortsetzung ihrer Arbeit, zwei von ihnen freuen sich ganz besonders, in ihren neuen Rollen aktiv zu werden. Nachfolgenden Mitschülerinnen und Mitschülern können sie das freiwillige Engagement ans Herz legen.
Die Struktur der Schülervertretung
Jana erklärt uns zunächst den Aufbau der Schülervertretung: „Es gibt ein Schülerparlament, in dem Vertreter aller Schüler aus allen Jahrgängen vertreten sind. Von diesem Schülerparlament werden ein Schülersprecher und sein Stellvertreter gewählt. In der Schülervertretung sind zehn gewählte Vertreter aus den neunten und zehnten Klassen.“ Martha ergänzt: „Für die neunte Klasse werden die Achtklässler für das kommende Schuljahr und für die zehnte Klasse die Neuntklässler gewählt. So wie wir auch in der neunten Klasse vor den Sommerferien für dieses neue zehnte Schuljahr gewählt worden sind.“
Motivation und Ziele
Die Motivation für ihr Engagement ist bei allen vier Schülerinnen stark ausgeprägt. Jana erzählt: „Ich habe nicht lange gezögert und sehr schnell gemerkt, dass man als Schülervertreterin wirklich etwas bewegen kann. Wir sind das Sprachrohr der Schülerschaft und können auf diese Weise die Schule mitformen. Daher habe ich ein gutes Gefühl in Bezug auf meine neue Aufgabe als Schülersprecherin.“
Martha fügt hinzu: „Uns ist über die Jahre einiges aufgefallen, das verbessert werden kann, und jetzt sind wir in einer höheren Klasse und können uns für diese Veränderungen einsetzen.“ Maja ist auch angetreten, um etwas zu verändern: „Nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Schüler, die noch jünger sind.“
Projekte und Aufgaben
Die Schülerinnen der SV sind in zahlreiche Projekte und Aufgaben involviert. Maja berichtet: „Wir nehmen die Wünsche von Schülern auf und versuchen, sie gegebenenfalls umzusetzen. Dann haben wir das Faschingsfest, das wir organisieren. Damit an diesem Tag alle Spaß haben und tanzen können.“ Lani ergänzt: „Dazu kommt noch unsere Nikolaus-Aktion gemeinsam mit anderen Schulen. Wir verkaufen Nikoläuse, die der Käufer dann weiter verschenkt. Diese Projekte laufen jedes Jahr, hinzu kommen noch das Sportfest und weitere Aktionen.“
Die Schülerinnen denken, dass sie bei der Arbeit an diesen Projekten ebenfalls etwas über sich selbst und ihre Mitschüler aus der SV lernen können beziehungsweise über den richtigen Umgang miteinander.
Einblick in den Alltag der SV
Jana erläutert die Arbeitsweise des Schülerparlaments: „Im Schülerparlament können die Klassensprecher ihre Wünsche beziehungsweise die ihrer Klassen vortragen. Wir notieren uns diese und geben sie weiter in die Lehrerkonferenz. Dort werden diese Anliegen oder Wünsche besprochen und wir bekommen eine Rückmeldung, die wir wiederum an unsere Mitschüler weitergeben.“ Und Martha fügt hinzu: „Das ist ein demokratisches System bei uns an der Schule. Das Thema Demokratie hatten wir auch gerade im Unterricht.“
Lani gibt ein konkretes Beispiel: „Ein Beispiel ist der Basketballkorb, der auf Anregung der Schüler angeschafft worden ist. Ein weiteres Beispiel ist die Schulkleidung. Wir meinen damit keine Schuluniform, sondern Sportkleidung oder Pullis mit unserem Schullogo der FTS.“ Das habe der damalige Schülersprecher im vergangenen Schuljahr gemeinsam mit der SV auf den Weg gebracht.
Das Engagement sei natürlich freiwillig und kostet etwas Zeit, aber es lohne sich. Eine Schulpause pro Woche wird für einige „Arbeiten“ genutzt. „Ein zuständiger Lehrer steht uns zur Verfügung, mit dem wir unsere Anliegen und Themen besprechen. Darüber hinaus kommen wir eigenständig zusammen“, sagt Maja. Diese Treffen finden während der Pause statt, zusätzlich treffen sich die Schüler außerhalb dieser Zeiten. Die SV hat einen eigenen Raum in der Schule, wo sie andere Schüler besuchen können; zudem gibt es einen Briefkasten für ihre Wünsche.
Die Rolle der Schülersprecherin
Als Schülersprecherin hat Jana besondere Aufgaben: „Ich leite die Schulparlamente und bin für die Lehrer die direkte Ansprechpartnerin. Bei verschiedenen Veranstaltungen wie Einschulungen halte ich die Rede. Ich werde ebenfalls beim Abschluss die Rede halten.“
Auf die Frage, ob man für die Rolle als Schülersprecherin ein besonderes Talent brauche, antwortet sie: „Eigentlich nicht. Ich habe mich freiwillig gemeldet und bin von den Schülern gewählt worden.“
Unterstützung und Feedback
Die SV hat schon Einfluss. Die Schüler und Schülerinnen der SV bekommen zudem Unterstützung von der Lehrerschaft. Allerdings werden Projekte wie das Faschingsfest ganz alleine von den Schülern durchgeführt.
„Wir erhalten viel Lob von den Lehrern für unser Engagement und immer wieder positives Feedback von der gesamten Schule nach gelungenen Aktionen“, berichtet Maja.
Die Bedeutung des Engagements
Über den Sinn ihrer Aufgabe, die neben der Schule ihre freie Zeit kostet, sind sich alle vier Schülerinnen einig. „Wir mögen es, zu helfen und unseren Teil zu unserer Schule beizutragen – egal ob in Form von Problemlösungen oder durch die Veranstaltung von Festen“, sagt Martha.
Auch für den persönlichen Werdegang könnte das Engagement wichtig sein. Lani erzählt, dass die Zugehörigkeit zum Schülerparlament, zur SV oder die Tätigkeit als Schülersprecher sowie dessen Vertreter im Schulzeugnis vermerkt werde.
Jana betont zudem: „Es wird sicherlich hilfreich sein, wenn ich beispielsweise an eine Berufsschule gehe und hier bereits Schülersprecherin gewesen bin. Möglicherweise kann ich dort meine Erfahrungen einbringen.“ Lohn werde es ebenfalls sein, zurückzublicken auf das, was man geschaffen habe, zum Beispiel eine unvergessliche Faschingsfeier zu gestalten oder eine Rede beim Abschluss zu halten.
Ein Aufruf an die Mitschüler
Zum Abschluss richten alle vier Schülerinnen einen Appell an ihre Mitschüler: „Jeder kann in die SV hineinkommen. Wer dazu Lust hat, kann sich vorstellen und wählen lassen. Es macht wirklich Spaß. Wir schreiben nicht nur, sondern wir setzen reale Sachen um und es bringt viel Freude, da mitzuwirken.“
Man muss aber ein Mensch sein, der anderen zuhört, aufgeschlossen ist, sich mit anderen abstimmen kann und sich für eine Sache einsetzt.
„Wir würden auf jeden Fall andere Schüler dazu motivieren, in der SV tätig zu sein. Es ist bereichernd“, sagen die vier Schülerinnen.
Fazit
Die Arbeit in der Schülervertretung ist eine wertvolle Erfahrung, die nicht nur das Schulklima positiv beeinflusst, sondern ebenso die persönliche Entwicklung der engagierten Schüler und Schülerinnen fördert. Jana, Martha, Lani und Maja sind überzeugt, dass ihr Engagement nicht nur während der Schulzeit, sondern auch später im Leben und im Beruf hilfreich sein wird. Ihr Einsatz ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man als Schüler Verantwortung übernehmen und positive Veränderungen bewirken kann.
TEXT Hilke Ohrt
FOTO Reinhart Witt