Die Stimmung in der Schule ist positiv und das fühlt sich gut an!

Die Stimmung in der Schule ist positiv und das fühlt sich gut an!

Ein Gespräch mit dem stellvertretenden Schulleiter der Goethe-Gemeinschaftsschule, Markus Michalsky

Gebürtig in Preetz, lebt Markus Michalsky mit seiner Frau und zwei Kindern in Kiel. Seit 2007 ist er an der Goethe-Gemeinschaftsschule und seit 2009 in der Funktion als Schulleiter tätig. Lehrer wollte er immer schon werden. Nach dem Abi folgte direkt das Lehramtsstudium an der CAU, in den Fächern Sport und Mathe. Neben dem Studium war er bis 2003 Inhaber einer Agentur für neue Medien. Eine spannende Aufgabe, aber irgendwie fehlte die Wissensvermittlung, die ihn schon als Nachhilfelehrer für Schüler begeistert hatte! Deshalb verließ er die Agentur, machte 2004 seinen Abschluss und hat diese Entscheidung nie bereut. Wir haben mit ihm über den BO-Unterricht, die BIM und weitere Pläne für das kommende Schuljahr gesprochen.

Herr Michalsky, wurden Sie zu Ihrer Schulzeit im Hinblick auf Berufsorientierung beraten?

Nein, gar nicht! Das gab es damals an unserer Schule nicht. Ich habe mit Familie und Freunden gesprochen, aber wahrscheinlich sind mir durch die mangelnde Information, auch einige Berufsmöglichkeiten entgangen. 

Das neue Schuljahr ist gestartet. Was glauben Sie, wird dieses Jahr anders sein?

Ich bin da positiv gestimmt. Wir werden nach aktueller Lage ein relativ normales Schuljahr mit Präsenzunterricht haben. Schlimmstenfalls wieder eine Phase mit Wechselunterricht. 

Und in Bezug auf die  Berufliche Orientierung?

Die Betriebspraktika können stattfinden. Der Jahrgang der Stufe 8 startet nach den Herbstferien, und für Februar nächsten Jahres laufen auch schon die Bewerbungen. Wir kümmern uns natürlich um die Vorlage eines Hygienekonzeptes der einzelnen Betriebe, und nur wenn wir denken, dass die Schüler dort gut aufgehoben sind, stimmen wir dem Praktikumsplatz zu.  

Um die Praktikumsstellen kümmern sich die Schüler aber selber?

Genau. Die Schüler suchen sich eine Stelle, füllen den Anmeldebogen aus, und wir kümmern uns dann um die Einhaltung der Hygienevorschriften in den jeweiligen Unternehmen, indem wir mit jedem einzelnen Betrieb telefonieren.

Lehnen Sie auch manchmal Unternehmen ab?

Ja, aber das machen wir auch, wenn uns ein Praktikumsangebot nicht schlüssig in Bezug auf das Erlernen betrieblicher Abläufe erscheint. Nur Dosen sortieren macht keinen Sinn.

Wie wichtig ist die BIM für Ihre Schule?

Die BIM ist ein wichtiger Baustein innerhalb der Berufsorientierung. Die persönlichen Gespräche mit Azubis und Personalverantwortlichen sind sehr wichtig. Die Kinder lernen, Scheu zu überwinden, und können so viel Neues  in Erfahrung bringen – und das Ganze in dem bekannten, geschützten Raum auf unserem Schulgelände. Auch die Betriebe sind sehr motiviert. Wir haben einige dazugewinnen oder andere wiedergewinnen können, die sich darauf freuen mitzumachen. Gerade die Unternehmen aus dem Handwerk sind eine wichtige Klientel für uns.

Wie bereiten Sie die Schüler auf die Messe vor?

Wir haben einen Vorlauf. Das heißt, die Kinder erstellen den sogenannten Profilpass, in dem sie zum Beispiel Selbstkompetenz, Stärken, Schwächen, Vorlieben im WIPO-Unterricht erarbeiten. Da werden mögliche Richtungen schon mal abgeklopft. Parallel dazu sind wir natürlich auch auf den digitalen Seiten wie der DIGI.BO-Plattform oder Ausbildungsplatz.com unterwegs und können so den Schülern konkrete Berufsbilder vorstellen. Die Schüler bekommen dann von uns einen Bogen der Wunschberufe und entsprechende Aussteller-Unternehmen zusammenführt, so können sie diese Stände auf der Messe gezielt aufsuchen. Die Eltern, sofern genesen, geimpft oder getestet, sind herzlich eingeladen mitzukommen, denn für die Kinder ist das in der Regel sehr wichtig.

Wie ist Ihr Fazit für das vergangene Corona-Jahr?

Die größte Herausforderung war mit Sicherheit die schnelle Umsetzung der immer wieder kurzfristigen Veränderungen im Schulbetrieb. Die Grätsche zwischen Präsenz- und Distanzunterricht von Kollegen, die teilweise ja selber zuhause Kinder im Homeschooling hatten, und auch die Tatsache, dass wir eine Schule mit vielen Schülern sind, die nicht alle selbstverständlich über digitale Endgeräte verfügen, war schon etwas schwierig. An dieser Stelle mal ein großes Lob an die Stadt, die uns einige Geräte beschafft hat, um den Distanzunterricht auch für diese Kinder zu gewährleisten. Wir selber haben im Kollegium ebenfalls ältere Geräte wiederhergestellt. Die detaillierte Bedienung der für einige Schüler und Lehrer nicht alltäglichen Medien musste ebenfalls aus den eigenen Reihen vermittelt werden. Grundsätzlich war aber eine faire Gleichbehandlung aller Bedürfnisse und persönlicher Probleme die wohl wichtigste Aufgabe.

Müssen Sie für das nächste Jahr viel Mut machen?

Wir starten mal mit ganz normalem Unterricht unter Einhaltung der Regeln und hoffen, durch diese Normalität wieder Vertrauen zu schaffen. Die Stimmung ist positiv und das fühlt sich gut an!

 

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TEXT: Anja Nacken, Sophie Blady
FOTOS: Christina Kloodt