Die Entstehungsgeschichte einer Produktionsfirma im Herzen Kiels

Die Entstehungsgeschichte einer Produktionsfirma im Herzen Kiels

Film ab, Digga!

Enthusiasmus, eine Idee, die es noch nicht gab sowie genügend Mut und Durchhaltevermögen sie umzusetzen. Wer darüber verfügt, so glaubt Frieder Dillmann, dem steht in der Filmbranche nichts im Weg. Auch er hat den Karrieresprung geschafft und in diesem Jahr seine eigene Produktionsfirma mit dem Namen „DIGGA Productions“ gegründet, mit der er Filmprojekte von der ersten Idee bis hin zum letzten Feinschliff umsetzt.

Dass er einmal in der Medienbranche landen würde, hätte Frieder vor einigen Jahren selbst noch nicht geglaubt. „Eigentlich wollte ich immer Medizin studieren“, erinnert sich der gebürtige Nortorfer. Nach zwölf Wartesemestern hatte er jedoch immer noch keine Zusage für einen Studienplatz. Da er sich in seiner Freizeit gerne mit Musik beschäftigt und bereits seit über zehn Jahren als DJ auflegt, entschied sich Frieder für das Studium „Multi-Media-Production“ an der Fachhochschule Kiel. Hier wurde seine Liebe zum Film schnell geweckt. „Man lernt verschiedene Medienbereiche kennen, wie Fotografie, Grafikdesign, Journalismus, Webseitenprogrammierung und eben auch Film. Film hat mir eindeutig am meisten Spaß gemacht!“ Noch während des Studiums half er einem befreundeten Produzenten als Assistent, Tonmann oder zweiter Kameramann. „Nach zwei Jahren kam dann der nächste Schritt. Ich wollte mehr Projekte in Eigenregie umsetzen und entschied, mich selbstständig zu machen“, berichtet Frieder.

In 20 bis 30 Sekunden eine Lebenseinstellung, ein Gefühl oder eine Message rüber zu bringen, auf eine Weise, die den Zuschauer in den Bann zieht. Da habe ich am meisten Lust drauf!

Er stellte ein Team aus fünf Mitarbeitern zusammen, von denen jeder ein eigenes Spezialgebiet bedient. Am Anfang der Produktion steht Doumorh El-Riz, die neben der 3D Visualisierung für die Konzeption zuständig ist. Stefan Horak arbeitet mit der Drohne und der 360 Grad Kamera, während Tim Neve Spezialist für After Effects – wie Animation, Titelanimation und Spezialeffekte – ist. Mit Christoph Rutsch hat sich „DIGGA Productions“ sogar einen eigenen Musikproduzenten ins Boot geholt, der auf Wunsch des Kunden maßgeschneiderte Filmmusik produziert. Frieder selbst hat den Hut für Kamera und Schnitt auf. Er war es auch, der auf den ungewöhnlichen Namen der Firma kam. Zwei ehemalige Studienkolleginnen designten nämlichen Pullis mit der Aufschrift „Nice Digga Nice“, von denen Frieder sich ein Exemplar kaufte. „Ich wurde häufig auf den Pulli angesprochen“, erinnert er sich. „Daraus entstand dann der Name „DIGGA Productions“. Das ist catchy und spricht viele Leute an.“

Einen Arbeitsplatz haben die Filmemacher nach ihrer Gründung in der Alten Mu gefunden, wo sie sich ein Büro mit der Firma 3komma3 teilen. „Ich habe für die Muthesius das ein oder andere Mal gefilmt. Hier geht man ganz anders an Projekte heran, was mich total beeindruckt!“, erklärt Frieder seinen Bezug zur Kunsthochschule. „Häufig gibt es keine konkrete Aufgabenstellung, die Studierenden müssen ihr Thema viel mehr selbst finden. Da tun sich ganz neue Wege auf, an ein Thema heranzugehen.“

Frieder Dillmann

Frieder entschied sich für die Selbstständigkeit, weil er Projekte in Eigenregie umsetzen wollte.

Die Zukunft der Produktionsfirma sieht Frieder ganz klar in der Zusammenarbeit mit Unternehmen, für die DIGGA Productions Produktfilme, Imagefilme, Werbeclips oder Recruitingfilme dreht. „Mein Traum ist es, irgendwann in der Werbeszene Commercials zu drehen. In 20 bis 30 Sekunden eine Lebenseinstellung, ein Gefühl oder eine Message rüber zu bringen, auf eine Weise, die den Zuschauer in den Bann zieht. Da habe ich am meisten Lust drauf!“ Verwirklicht hat er diese Vision bereits mit Filmen für das Mum & Dad, das Habitat Festival und Bernard Carré. Mit ihrer Leidenschaft, der Liebe zum Detail und einer so breitgefächerten Expertise wird DIGGA Productions in Zukunft mit Sicherheit noch viele Kunden überzeugen.

TEXT Vanessa Strehlow
FOTOS Gunnar Dethlefsen