Der neue Trainer der SV Elmshorn

Der neue Trainer der SV Elmshorn

Im Gespräch mit Michael Dürr, Ausbildungsleiter der Stadtverwaltung Elmshorn

Der neue Ausbildungsleiter der Stadtverwaltung Elmshorn heißt Michael Dürr. Am 1. Juli 2017 übernahm der gebürtige Dithmarscher das Amt von Stefan Labusch. „Der Neue“ kommt aus Dithmarschen, hat in Kiel studiert, arbeitete in vielen unterschiedlichen Fachdiensten und pendelt täglich zweimal 65 Kilometer zwischen Arbeitsplatz und Wohnort. Allein damit beweist er einige Fähigkeiten, die moderne Verwaltungsarbeit erfordert: Flexibilität, Lernbereitschaft, Belastbarkeit und Motivation. Im Gespräch mit ME2BE erklärt er, worauf er bei der Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten besonderen Wert legt und welche Eigenschaften für ihn mit Abstand die wichtigsten sind.

ME2BE: „Moin, Herr Dürr. Als neuer Ausbildungsleiter sind Sie verantwortlich für die Personalgewinnung und -ausbildung bei der Stadtverwaltung Elmshorn. Vorher waren Sie in anderen Ämtern und Funktionen tätig, zuletzt im Amt für Soziales. Welche Ausbildungen haben Sie durchlaufen und was hat Sie an der neuen Aufgabe gereizt?

Michael Dürr: Ich habe nach einer Ausbildung zum Bürokaufmann und der Bundeswehrzeit das Verwaltungsstudium für den gehobenen Dienst in Kiel­-Altenholz absolviert und in der Kieler Stadtverwaltung im Sozialamt ge­arbeitet. 2002 wechselte ich ins Elmshorner Rathaus. Ab 2005 war ich 8,5 Jahre als Team­ leiter im Jobcenter des Kreises Pinneberg in unterschiedlichen Fachbereichen tätig. Im August 2013 kehrte ich als Sachgebietsleiter im Amt für Soziales ins Rathaus zurück. Seit dem 01.07.2017 bin ich als Ausbildungslei­ter im Bereich Personalwesen und Organisa­tion tätig. An der neuen Aufgabe hat mich vor allem die Arbeit mit jungen Menschen gereizt, speziell die Themen Ausbildung und Studium. Sowohl beruflich als auch privat arbeite ich seit vielen Jahren mit Jugend­lichen zusammen und habe als Teamleiter und Trainer wichtige Erfahrungen im Be­reich Mitarbeiterführung sammeln können. Ich spürte einfach eine große Motivation für diese Aufgabe. Übrigens: Die Möglichkeiten, sich auf interne Stellen zu bewerben und sich permanent weiterbilden zu können, sind meines Erachtens gute Argumente für eine berufliche Karriere bei der Verwaltung.

Zwei Eigenschaften sind mir besonders wichtig: Ehrlichkeit und Teamgeist.

Die Ausbildung bei der Stadt Elmshorn gilt als besonders vielseitig und hat einen guten Ruf. Was sind Ihre Pläne und Projekte?

Zunächst einmal brauche ich die gute Arbeit meines Vorgängers, Stefan Labusch, nicht grundlegend zu verändern, sondern möch­te sie erfolgreich fortsetzen. Die Stadtver­waltung Elmshorn bietet Auszubildenden und Studierenden eine interessante Verwal­tungslandschaft mit zwölf Ämtern und vier Stabsstellen sowie ein Kollegium von über 500 Angestellten, Beamtinnen und Beam­ten. Momentan schauen wir strategisch in die Zukunft und planen auch in den nächs­ten Jahren viele Nachwuchskräfte einzustel­len, die wir zu Fachpersonal entwickeln. Der Schwerpunkt wird weiterhin in der Ausbil­dung von Verwaltungsfachangestellten lie­gen. Künftig werden wir aber auch die tech­nischen und pädagogischen Berufe verstärkt oder erstmalig ausbilden bzw. weitere duale Studiengänge anbieten.

Welche Ausbildungen und Studiengänge sind das im Einzelnen?

Wir bieten 4 Ausbildungsplätze für Verwal­tungsfachangestellte in Vollzeit und einen Platz für Mütter oder Väter in Teilzeit an, sowie 4 Studienplätze für das duale Studium Öffentliche Verwaltung/ Public Administ­ration. Alle drei Jahre bilden wir zusätzlich aus in den Berufen: Fachkraft für Rohr­, Ka­nal­ und Industrieservice, Bauzeichner/­in, Fachinformatiker/­in für Systemintegration, Vermessungstechni­ker/­in. Außerdem bieten wir die berufs­begleitende Ausbildung zum Erzieher und zur Erzieherin an. Erstmalig vergeben wir ab Herbst 2018 Studienplätze für das duale Studium ‚Bauingenieurwesen‘.

Mit aktuell 12 Verwaltungsfachangestellten in dualer Ausbildung und 10 Personen im dualen Studium bildet der Verwaltungsbereich die größte Gruppe. Worauf achten Sie bei Bewerbungen und während der Ausbildung?

Arbeit in der Verwaltung heißt: Zusammen­arbeit mit Menschen. Alle Fähigkeiten und Wesenszüge, die diese Zusammenarbeit er­ leichtern, sind willkommen, beispielsweise Hilfsbereitschaft, Geduld, Kommunikations­freude und Freundlichkeit. Zwei Eigenschaf­ten sind mir besonders wichtig: Ehrlichkeit und Teamgeist. Ohne Teamgeist funktioniert weder eine Fußballmannschaft noch eine Verwaltung! Und nur wenn wir ehrlich zu­ einander sind, können wir uns gegenseitig vertrauen und im Team zusammenarbeiten. ‚Schnacker‘, die sich in den Vordergrund stellen, haben bei uns keine Chance. Des­halb achten wir im Bewerbungsverfahren nicht nur auf schulische, sondern vor allem auf menschliche und soziale Aspekte.

Stadt Elmshorn

Die Azubis der Stadtverwaltung Elmshorn

Welches Talent hat Ihnen persönlich im Laufe Ihrer Verwaltungslaufbahn am meisten geholfen?

Die Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen und ein großes Herz zu haben! Konflikte gehören im menschlichen Zusammenleben zur Tagesordnung. In der Verwaltung gibt es beispielsweise Konfliktsituationen, in denen Bürgerinnen oder Bürgern emotional werden. Trotzdem müssen Mitarbeiter Ruhe bewahren und dazu in der Lage sein, auch dem nächsten Kunden ruhig und unvorein­ genommen gegenüberzutreten. Das gelingt nicht allen gleichermaßen gut. Mir ist es wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vor allem den Auszubildenden Vertrau­en zu schenken und sie zu ermutigen, eige­ne Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet für mich, dass ich hinter ihnen stehe und ihnen auch bei Fehlern den Rücken stärke. Ehrlich sein, gut zusammenarbeiten, Herz zeigen und locker bleiben!

Auch die moderne Verwaltungsarbeit nutzt verstärkt digitale Möglichkeiten. Wird das die Verwaltungsarbeit verändern?

Ja, das wird selbstverständlich Verände­rungen mit sich bringen, doch wir sollten darauf achten, dass die menschlichen As­pekte dabei nicht auf der Strecke bleiben. Die persönliche Begegnung mit Bürgern oder Kollegen vollzieht sich eben nicht di­gital. Deshalb dürfen wir meines Erachtens Entscheidungsspielräume nie völlig aus der Hand geben.

Wenn der Tag in Elmshorn erfolgreich verwaltet wurde … wie entspannen Sie dann am besten?

Meinen Ausgleich zur Arbeit finde ich in ers­ter Linie im Sport und speziell im Fußball. Ich habe selbst jahrelang im Verein gespielt, anschließend in Malente meine B-­Lizenz als Fußballtrainer gemacht und viele Jugend­, Damen­ und Herrenmannschaften als Trai­ner begleitet. Es gibt nichts Schöneres, als in einem Team zu arbeiten! Zurzeit trainiere ich also beruflich die Auszubildenden und Studierenden der Stadtverwaltung Elmshorn und privat die erste Herrenmannschaft von Ditmarsia Albersdorf.

TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Eric Genzken