Zwei Lehrkräfte antworten auf ein- und dieselben Fragen
Was hat Sie motiviert, Lehrer/in zu werden?
Anne: Mein erster Wunschberuf war Zahntechnikerin, doch nach einigen Praktika und einer Orientierungsphase entschied ich mich, das Abitur zu machen und auf Lehramt zu studieren. Fachlich hat mich die Mathematik am stärksten motiviert.
Thomas: Ein Fehlversuch brachte mich auf die richtige Spur! Ursprünglich tendierte ich in die medizinisch-therapeutische Richtung, doch der Studiengang Medizintechnik war mir zu ‚technisch’. Nach zwei Semestern wechselte ich ins Lehramt. Das Fach Biologie war meine logische erste Wahl. Interesse an der englischen Sprache hatte ich durch das Hören englischsprachiger Musik.
Was fasziniert Sie an Ihren Fächern?
Anne: Das Faszinierende an der Mathematik ist der ewige Reiz, eine Aufgabe richtig zu lösen. Jede Aufgabe hat ihre Lösungsverfahren. Es stellt sich die Frage, welcher Weg zum Ziel führt! Im Unterschied zur Mathematik ist die Biologie auch ein ‚praktisches Fach‘. Im Bio-Unterricht kann ich die Natur ins Klassenzimmer holen, oder wir gehen nach draußen und erforschen gemeinsam die Umwelt.
Thomas: Ich mag den Klang der englischen Sprache und betrachte Englisch als ‚lingua franca’, also als völkerverbindende Sprache. An der Biologie fasziniert mich die Nähe zu allem, was wir sind und machen. Das Leben ist das größte Wunder der Welt. Sich mit den biologischen Abläufen, Mechanismen und Zusammenhängen zu beschäftigen, ist faszinierend.
Welchen Forscher oder welche Forscherin fasziniert Sie?
Anne: Alexander von Humboldt.
Thomas: Charles Darwin.
Anne Kolbusa ist seit einem Jahr an der Johann-Heinrich-Voß-Schule und gehört zu den jüngsten Lehrkräften im Kollegium. Sie unterrichtet die Fächer Biologie und Mathematik. Die ursprüngliche Mecklenburg-Vorpommerin absolvierte ihr Lehramtsstudium an der Universität Rostock.
An welchem Unterrichtsthema kommen Ihre Schüler nicht vorbei?
Anne: Am Thema Artenvielfalt. Ich finde es wichtig, dass Schüler sich mit einheimischen Pflanzen- und Tierarten auskennen.
Thomas: Meine Schüler kommen nicht daran vorbei, mindestens zwei oder drei Songtexte von Bruce Springsteen zu übersetzen!
Wie lautet Ihre Meinung zum Thema ‚Digitalisierung der Schulen’?
Anne: Meiner Meinung nach sollten Schüler im Unterricht mit digitalen Medien konfrontiert werden, weil sie deren Anwendung im späteren Leben benötigen.
Thomas: Ich halte den Einsatz digitaler Medien für unabdingbar. Allerdings bin ich kein ‚digital native’ und wünsche mir entsprechende Schulungen, um die eigene Medienkompetenz zu stärken.
Beschreiben Sie die Atmosphäre an Ihrer Schule?
Anne: Ich genieße die Art, wie wir insgesamt miteinander umgehen. Die Atmosphäre ist freundlich, sowohl unter Lehrerkollegen
als auch in der Begegnung mit den Schülern.
Thomas: Unser Schulgebäude versprüht einen einzigartigen Charme, die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen empfinde ich als sehr harmonisch, und unsere Schüler sind diszipliniert, interessiert und engagiert.
Thomas Dretzler stammt aus der Nähe von Lübeck und absolvierte sein Lehramtsstudium an der Universität Hamburg sowie an der Cardiff University in Wales. Er unterrichtet die Fächer Englisch und Biologie und gehört zu den erfahrensten Lehrkräften an der Johann-Heinrich-Voß-Schule.
Wie gefällt Ihnen die Region, in der Sie arbeiten?
Anne: Die holsteinische Schweiz ist eine wunderschöne Region, in der man hervorragende Fahrradausflüge unternehmen kann. Als Biologielehrerin finde ich hier die ideale Umgebung für Exkursionen.
Thomas: Großartig! Ich bin hier fest verwurzelt und liebe die Region.
Womit beschäftigen Sie sich in der Freizeit?
Anne: Ich habe zwei Kinder, mit denen ich viel Zeit verbringe, und tanze in einem Karnevalsclub.
Thomas: Ich widme mich der Familie und dem Sport, laufe gern, spiele Tischtennis und genieße das Wandern im Urlaub.
Welchen Rat geben Sie Ihren Schülern mit auf den Weg ins Berufsleben?
Anne: Schaut euch um, macht Praktika und habt den Mut, euch auszuprobieren!
Thomas: Begegnet euren Nächsten mit Wertschätzung und Respekt!
TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Sebastian Weimar