BOM mit Leidenschaft an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule am 07.10.17

BOM mit Leidenschaft an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule am 07.10.17

07.10.2017. Samstagvormittag. Zehn Uhr. Schulleiter Thomas Willers steht auf der kleinen Bühne der Turnhalle. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, denn er weiß: Die Veranstaltung, die er nun eröffnen wird, ist bereits jetzt ein absoluter Erfolg.

Schon zum elften Mal findet die Berufsorientierungsmesse, kurz BOM, an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule statt. „Natürlich freue ich mich besonders, ehemalige Schüler als Azubis an den Ständen der Aussteller zu sehen!“, so Herr Willers. Den Erfolg der Veranstaltung hat die Schule nicht zuletzt der Frau zu verdanken, die Willers „Mrs. BOM“ nennt – Margrit Gebel hat diese Berufsorientierungsmesse groß gemacht. „Wir haben ganz klein angefangen“, erzählte uns die Berufsorientierungslehrerin, „am Anfang haben wir ca. 30 Aussteller gehabt, alle waren Eltern oder Bekannte der Schüler. Damals haben wir auch noch die Plakate für die Stände selbst gestaltet.“ Auch wenn es heute rund 80 Betriebe sind, die familiäre Atmosphäre ist geblieben.

Lea-Sophie Mertens, Christin Heinz und Cheikhouna Toure-Sarr

Lea-Sophie Mertens, Christin Heinz und Cheikhouna Toure-Sarr von der Bäckerei Günther

 

Vielleicht liegt das, unter anderem, auch tatsächlich daran, dass auch viele der Azubis früher mal selbst Schüler an der Friedrich- Junge-Gemeinschaftsschule waren. Am Stand der Bäckerei Günther treffen wir zum Beispiel auf Cheikhouna, der selbst bis vor den Sommerferien noch die Schulbank gedrückt hat. Jetzt hat er seine Ausbildung bei Günther angefangen… er wird „Held der Nacht“, wie das Unternehmen seine Bäckerazubis nennt. Personalleiterin Christin Heinz ist begeistert vom neuen Nachwuchs im Team. „Wir haben hohe Ansprüche und der Beruf erfordert schon einiges an handwerklichem Geschick… und Cheikhouna erfüllt diese Ansprüche vollkommen!“ Der junge Mann war über einen Lehrer auf die Ausbildung aufmerksam geworden und hatte dann ein Praktikum bei der Bäckerei gemacht. „Das hat mir super gefallen und ich bin total glücklich, dass ich jetzt hier arbeiten kann“, sagte er uns und vertauschte mit einem Grinsen die Schilder des Ratespiels, das Günther mitgebracht hatte. Redakteurin Mirja hat das Rätsel übrigens ohne Probleme gelöst. Lea wird Verkäuferin und freut sich ebenfalls sehr darüber, heute auf der BOM zu sein. „Mein Job macht mir echt Spaß und ich finde es toll, anderen davon erzählen zu können!“

Schüsseln mit verschiedenen Zutaten

Wer kann die verschiedenen Zutaten zuordnen?

 

Direkt am Eingang der Turnhalle begrüßte das IKEA-Team um Personalreferentin Ulrike Fegter die Besucher zwischen den klassischen Kallax Regalen. In heimeliger Atmosphäre erzählten uns die fünf Auszubildenden was für ein breites Spektrum an Ausbildungen das Möbelhaus bietet. Jendrik, der selbst zum ersten Mal auf der Messe ist, erzählt mit Begeisterung, dass er ein duales BWL Studium mit dem Schwerpunkt Logistik macht. Hier lernt er unter anderem wie das IKEA Einrichtungshaus von vorne bis hinten funktioniert und geplante Ziele lösungsorientiert, gut strukturiert und effizient erreicht werden. Martin und Erik absolvieren (im ersten und dritten Jahr) die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel. Ihr Tipp an die Schülerinnen und Schüler, die sich hierfür interessieren: „ Englisch sollte beherrscht werden, im Kundenkontakt mit oftmals sehr internationalen Kunden, ist es wichtig sich verständigen zu können.“ Ansonsten ist es wichtig, dass man sich in den unterschiedlichen Fachgebieten gut anstellt, ein perfekter Notendurchschnitt ist da keine Priorität. „ Mathe und Deutsch sind wie gewohnt die wichtigsten Fächer“, erzählte Lena, die als Gestalterin für visuelles Marketing künstlerisches Geschickt mitbringt und lernt ein genaues Auge für die Präsentation der unterschiedlichen Produkte zu haben. Mit einer Zimtschnecke zum Abschied verabschiedeten sie uns… Danke, liebes IKEA-Team!

Azubis von IKEA

Die Azubis von IKEA hatten gute Laune und wussten viel zu erzählen

 

Die Stadt Kiel war an diesem Tag ebenfalls mit einem eigenen Stand vertreten. Wir haben mit den Ausbildungsleitern Stefani Müller und Kai Schlotfeldt und Studentin Wienke Steffen gesprochen. Wienke ist im zweiten Jahr des dualen Studiums Public Administration. „Ich habe erst eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten gemacht und hatte dann irgendwie Lust auf mehr“, erzählte sie uns. „Am meisten gefällt mir, dass dieser Job total vielfältig ist. Ich habe immer wieder andere Aufgaben und könnte auch in vielen verschiedenen Betrieben arbeiten wenn ich wollte“, sagte sie. Auf jeden Fall hat Wienke Spaß an dem, was sie tut… und das merkt man!

Persönliches Potential ist uns wichtiger als Schulnoten.

Was uns überraschte: Die Stadt bietet auch viele Ausbildungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler mit dem ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (Hauptschulabschluss), man könnte sich zum Beispiel auf einen Ausbildungsplatz bewerben um Gärtner/in, Bauzeichner/in, Verwaltungsfachangestellte/r, Koch/Köchin, Hauswirtschafter/in oder sogar Industriemechaniker/in zu werden! „Klar, wir wollen engagierte Azubis, aber ein hoher Schulabschluss ist eben nicht alles. Oft ist da unglaublich viel persönliches Potential und das ist uns wichtiger als Schulnoten“, so Frau Müller.

Wienke Steffen, Kai Schlotfeldt und Stefani Müller

Wienke Steffen, Kai Schlotfeldt und Stefani Müller von der Stadt Kiel

 

Ein weiteres Highlight des Tages war die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags mit dem neuen Schulpartner Peek & Cloppenburg. Das Unternehmen war im Vorfeld selbstständig auf die Schule zugekommen und die beiden Ausbildungsbetreuerinnen Frau Linsmayer und Frau Adler waren glücklich, nun „gemeinsame Sache“ mit der Friedrich-Junge Schule machen zu können. Auch Herr Sarnow von der IHK Kiel zeigte sich erfreut über die neue Kooperation. „Ich selber bin zum ersten mal auf der BOM und bin sehr beeindruckt. Schön, dass so viel gegenseitiges Interesse besteht, sowohl von der Schule, als auch von den Betrieben aus.“ Das finden wir auch!

Frau Gebel, Frau Linsmayer, Herr Sarnow, Frau Adler und Herr Willer mit dem Kooperationsvertrag

Frau Gebel, Frau Linsmayer, Herr Sarnow, Frau Adler und Herr Willers mit dem Kooperationsvertrag

Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über die 11. BOM oder die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule allgemein wissen möchte, der kann sich unser BOM-Magazin als E-Paper anschauen.

Vielen Dank, liebe Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule, wir hatten eine tolle Zeit bei und mit euch!
Bis zum nächsten Jahr,

eure ME2BEs

TEXT Jana Limbers, Mirja Wilde
FOTO Jana Limbers