Mit einer Bankausbildung zum Finanzprofi
Was haben Asche, Blüten, Flöhe, Kies, Knete, Kohle, Moos, Piepen, Zaster oder Kröten miteinander zu tun? Na, ist der Groschen nun gefallen? Richtig, es geht – wie so oft – um das liebe Geld. Jeder will es, nicht jeder hat es. Es zu verdienen ist schwer, es zu behalten ist noch schwerer. Da ist es gut, wenn sich wahre Profis um unser sauer verdientes Geld kümmern: Die Bankkaufleute. Aber was macht der Bankkaufmann oder die Bankkauffrau den ganzen Tag? Schließlich liegen unsere Moneten auf dem Konto oder im Schließfach hinter dicken Stahlbetonmauern? Hier ein kleiner Überblick:
Die Aufgaben bei der Bank
Als erstes ist der Bankkaufmann für die Erfüllung der individuellen Wünsche seiner Kunden zuständig. Er betreut zum Beispiel die Kontoeröffnung, richtet Daueraufträge ein oder erstellt einen Finanzplan für den Kauf eines neuen Autos. Neben Einzelpersonen betreut er auch ganze Unternehmen, die ebenso auf ein breitgefächertes und individuell abgestimmtes Finanzangebot einer Bank angewiesen sind, wie du und ich.
Bankkaufleute sind also die ersten Ansprechpartner bei Fragen und Anliegen rund ums Thema Geld. Sie informieren ihre Kunden über die verschiedenen Finanzprodukte, beraten bei der Auswahl des richtigen Angebots, setzen die vereinbarten Schritte durch und betreuen die Kunden im täglichen Geschäft.
Was noch dazu gehört: Das Buchen von Geschäftsvorgängen, die Erstellung von Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie die Ausführung von Bestands- und Erfolgskontrollen. Klingt nach viel Verantwortung, oder? Aber keine Angst. Die Ausbildung bereitet die angehenden Finanzprofis bestens auf die vielseitigen und spannenden Tätigkeiten in einer Bank vor.
Die Ausbildung
Die Ausbildung zum Baukaufmann oder zur Bankkauffrau ist staatlich anerkannt und dauert in der Regel drei Jahre. Wer Abitur hat und gute Leistungen vorweisen kann, darf die Ausbildung nach Absprache verkürzen. Das Abitur ist allerdings nicht zwingend notwendig, um eine der begehrten Ausbildungsstellen zu ergattern. Auch mit Fachabitur oder einem guten Mittleren Schulabschluss hat man beste Chancen. Wichtig ist eine vollständige und einwandfreie Bewerbung. Gute Noten in Mathe und Deutsch sehen die Personalverantwortlichen gerne, aber man kann auch mit außerschulischen Aktivitäten punkten.
Wer die Hürde der schriftlichen Bewerbung meistert, wird im weiteren Bewerbungsprozess einen Einstellungstest und/oder ein Assessment-Center bestehen müssen. Hier werden Fragen zum Allgemeinwissen gestellt und die persönlichen Fähigkeiten ausgelotet. Da in diesem Beruf der häufige Kundenkontakt im Vordergrund steht, sollten Bewerber besonders offen und kommunikativ sein, immer freundlich bleiben und selbst in stressigen Situationen einen kühlen Kopf behalten können. Ein selbstsicheres Auftreten und ein sympathisches und ordentliches Erscheinungsbild runden das perfekte Bewerberprofil für diese Berufsgruppe ab.
Der Bewerbungsprozess ist nicht leicht, aber auf keinen Fall unmöglich. Die Arbeitgeber möchten mit den Tests und Gesprächen lediglich herausfinden, ob ein Kandidat für den Beruf tatsächlich geeignet ist. Und das ist auch im Sinne der Bewerber.
Azubigehalt und Verdienstmöglichkeiten bei der Bank
Vergleicht man die Azubigehälter der verschiedenen Branchen, schneiden die kaufmännischen Berufe im Allgemeinen sehr gut ab. Da in den meisten Banken zusätzlich ein Tarifvertrag gilt, gehören die Bank-Azubis mit zu den am besten bezahlten Auszubildenden im Land. Zwischen 876 € und 888 € sind im ersten Lehrjahr drin. Im zweiten Jahr erhältst du ein Gehalt von 933 € bis 948 € und im dritten Lehrjahr steigt die Vergütung auf 989 € bis 1007 €. Klingt gut, oder? Ein Bäckerlehrling bekommt hingegen etwa 600-700 € im letzten Jahr. Mit dem Gehalt kann man sich schon während der Ausbildung viele schöne Dinge erlauben.
Zusätzlich zum Azubigehalt bieten viele Banken ihrem Nachwuchs vermögenswirksame Leistungen und andere betriebliche Zusatzleistungen an.
Nach der Ausbildung
Der Beruf ist nicht nur wegen seiner Vielseitigkeit so begehrt, er bietet auch eine zukunftssichere Perspektive und einen sicheren Arbeitsplatz. Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, hat zudem sehr gute Chancen auf eine Übernahme. Die meisten Bankkaufleute bleiben so weiter in Kreditinstituten beschäftigt. Manche arbeiten allerdings auch bei Versicherungen, Unternehmensberatungen, Immobilienvermittlungen oder an der Börse.
Ausgelernte Bankkaufleute erhalten, je nach Standort, ein Einstiegsgehalt von etwa 2.100 € bis 2.400 €. Mit steigender Berufserfahrung und dem erreichen einer höheren Position, steigt auch in diesem Berufszweig das Gehalt. Und Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es viele.
Fort- und Weiterbildung
Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau gibt es für dich verschieden Möglichkeiten, die Karriereleiter weiter aufzusteigen, auch innerhalb des Kreditinstituts:
• Gruppenleiter
• Abteilungsleiter
• Zweigstellen- und Filialleiter
• Staatlich geprüfter Betriebswirt
• Ausbilder
• Bankfachwirt
Falls du eine Hochschulberechtigung besitzt, kannst du auch ein Studium im Bereich Finanzen beginnen:
• Bachelor of Arts Banking & Finance
• Bachelor of Arts Betriebswirtschaft mit Branchenfokus: Steuern
• Bachelor of Arts Fachrichtung Banken und Versicherung
• Bachelor of Arts Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung
Wie du siehst, ist das Berufsbild des Bankkaufmanns und der Bankkauffrau so vielfältig wie interessant. Auf den folgenden Seiten erfährst du aus erster Hand, was alles zu diesem Beruf dazu gehört.
TEXT Katharina Grzeca
FOTOS Shutterstock
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