Vielfältige Aufgaben und beste Perspektiven: Der Kreis Rendsburg-Eckernförde bietet jungen Menschen zahlreiche Möglichkeiten für einen gelungenen Start ins Berufsleben – von der Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bis hin zum Studium der Wirtschaftsinformatik. Für Ausbildungsleiterin Ramona Fleischmann zählt jedoch nicht nur die fachliche Ausbildung ihrer künftigen Kolleginnen und Kollegen. Eine gute Betreuung in freundlicher Atmosphäre gehört ebenfalls dazu.
Die Verwaltung des Kreises Rendsburg-Eckernförde in Rendsburg hat sich eindeutig positioniert. „Wir setzen ganz klar auf Ausbildung und wollen so dem Fachkräftemangel begegnen“, sagt Ramona Fleischmann. Sie ist als Ausbildungsleiterin für derzeit 30 Auszubildende und Studierende im dualen System verantwortlich. Unterstützt wird sie von ihrer Kollegin Nadine Dobbratz-Diebel. Weil in den kommenden Jahren noch mehr Mitarbeiter benötigt werden, investiert der Kreis in zusätzliches Personal sowie in die Ausbildung seiner zukünftigen Verwaltungsexperten.
Dabei versucht die Kreisverwaltung mit ihren rund 700 Mitarbeitern, den künftigen Bedarf genau im Blick zu behalten und entsprechend gezielt auszubilden. Durch die veränderten Anforderungen wächst so auch die Bandbreite der Ausbildungen und Studiengänge. In diesem Jahr bietet der Kreis zum ersten Mal das Studium Wirtschaftsinformatik und eine Ausbildung zum Hygienekontrolleur an.
Doch nicht nur der eigene Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften steht bei den Mitarbeitern des Kreises im Fokus. Weil auf kommunaler Ebene insbesondere die Studiengänge aus Kapazitätsgründen häufig nicht angeboten werden können, versucht die Kreisverwaltung auszuhelfen. „Wir bilden auch für kleinere Verwaltungen aus. Dort fehlen in Zukunft insbesondere Führungskräfte“, erläutert Ramona Fleischmann.
Aufstiegschancen inklusive
Wer eine Ausbildung oder ein Studium bei der Kreisverwaltung absolviere, habe für das spätere Berufsleben viele Vorteile, findet Nadine Dobbratz-Diebel. „Die Aufstiegschancen sind bedingt durch die Größe der Verwaltung sehr gut. Außerdem sind unsere Mitarbeiter flexibel einsetzbar.“ Sie können je nach Interesse und Fähigkeit in verschiedenen Bereichen arbeiten. „Manche sind besonders gut in der Kommunikation mit den Kunden, andere bevorzugen den Außendienst oder die Arbeit am Schreibtisch“, sagt sie. „Und wenn sich die Präferenz wandelt, können sie die Abteilung wechseln, ohne dass sich der Arbeitgeber ändert.“
Annika aus Büdelsdorf hat Anfang August ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begonnen. Die 20-Jährige ist zwar erst seit einigen Wochen im Kreishaus, fühlt sich aber schon sichtlich wohl. „Ich bin schon richtig angekommen“, sagt sie. Ihr Weg bis zur Ausbildung verlief nicht gradlinig. In der 9. Klasse wurde sie krank, verließ das Gymnasium und nutzte das erste Jahr nach ihrem Mittleren Schulabschluss, um nach ihrer Genesung mit sich „ins Reine zu kommen“. Ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten machte ihr klar, dass sie gerne mit Menschen arbeiten möchte. „Ich könnte mir gut vorstellen, später im sozialen Bereich der Verwaltung zu arbeiten.“ Die Ausbildung macht ihr viel Spaß. „Es ist ein tolles Arbeitsklima. Im Moment bin ich in der Poststelle, da wird viel gelacht. Ich bin total überrascht, für wie viele Bereiche die Kreisverwaltung zuständig ist.“
Arne ist der erste Student für Wirtschaftsinformatik bei der Kreisverwaltung. Der 26-Jährige hat zuvor eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beim Kreis gemacht. „Da habe ich den technischen Bereich kennengelernt, jetzt kommt der wirtschaftliche Teil noch dazu.“ Seine Ausbildung sei prägend für ihn gewesen, vor allem die Zeit in der 15-köpfigen IT-Abteilung der Kreisverwaltung. „Das war sehr spannend, aber ich wollte noch mehr gefordert werden.“ Also sagte Arne zu, als sein Chef ihm das Angebot unterbreitete, ein duales Studium anzuschließen. „So kann ich später höhere Positionen mit mehr Verantwortung und anderen Aufgaben übernehmen.“
Als „Universalschlüssel für alle Bereiche“ bezeichnet Kenneth sein Studium „Public Administration / Allgemeine Verwaltung“. Der 20-Jährige aus Neumünster ist im zweiten Studienjahr und war überrascht, wie vielfältig die Verwaltungsarbeit ist. Nach dem Abitur entschied sich Kenneth für einen Aushilfsjob in einer Spedition, um sich eine berufliche Perspektive zurechtzulegen. Über einen Online-Test stieß er auf den Verwaltungsstudiengang. In welcher Abteilung er später arbeiten möchte, weiß Kenneth noch nicht. „Ich möchte erst erfahren, wo meine Stärken liegen. Ich interessiere mich für den sozialen Bereich, weiß aber auch, dass das eine schwierige Materie ist.“
Einen Schritt weiter ist Lina bereits. Die 23-Jährige Kielerin hat ihr duales Studium abgeschlossen und ist von der Kreisverwaltung für die Personalabteilung übernommen worden. Sie ist „total glücklich“ und erinnert sich gerne an ihre Studienzeit. „Schon die Azubis und Studenten sind hier in Verwaltung voll integriert und eingebunden. Da kann man sich nur wohlfühlen.“
ERZÄHL MAL…
Annika absolviert eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten
„Hallo, mein Name ist Annika. Ich habe vor einigen Wochen meine Ausbildung bei der Kreisverwaltung begonnen und arbeite zurzeit in der Poststelle. Wir verteilen und sortieren die eingehende Post an die rund 400 Mitarbeiter, die im Kreishaus arbeiten. So lerne ich jeden Tag viele Menschen kennen und habe schon einen guten Überblick über die verschiedenen Abteilungen und die Organisation der Verwaltung erhalten. Mit meinen Kollegen macht es Spaß, wir lachen viel zusammen.“
Die Aufgaben der Kreisverwaltung sind total abwechslungsreich.
„Vor meiner Ausbildung hatte ich einige Klischees von Verwaltung im Kopf, die waren aber falsch. Die Aufgaben der Kreisverwaltung sind total abwechslungsreich, das Arbeitsklima ist sehr herzlich und ich war anfangs echt überrascht, für wie viele Bereiche der Kreis zuständig ist. Ich habe für meine berufliche Zukunft noch keinen genauen Plan, könnte mir aber gut vorstellen, im sozialen Bereich zu arbeiten. Die Frühförderung und die Abteilung für Amtsvormundschaften finde ich interessant. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinen ersten Wochen in der Ausbildung.“
TEXT Lutz Timm
FOTOS Studio Renard