Zahntechnik bei Cuspidus

Zahntechnik bei Cuspidus

Ralf Kräher-Grube liebt seit mehr als 30 Jahren seine Arbeit. Und ist darin seit Jahrzehnten überaus erfolgreich. Seit 1986 ist er mit seinem Dental-Labor Cuspidus in Hamburg selbstständig und bildet seitdem regelmäßig Zahntechniker-Nachwuchs aus.

Doch so rosig wie zu seinem Ausbildungsbeginn im Jahr 1974 sind die Zeiten in der Branche nicht mehr. Wer diesen künstlerisch-handwerklichen Beruf ergreift, für den mindestens der Hauptschulabschluss notwendig ist, sieht sich inzwischen harter internationaler Konkurrenz ausgesetzt. Dennoch ist es ein Handwerk mit Perspektive, schließlich werden die Menschen immer älter und ein strahlendes Lächeln mit perfekten Zähnen ist karrierefördernd.Cuspidus_Chef

Wer Zahntechniker werden will, braucht nicht nur ein ruhiges Händchen, sondern auchkünstlerisches Geschick gepaart mit vollendeter Handwerkskunst. Kräher-Grube: „Der Beruf ist total interessant, ich liebe ihn.“ Kronen, Implantate – ob eingepflanzte künstliche Zähne, Gebisse oder Knirschschienen, die Arbeit ist vielfältig und stets einzigartig. Wer den Sprung in die Zahn-Bildhauer-Karriere wagt, bekommt im 1. Lehrjahr 300 Euro, im 2. Jahr 350 Euro und im 3. Jahr 380 Euro. Dreieinhalb Jahre dauert die Regelausbildung. Wer bei Cuspidus lernt, benötigt kein Abitur. Ein Hauptschulabschluss gepaart mit handwerklicher Begabung ist Voraussetzung. Ausgebildet wird für den Eigenbedarf. Kräher-Grube: „Abiturienten brauche ich nicht, die sind eh nach der Lehre weg und gehen an die Uni, die stelle ich deshalb gar nicht erst ein.“

Im ersten Halbjahr werden die Azubis an den Beruf langsam herangeführt, beispielsweise bauen sie Gipsmodelle. In Begleitung am Patienten arbeiten dürfen sie erst nach etwa eineinhalb Jahren. Cuspidus-Azubis haben Glück, sie lernen den Umgang mit den neuesten High-Tech-Maschinen. Spezialist Kräher-Grube ist nicht nur in der Standesvertretung aktiv, sondern auch Referent an der Meisterschule für Implantologie-Programme. Digitalisierung lautet das Schlagwort. Der technische Fortschritt ist rasant. Um Kosten zu teilen, hat er einen Teil der Labor-Räume untervermietet. Die Kollegin arbeitet auf eigene Rechnung, kann aber seine modernen Maschinen benutzen.

Text Andrea Stange
Fotos Teresa Horstmann