Wie nachhaltiges Handeln an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in Kiel für alle zum Glücksfall wird

Wie nachhaltiges Handeln an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in Kiel für alle zum Glücksfall wird

Die Schülerinnen und Schüler des WPU-Unterrichts „Lernen fürs Leben“ der Jahrgangsstufe 10 an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule in Kiel haben als Erste am neuen Schulprogramm „Lernen durch Engagement“ teilgenommen. Während ihrer zweimonatigen Projektarbeit haben sie erlebt, wozu sie fähig sind und wie gut es sich anfühlt, etwas für andere zu tun.

Die Schüler Jan, Maximilian, Siyabent und Rayan haben sich viele Gedanken gemacht, welches Projekt sie für das Schulprogramm Lernen durch Engagement (LdE) auf die Beine stellen könnten. Nach einigen Überlegungen kamen sie auf die Idee, das alte Schulinventar, für das ein Container bestellt werden sollte, zu verkaufen und damit die Lebensdauer des Inventars zu verlängern. Durch ihr nachhaltiges Engagement retteten sie nicht nur die Möbel & Co. vor der Müllverbrennung, sondern sammelten gleichzeitig Geld für einen guten Zweck.

Warum habt ihr euch für das Thema Nachhaltigkeit entschieden?

Jan: Wir hatten zunächst viele andere Ideen, aber als wir erfahren haben, dass Mobiliar und andere gebrauchte Gegenstände aus der Schule weggeworfen werden sollten, fanden wir es schade und unnötig, dass die durchaus noch verwertbaren Dinge auf dem Müll landen würden.

Welchen Gegenständen habt ihr eine zweite Chance gegeben?

Maximilian: Wir haben zum Beispiel Stühle und Bänke verkaufen können, die die neuen Besitzer für ihren Garten sehr gut gebrauchen konnten.

Jan: Ja, von dieser Aktion haben beide Seiten profitiert.

Wie habt ihr die Aktion vorbereitet?

Siyabent: Wir haben Fotos gemacht, eine Beschreibung und den gewünschten Betrag angefügt und unsere Angebote bei Ebay Kleinanzeigen hochgeladen.

Jan: Und die Sachen natürlich vorher gereinigt!

Was geschieht mit dem Erlös, den die Gegenstände eingebracht haben?

Maximilian: Das überlegen wir noch. Wir haben an eine Spende für die Deutsche Krebshilfe gedacht.

Wie kommt ihr gerade auf Krebshilfe?

Siyabent: Wir haben teilweise innerhalb unserer Familien Erfahrungen mit der Krankheit machen müssen und sind der Meinung, dass die Forschung auf diesem Gebiet nicht genug unterstützt werden kann.

Hat sich eure persönliche Haltung gegenüber dem Thema Nachhaltigkeit durch dieses Projekt verändert?

Jan: Auf jeden Fall wurde ich nochmal zusätzlich dafür sensibilisiert, wie oft man eigentlich Dinge wegwirft, die andere noch gut gebrauchen können. Ich habe auch privat angefangen, genauer hinzuschauen, bevor ich gute Sachen gedankenlos wegwerfe.

Siyabent: Das geht mir genauso, außerdem hat es mich glücklich gestimmt, zu sehen, wie sehr sich die Käufer freuen.

Maximilian: Das hat sich wirklich gut angefühlt.

Das Umweltbewusstsein der Jugendlichen hat sich nach eigenen Aussagen durch dieses engagierte Handeln verstärkt und sie möchten zukünftig noch mehr darauf achten, wie sie ressourcenschonend handeln können.

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Im Oktober 2023 betreten die Mitglieder des Rotary Clubs Kiel-Eider und des jungen Rotaract Club Kiel gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs die Bühne der Berufswelt.

TEXT Anja Nacken
FOTO Sebastian Weimar