BIM –  Schülerstimmen

BIM – Schülerstimmen

Kurz vor dem Mittleren Schulabschluss dreht sich bei den Schülerinnen und Schülern der Goethe-Schule in Kiel alles um Berufe, Jobs und Praktika. In Zeiten, die Unternehmen in die Knie zwingen, Praktikumsplätze zur Mangelware machen und die ganze Schule
auf den Kopf stellen, keine leichte Situation. Wir haben die Schülerinnen und Schüler der Goethe-Schule besucht nach ihren beruflichen Plänen und Zielen gefragt.

 

Jana
… tanzt gerne – auch mal aus der Reihe, steckt alle mit ihrer fröhlichen Art an und verfolgt engagiert ihre Ziele.

Jana, wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor, verfolgst du bereits ein konkretes Ziel?

Ich habe schon ein Praktikum als Bürokauffrau gemacht, das mir richtig gut gefallen hat; daher möchte ich gerne Büro- oder Industriekauffrau werden. Besonders spannend fand ich den Mix aus Theorie und Praxis: Wir haben beispielsweise im Lager geprüft, ob die Waren vollständig angekommen sind und anschließend mit den Lieferanten Rücksprache gehalten, ob bei der Fahrt alles gut geklappt hat. Nach der Schule möchte ich auf das Wirtschaftsgymnasium Kleemannschule gehen, da die Klassen dort sehr klein sind und ich meine Berufschancen gerne verbessern möchte.

Was ist dir bei der Wahl deines Ausbildungsplatzes besonders wichtig?

Dass ich mich gut mit meinen Kollegen und meinem zukünftigen Arbeitgeber verstehe und dass der Weg zur Arbeit nicht so weit ist, weil ich ja noch nicht weiß, ob ich ein eigenes Auto haben werde. Das Geld muss natürlich auch stimmen (lacht).

Haben sich deine beruflichen Pläne durch die Corona-Pandemie verändert?

Eigentlich nicht. Ich mache mir jedoch Gedanken, welche Auswirkungen die Pandemie haben wird – ob sich Berufsbilder verändern und es genügend Ausbildungsplätze gibt.

Wie beurteilst du die fortschreitende Digitalisierung?

Sehr positiv. Es gefällt mir, dass alles praktischer ist und schneller geht. Wir hatten in der Schule bereits Informatikunterricht und arbeiten viel mit IServ, daher sind wir gut vorbereitet, was das Thema Digitalisierung angeht.

Fühlst du dich auch gut auf ein Leben nach der Schule vorbereitet?

Gerade lernen wir beispielsweise die unterschiedlichen Parteien kennen, da wir bald wählen dürfen – das hilft mir sehr. Beruflich hat mich auch die Berufsorientierungsmesse an unserer Schule weiter- gebracht: Dort habe ich mich über den Beruf der Bürokauffrau informiert und erfahren, dass in diesem Bereich oft Azubis gesucht werden, das hat mir Mut gemacht. Über die Möglichkeit von Auslandsaufenthalten habe ich mich auch informiert, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich das wirklich machen will, weil ich gerne meine Ziele verfolgen und endlich ins Berufsleben starten möchte.

Freust du dich auf die Zeit nach der Schule?

Ich bin sehr gespannt auf den Berufsalltag. Habe aber auch ein bisschen Respekt davor, von zu Hause auszuziehen.

Jana

Jana

Nele
… ist künstlerisch begabt, hat immer ein offenes Ohr für ihre Freunde und möchte ihr Hobby zum Beruf machen.

Nele, wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor? Verfolgst du bereits ein konkretes Ziel?

Ich möchte gerne eine Ausbildung bei Ikea als Gestalterin für visuelles Marketing machen. Während des Lockdowns habe ich mein Zimmer immer wieder neu dekoriert und mit meiner Mutter viel darüber nachgedacht, welcher Beruf zu mir passen könnte. Da mich mittlerweile schon Freunde um Rat fragen, wenn sie ihr Zimmer umgestalten möchten, sind wir darauf gekommen, dass dieser Beruf perfekt zu mir passt. Wenn es aus irgendwelchen Gründen doch nicht klappen sollte, könnte ich mir auch gut vorstellen, im Kindergarten zu arbeiten. Da habe ich bereits ein Praktikum gemacht, das hat mir auch richtig gut gefallen.

Haben sich deine beruflichen Pläne durch die Corona-Pandemie verändert?

Ja, aber eher zum Positiven, da ich viel Zeit zum Nachdenken hatte und jetzt genau weiß, was ich machen möchte. Das hat mir auch in der Homeschooling-Zeit geholfen. Mit einem konkreten Ziel vor Augen konnte ich viel besser lernen, sodass sich meine Noten eher verbessert als verschlechtert haben.

Wie beurteilst du die fortschreitende Digitalisierung?

Ich finde, dass vieles durch die Digitalisierung einfacher und übersichtlicher wird.

Fühlst du dich auch gut auf ein Leben nach der Schule vorbereitet?

Ja, auf jeden Fall. Besonders das Fach Verbraucherbildung hilft mir sehr: Wir haben viele ‚Rezepte‘ kennengelernt, wie man mit Geld umgeht und worauf wir bei Mietverträgen achten müssen. Dadurch habe ich noch mehr Lust, alles endlich auszuprobieren und in meine eigene Wohnung zu ziehen.

Freust du dich auf die Zeit nach der Schule?

Ich fühle mich in meiner Familie zwar sehr wohl, aber ich freue mich auch schon sehr darauf, eine Ausbildung zu machen und für mich und mein Leben Verantwortung zu übernehmen.

Nele

Nele

Sophia
… lacht gerne und viel, blickt positiv in die Zukunft und interessiert sich für Zahlen.

Sophia, wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor?

Ich habe schon zwei Praktika in der Commerzbank gemacht und möchte später mal im Bereich Wirtschaft und Finanzen arbeiten. Besonders gut hat mir der Kontakt mit den unterschiedlichen Kunden dort gefallen. Nach der 10. Klasse möchte ich auf das RBZ Wirtschaft gehen und mein Abitur machen. Wie es danach weitergehen soll, weiß ich noch nicht genau: Entweder mache ich eine Ausbildung, ein duales Studium oder ich gehe an die Uni.

Wie müsste dein Traumjob aussehen?

Mir ist es wichtig, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem die Menschen sich schick anziehen – vielleicht in einem Büro, in dem ich Kundenkontakt habe.

Haben sich deine beruflichen Pläne durch die Corona-Pandemie verändert?

Eigentlich hat sich nicht viel für mich verändert, da die Berufsrichtung, die ich einschlagen möchte, nicht in Gefahr ist.

Wie beurteilst du die fortschreitende Digitalisierung?

Ich freue mich darüber, da ich zu Hause sehr gut ausgestattet bin und vieles dadurch praktischer ist. Besonders die Videokonferenzen während des Lockdowns haben mir an der Schule gut gefallen.

Fühlst du dich gut auf ein Leben nach der Schule vorbereitet?

Ja, eigentlich schon. Besonders hilfreich waren für mich die Praktika. Ich werde aber auch durch meine Eltern in meinen beruflichen Plänen sehr unterstützt, daher fühle ich mich ziemlich gut vorbereitet.

Freust du dich schon auf diese Zeit?

Ja, auf jeden Fall. Aber mir gefällt es an der Schule auch richtig gut und ich bin schon gespannt auf das RBZ Wirtschaft. Nach der Schule freue ich mich darauf, in meinem Beruf richtig gut zu werden.

Sophia

Sophia

Tabea
… kennt sich gut mit Zahlen aus, ist sportlich und versucht immer, das Beste aus der Situation zu machen.

Tabea, wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor. Verfolgst du bereits ein konkretes Ziel?

Ich würde nach der 10. Klasse gerne weiter zur Schule gehen und könnte mir sehr gut vorstellen, im Hotel oder in der Tourismusbranche zu arbeiten. Mir ist es wichtig, mit Menschen zusammen zu arbeiten, und ich würde gerne mal ein Praktikum in einem Hotel machen, um die unterschiedlichen Berufsmöglichkeiten kennenzulernen.

Haben sich deine beruflichen Pläne durch die Corona-Pandemie verändert?

Ich habe mir in dieser Zeit viele Gedanken über meine berufliche Zukunft gemacht und mit meinen Eltern überlegt, was zu mir passen könnte. Da ich gerne reise und mich für andere Länder und Sprachen interessiere, bin ich dann auf die Tourismusbranche gekommen. Ich könnte mir jedoch auch vorstellen, wie mein Vater zum freiwilligen Wehrdienst zu gehen und später beim Militär zu arbeiten. Mir gefällt die Idee, etwas für „mein“ Land zu tun und zu helfen.

Wie stehst du zur fortschreitenden Digitalisierung?

Für mich war es während des Lockdowns manchmal schwierig, dass ich keinen direkten Ansprechpartner hatte und Fragen stellen konnte. In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass mir der persönliche Kontakt zu den Lehrern und Freunden sehr wichtig ist.

Welche Kriterien sind dir für die Ausbildung besonders wichtig?

Nette Kollegen und ein guter Verdienst, weil ich selbständig und unabhängig sein möchte.

Fühlst du dich gut auf dein Berufsleben vorbereitet?

Mir haben die Praktika sehr geholfen, herauszufinden, was mir gefällt. Aber auch all die anderen Projekte wie ‚Rückenwind‘: Wir waren sechs Monate einmal in der Woche im Altenheim und haben viel Zeit mit den Menschen dort verbracht. Das hat meinen Blick auf alte Menschen sehr verändert: Ich habe gelernt, sie besser zu verstehen und verbringe seitdem viel mehr Zeit mit meiner Oma. Besonders sind mir die vielen spannenden Geschichten dieser Menschen in Erinnerung geblieben und ein Rezept mit Grieß und Fliederbeersuppe.

Freust du dich schon auf die Zeit nach der Schule?

Ich freue mich, aber ich habe auch ein bisschen Angst vor der Ungewissheit. Ich könnte mir auch gut vorstellen, für meine Ausbildung umzuziehen, da wir Verwandtschaft in New York und Berlin haben.

Tabea

Tabea

TEXT Sophie Blady
FOTOS Christina Kloodt