Die aktuelle gesundheitliche Lage, die die ganze Welt in Atem hält, ist eine sehr ernste Situation für alle, und wir stehen als Gemeinschaft einer enormen Herausforderung gegenüber. Um der Ausbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken und unserer Verantwortung gegenüber Künstlern, Publikum und Mitarbeitern gerecht zu werden, sieht sich das Kunstwerk Carlshütte gezwungen, die diesjährige NordArt ausfallen zu lassen.
Auch alle NordArt-Veranstaltungen werden infolgedessen in diesem Jahr nicht durchgeführt. Entgegen unserer Annahme vor ein paar Wochen können wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr absehen, welche Künstler und Kunstwerke überhaupt ins Land gelassen werden. Wir müssten aber ab Anfang April mit Hochdruck am Aufbau der neuen Ausstellung arbeiten. Also haben wir uns schweren Herzens entschieden, auf eine Saison zu verzichten. (Wolfgang Gramm, Chefkurator der NordArt)
Bilder, Fotografien, Skulpturen und Installationen von mehr als 200 ausgewählten Künstlern und Künstlerinnen aus aller Welt sollten in diesem Jahr präsentiert werden, Sonderprojekte in Kooperation mit Kuratoren aus verschiedenen Ländern waren geplant. Die monatelangen gemeinsamen Vorbereitungen und Bemühungen für die 22. Auflage der NordArt sollen aber nicht umsonst gewesen sein! Wir hoffen, dass es uns mit gemeinsamen Kräften gelingt, die gesundheitliche Lage wieder in den Griff zu bekommen, die auch wirtschaftlich einschneidende Situation glimpflich zu überstehen und die bereits geplanten Projekte und die durch die Jury ausgewählten Kunstwerke 2021 in und um die Carlshütte in gewohnter Qualität und unserem einzigartigen Ambiente zeigen zu können.
Für 2020 waren folgende Projekte geplant:
Länderfokus – Ukrainischer Pavillon: „Die Grenzen der Realität“
Kuratoren: Evgen Karas und Darina Momot aus Kiew.
Arbeiten von 22 ukrainischen Künstlern und Künstlerinnen und das „A4 ballpoint project“. „Was bedeutet es, Mensch zu sein jenseits der Grenzen der Realität? Wir können beobachten, wie die Kunst neue Lehren aus früheren Vermächtnissen der Zivilisation erforscht und vergleicht, um einen neuen konzeptuellen Apparat für die Navigation in einer Welt zu entwickeln, in der die Realitäten zerfließender Grenzen kollidieren, sich überschneiden, im Widerspruch stehen und gegenseitiges Verständnis suchen,“ sagt das Kuratoren-Duo. Die Schirmherrschaft für den Pavillon hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, S.E. Andrij Melnyk, übernommen.
Sonderausstellung aus Südkorea: „Panorama“
Kurator: Felix Park.
Von klassischer Malerei über Digitalkunst bis hin zur Installation bieten die Arbeiten von 15 herausragenden zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen ein breites Spektrum unterschiedlicher künstlerischer Positionen der Gegenwartskunst Südkoreas.
Sonderausstellung „Zeitgenössische Kunst aus Zentralasien: Auf der Suche…“
Kurator: Dr. Manuchehr Kudratov.
Malerei von Künstlern und Künstlerinnen aus Usbekistan, Kasachstan und Tadschikistan verschafft ein Blick auf die Wege der zeitgenössischen Kunst in Zentralasien.
Neue Skulpturen und Installationen im Herzen des Europas: In Kooperation mit dem Sculpture Line Festival aus Prag.
Die Preisträger der NordArt 2019:
Dazu gehören die drei Publikumspreisträger David Černý aus der Tschechischen Republik, Deng Guoyuan aus China und Xi Jianjun aus Großbritannien sowie Ochirbold Ayurzana aus der Mongolei – Preisträger des von Hans-Julius und Johanna Ahlmann gestifteten und mit 10.000 Euro dotierten NordArt-Preises. Die für die diesjährige NordArt ausgewählten Werke von Künstlern und Künstlerinnen aus aller Welt werden, soweit sie auch 2021 noch zur Verfügung stehen, auf der NordArt 2021 zu sehen sein.
Das Kunstwerk Carlshütte ist eine Non-Profit-Kulturinitiative der international tätigen ACO Gruppe und der Städte Büdelsdorf und Rendsburg und ein besonderer Ort für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen. Der Mittelpunkt ist die seit 1999 jährlich in den Sommermonaten stattfindende NordArt. Die NordArt ist eine der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa und präsentiert mehr als 200 ausgewählten Künstlern aus aller Welt – international renommierte ebenso wie Newcomer.
Die NordArt wird von Chefkurator Wolfgang Gramm jährlich neu konzipiert und verfügt mit der historischen Eisengießerei und dem weitläufigen alten Parkgelände über eine unvergleichliche Spielstätte. Das Ausstellungsgelände umfasst die Hallenschiffe der Carlshütte mit ihren 22.000 Quadratmetern Grundfläche, die charmante ACO Wagenremise und einen 80.000 Quadratmeter großen Skulpturenpark mit altem Baumbestand. Rund 3000 Künstler aus aller Welt bewerben sich jedes Jahr um eine Teilnahme an der NordArt. In Kooperation mit Botschaften, Kulturinstitutionen und Kuratoren der verschiedenen Länder werden Künstler auch berufen und Sonderprojekte realisiert. Im Zusammenspiel mit der imposanten Kulisse der Carlshütte entwickeln die Bilder, Skulpturen, Fotografien und Installationen eine ganz eigene Atmosphäre und führen die Besucher auf eine unvergleichliche Weltreise durch die Kunst. Die NordArt zählt jeden Sommer mehr als 100.000 Besucher
TEXT NordArt
FOTO/ILLUSTRATION Studio Renard / Cosmaa