„Die Ausbildungsbörse der etwas anderen Art“ – hieß es in der Ankündigung zur 7. Late-Night-Jobbing in der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank am 02. März 2018. Und tatsächlich bot die Ausbildungsmesse neben 100 verschiedenen Ausbildungsberufen/ Studiengängen, ein Rahmenprogramm der Extraklasse.
Moderiert wurde das Event wieder von N-Joy Moderator Andreas Kuhlage, der den ganzen Abend Azubis und Studenten zu ihren Ausbildungen befragte und mit seiner lockeren Art für viele Lacher sorgte. Ein Highlight dabei war Roboter „Luv“, ein Bachelorprojekt der Fachhochschule Westküste. Luv kann nicht nur Englisch, sondern auch Tai-Chi und hielt seine Betreuerin Jessica ordentlich auf Trap. Ebenfalls auf der Bühne stellten sich die Azubis der Friseursalons „Kamm und Schere“ (Wöhrden), „Franck“ (Brunsbüttel) und „Ihr Haarstudio“ (Heide) vor. Ob rockig, glamourös oder festlich, mit ihren Haarmodellen bewiesen die kreativen Friseurinnen wie abwechslungsreich ihr Beruf ist.
Doch was genau lernen Friseure eigentlich während ihrer Ausbildung?
Genau das wollten wir von den angehenden Friseurinnen Nele und Michelle wissen. Kaum verließen die beiden Mädels die Bühne, nutzen wir die Gunst der Stunde und hakten mal nach. Praktischerweise befinden sich die beiden Jugendlichen in unterschiedlichen Lehrjahren und konnten dadurch ganz detailliert über den Ausbildungsaufbau berichten. „ Zu Beginn des ersten Lehrjahres guckt man den Mitarbeitern viel über die Schulter beim Färben und Haare waschen. Außerdem lernt man die richtige Technik bei Kopfmassagen anzuwenden“, erklärt die 17-jährige Michelle, die gerade erst ihre Ausbildung begonnen hat. Ihre Kollegin Nele ist bereits im zweiten Lehrjahr. „Dort darf man dann eigenständig mit den Kunden arbeiten und auch schneiden und färben. Ich liebe es Haarschnitten meine ganz ‚eigene Note’ zu verleihen und mich kreativ auszutoben“, strahlt die 18-Jährige. Neben der Arbeit im Salon besuchen die zwei auch die Berufsschule, wo sie Fächer wie Mathe, Englisch und Chemie haben. Im dritten und letzten Jahr liegt der Fokus dann auf der Vermittlung von betriebswirtschaftlichem Wissen, wie zum Beispiel der Personalplanung. Wer sich danach noch weiterbilden möchte, kann im Anschluss noch eine Ausbildung zur Maskenbildner/In, Visagist/In oder die Meisterprüfung absolvieren. Wir staunten jedenfalls nicht schlecht, wie vielseitig das Berufsbild ist.
Nach so viel Arbeit knurrt uns ein wenig der Magen. Ein Glück gibt es vor Ort leckere Backwaren von der Bäckerei Balzer. Hier erfahren wir, dass das Traditionsunternehmen 17 Filialen in ganz Schleswig-Holstein besitzt und noch Auszubildende für das Jahr 2018 suchen. Am Standort Heide können Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung zur Fachfrau/mann für Systemgastronomie abschließen und Teil des Unternehmens werden.
Auf dem Rückweg treffen wir auf Dominik vom Restaurant „Am Wasserturm“, der uns einen Becher mit leckerem Panna Cotta anbietet. Da können wir ja schlecht ‘Nein‘ sagen… Bei einem Klönschnack erzählt uns der 21-Jährige von seiner Ausbildung zum Restaurantfachmann. „Das Schönste an meinem Beruf ist der Umgang mit Gästen und die Arbeit im Team. Klar, muss ich auch an Feiertagen arbeiten, aber man kann auch Wünsche angeben, die in der Planung dann berücksichtigt werden.“ Er selber musste in der Ausbildung lernen offener zu sein: „Das war anfänglich schon eine kleine Überwindung, aber mittlerweile macht mir das nichts mehr aus.“ Auch seine Chefin zeigt sich begeistert von Dominik: „Er hat sich wirklich sehr weiterentwickelt. Wir sind wirklich stolz auf ihn.“ Und eins muss man dem Restaurant lassen, ihr Panna Cotta ist wirklich zum niederknien und bildet gleichzeitig auch den gelungenen Abschluss einer fantastischen Messe.
Egal auf wen wir trafen, ob Jugendliche, Eltern oder Aussteller, alle waren begeistert von den netten Gesprächen und der Wohlfühl-Atmosphäre.
Vielen Dank liebes VR-Team!
Eure ME2BEs
TEXT Nadja Linke
FOTOS Fotostudio Renard