Kooperation der FH Westküste mit dem ChemCoast Park Brunsbüttel
Der ChemCoast Park Brunsbüttel gilt als der größte Standort international aufgestellter Industrieunternehmen in Schleswig-Holstein. Eine Kooperationsvereinbarung mit der Fachhochschule Westküste in Heide sorgt dafür, dass die Studierenden in den Betrieben Praxiserfahrung sammeln und Kontakte zu späteren Arbeitgebern knüpfen können. Die Firmen profitieren wiederum davon, dass sie hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte gewinnen.
Gleich 20 Top-Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten an der südlichen Westküste am Schnittpunkt von Nord-Ostsee-Kanal und Elbe angesiedelt. Sie heißen Covestro (früher Bayer Material-Science), Sasol, Total, Lanxess oder Yara. Die Raffinierie Heide gehört ebenso dazu wie das große Zementwerk Holcim. Die Branchen reichen von der Mineralölwirtschaft über die Energieerzeugung bis zur Logistik. Die Industrieunternehmen, Zulieferer und Dienstleistungsunternehmen beschäftigen rund 12.500 Mitarbeiter. Und sie alle brauchen guten Berufsnachwuchs.
Die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und die FH haben sich kürzlich darauf verständigt, die bestehenden Kontakte weiter auszubauen. „Die Studierenden im Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik (Schwerpunkt Automation und angewandte Informatik) profitieren insbesondere, da ihr Wissen in den großen Industrieunternehmen gefragt ist“, erläutert Prof. Reiner Schütt, Vizepräsident der FH Westküste. Auch die Betriebswirtschaft ist mit ihrem Schwerpunkt „Human Resources & Management“ in die Kooperation eingebunden. „Die Studierenden können ihre Praxissemester in den Unternehmen des ChemCoast Park absolvieren, ihre Abschlussarbeiten zu praxisnahen Themen der Betriebe schreiben und dabei Kontakte für die spätere Jobsuche knüpfen.“ Denn die Firmen, in denen sie schon einmal gute Erfahrungen gemacht haben, sind später erste Wahl bei der Arbeitssuche.
Die Fachkräfte von morgen werden so auf ihre späteren Tätigkeiten im Berufsleben vorbereitet. „Hier lag es nahe, die Vernetzung und den Austausch zwischen FH und Wirtschaft zu intensivieren – auch um die Ausbildungs- und Studiengänge praxisgerecht anzubieten und bereits frühzeitig den jungen Menschen einen Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen“, erläutert Prof. Schütt. „Eine vielschichtige Verknüpfung der Theorie mit der Praxis ist das Ziel.“
Auch in industrienahe Forschungsprojekte sind die Studierenden regelmäßig eingebunden – etwa bei einem Projekt der Fernüberwachung der Erdöl-Pipeline zwischen Brunsbüttel und Heide. Projektpartner ist dabei die Raffinerie Heide, einer der großen Hightech-Arbeitgeber an der Westküste.
„Insgesamt sind in den Fachbereichen Technik und Wirtschaft einige Dutzend unserer Studierenden in Firmenprojekte eingebunden, sie absolvieren hier ihre Praxissemester und schreiben ihre Abschlussarbeiten“, erläutert der FH-Vizepräsident. Dabei haben die Studierenden die Möglichkeit, aktuelle Projekte in den Unternehmen zu begleiten und Lösungsansätze mit ihrem wissenschaftlichen Hintergrund zu erarbeiten.
Davon profitieren beide Seiten: Die Studierenden erhalten Einblick in die Arbeitsprozesse der Unternehmen, und die Firmen können das Knowhow der Studentinnen und Studenten in ihre Projekte ein ießen lassen. Für diese Konstellation gibt’s eine schöne neudeutsche Bezeichnung: Es handelt sich um eine klassische Win-Win-Situation. Und zwar um eine, die junge Leute auf ihrem Karriereweg ein gutes Stück voran bringt.
TEXT Joachim Welding
FOTOS FH Westküste