Elektroniker/innen für Energie- und Gebäudetechnik: Überall im Einsatz

Elektroniker/innen für Energie- und Gebäudetechnik: Überall im Einsatz

Die Westküstenkliniken in Heide und Brunsbüttel bilden nicht nur medizinisches Personal aus. Für den Krankenhausbetrieb sind viele weitere Berufe wichtig. Wir zeigen, welche Aufgaben Elektroniker/innen für Energie- und Gebäudetechnik haben und was Bewerber/innen unbedingt mitbringen sollten, um sich für diese interessante Ausbildung zu bewerben.

Elektroniker/innen für Energie- und Gebäudetechnik planen und installieren elektrische Anlagen, die zur Energieversorgung oder zum Betrieb eines Gebäudes notwendig sind. Dabei sind sie schon längst nicht mehr nur für Steckdosen und Lichtschalter zuständig. Viele Gebäude verfügen über ein komplexes Techniknetzwerk, bei dem Heizung, Licht, Alarmanlage sowie Internet und Telefon vernetzt und zentral gesteuert werden. Die Elektroniker/innen installieren diese Anlagen, nehmen sie in Betrieb und warten sie regelmäßig.

Sie montieren auch Sicherungen und Anschlüsse für Klimaanlagen, Lüftungen, Signalanlagen oder Datennetze, erstellen die benötigten Steuerungsprogramme und prüfen, ob alle Anlagen funktionieren. Bei Störungen ermitteln sie deren Ursache und beheben den Fehler. Auch umweltverträgliche Energieanlagen wie Solaranlagen gehören in ihr Aufgabengebiet. Außerdem prüfen sie elektrische Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen wie Rauchwarnmelder oder elektronische Schließanlagen.

Elektroniker am WKK

Elektroniker/innen installieren Anlagen, nehmen sie in Betrieb und warten sie regelmäßig.

Dass sich Patrick für Elektrik interessiert, wusste er schon lange. Bereits als Kind war er von allem begeistert, was mit Strom zu tun hatte. „In der Schule zählte der Werkunterricht zu meinen Lieblingsfächern und schnell stand für mich fest, dass ich einen handwerklichen Beruf erlernen möchte“, erzählt der 17-Jährige. Mit der Zusage für einen Ausbildungsplatz am Westküstenklinikum hat der junge Hemmingstedter den ersten Schritt Richtung Traumberuf getan.

Zunächst wurde der Auszubildende mit kleineren Aufgaben betraut und begleitete seine Kollegen bei der Arbeit. Schritt für Schritt wurde er an seine späteren Aufgaben herangeführt und erledigt heute auch komplexe Aufgaben selbstständig.

Im Einsatz ist der angehende Elektroniker auf dem gesamten Klinikgelände in Heide und Brunsbüttel. Hier muss er sich immer wieder auf neue Anforderungen einstellen, denn in einem modernen Krankenhaus wie dem WKK gibt es viele verschiedene Abteilungen, die auf das Know-how des Spezialisten angewiesen sind. An einem Tag installiert Patrick eine elektronisch gesteuerte Schlossanlage in einem Verwaltungsgebäude und weist die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die richtige Benutzung ein. Am Tag darauf wird er auf eine Station gerufen, um eine defekte Rufklingel in einem Patientenzimmer auszutauschen. Kurze Zeit später kontrolliert er die Rauchwarnanlage. „Langeweile kommt hier garantiert nicht auf, das ist das Schöne an dieser Ausbildung“, verrät Patrick.

Patrick vom WKK

Patrick hat die für sich ideale Ausbildung gefunden.

Für seinen Beruf braucht Patrick technisches Verständnis sowie gute Kenntnisse in Physik und Mathematik. Elektroniker/innen für Energie- und Gebäudetechnik müssen anpacken können, fit sein und gut mit Werkzeug umgehen, aber auch geschickte Finger für filigrane Arbeiten haben und präzise sein. Genauigkeit und ein hohes Maß an Verantwortungsbereitschaft sind ebenso wichtige Eigenschaften für seine tägliche Arbeit.

Den theoretischen Hintergrund erhält Patrick am BerufsBildungsZentrum Dithmarschen. An zwei Tagen in der Woche lernt er, wie man elektrische Installationen plant und prüft, Steuerungen analysiert und anpasst oder informationstechnische Systeme bereitstellt. Auf dem Lehrplan stehen aber auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Gemeinschaftskunde, Politik und Wirtschaft sowie Englisch. Themen wie Sicherheit und Gesundheitsschutz oder Arbeits- und Tarifrecht werden ebenfalls behandelt. Zusätzlich zum Unterricht in der Berufsschule finden überbetriebliche Unterweisungen in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer statt.

Langeweile kommt hier garantiert nicht auf, das ist das Schöne an dieser Ausbildung.

Bewerber/innen sollten einen guten Ersten allgemeinbildenden oder Mittleren Bildungsabschluss mitbringen sowie gute Noten in den MINT-Fächern und Deutsch vorweisen. Interesse an Technik und handwerkliches Geschick sollten ebenfalls vorhanden sein. Im Regelfall dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Nach Absprache mit dem Arbeitgeber und der Industrie- und Handelskammer kann sie unter bestimmten Voraussetzungen auf drei Jahre verkürzt werden. Die Gesellenprüfung besteht aus zwei Teilen: geprüft wird am Ende des 2. Lehrjahres und am Ende der Ausbildung. Beide Prüfungen ergeben die Gesamtbewertung.

Mit dem Gesellenbrief in der Tasche sind Elektroniker und Elektronikerinnen für Energie- und Gebäudetechnik begehrte Fachkräfte, die sich in vielen technischen Bereichen erfolgreich weiterentwickeln können. Nach Abschluss der Ausbildung kann zum Beispiel die Prüfung zum/zur staatlich geprüften Techniker/in oder zum/zur Elektrotechnikmeister/in angestrebt werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, mit einem entsprechenden Schulabschluss ein Studium der Energie- und Gebäudetechnik zu absolvieren.

TEXT Katharina Grzeca
FOTOS Sebastian Weimar