Ein schnelles Leben
Hamburg von oben: Dr. Bernd-Rüdiger Vorwerk fliegt im Rettungshubschrauber Christoph 29 schon mal 17 Einsätze pro Tag.
Notärzte haben es immer eilig: Binnen weniger Minuten müssen sie an der Unfallstelle sein. Sekunden könnten über das Leben oder den Tod eines Menschen entscheiden. An klaren Sommertagen, wenn die Tage lang sind und die Sicht gut ist, kommt das Team des Rettungsdienstes am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg auf bis zu 17 Einsätze an einem Tag. Dr. Bernd-Rüdiger Vorwerk leitet seit 1995 die Notfallrettung und ist als Oberarzt für alle medizinischen Belange der im Rettungsdienst stationierten drei Rettungsmittel zuständig. Das Schnellste von ihnen ist Christoph 29. Der Rettungshubschrauber fliegt circa 2000 Einsätze im Jahr. Wenn er angefordert wird, dann handelt es sich um die heikelsten Fälle.
Notärzte müssen so ausgebildet sein, dass sie jede Situation alleine meistern können. Sie sind oft die Ersten vor Ort und müssen ihr Handwerk perfekt beherrschen. Bei schweren Unfällen auf der Autobahn muss der Schwerverletzte schnell versorgt und auf den Transport in das nächste Krankenhaus vorbereitet werden. Die Kommunikation innerhalb des Teams muss schnell und präzise sein. Jeder Handgriff muss sitzen.
Dr. Vorwerk ist Arzt bei der Bundeswehr und fliegt seit 18 Jahren mit dem Rettungshubschrauber. Er hat schon sehr viel erlebt, war in Afghanistan und im Kosovo und übernimmt in Hamburg auch die Ausbildung der Notärzte und weist sie auf den Arbeitsplatz im Hubschrauber ein. 1995 war sein erster Auslandseinsatz in Kroatien und letztes Jahr ist er aus dem 14. Einsatz zurückgekommen. „Ich liebe meine Arbeit und halte den Notarzt im Hubschrauber für einen der erstrebenswertesten Berufe im medizinischen Bereich. Außerdem ist Hamburg aus der Luft ein besonders schöner Anblick“, erzählt Dr. Vorwerk. Auf jeden Fall ist es ein Beruf, der große Herausforderungen an die Ärzte stellt. Sie sind Retter in der Luft.
TEXT Katharina Grzeca
FOTOS TH