Bundeswehrkrankenhaus Hamburg

Medizinische Berufe bei der Bundeswehr in Hamburg

Besonders der Beruf des/der Arztes/Ärztin steht bei vielen auf der Traumberuf-Liste weit oben. Mediziner haben gute Gehaltsaussichten und hervorragende Chancen, nach dem Studium eine sichere Stelle zu bekommen. Diesen Traum können sich jedoch nur wenige erfüllen. Für einen Studienplatz in Humanmedizin braucht es im Abiturzeugnis eine Eins vor dem Komma. Der Numerus clausus für das Wintersemester 2014/15 lag zwischen 1,0 und 1,2. Wartesemester oder  eine vorangegangene Berufsausbildung können einen schlechteren Schnitt kompensieren, Wartezeiten von bis zu sechs Jahren sind aber keine Seltenheit.

Oberfeldarzt Dr. Daniel Hinck arbeitet seit 2003 am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg und leitet seit 2009 die Gefäßchirurgie.

Oberfeldarzt Dr. Daniel Hinck arbeitet seit 2003 am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg und leitet seit 2009 die Gefäßchirurgie.

Eine Alternative für Abiturienten ohne perfekten Einserschnitt bietet die Bundeswehr. Hier ist der Notendurchschnitt auch wichtig, für eine Zulassung ist aber zusätzlich ein Eignungstest entscheidend. Im vergangenen Jahr stellte die Bundeswehr 274 Sanitätsoffizieranwärter ein. Dieser Gruppe lag ein Bewerberaufkommen von 2659 Interessenten/-innen zugrunde.

Zu einem regulären Studium gibt es aber wichtige Unterschiede. Wer sich für ein Studium bei der Bundeswehr entscheidet, der wird Soldat/-in und absolviert vor und nach dem Studium eine militärische Ausbildung zum Offizier. Anders als die anderen Offiziersanwärter absolvieren die Sanitätsoffizieranwärter ihr Studium nicht an einer der beiden Bundeswehruniversitäten in Hamburg oder München, sondern studieren an öffentlichen Universitäten. Für mindestens 17 Jahre müssen sich Sanitätsoffizieranwärter bei der Bundeswehr verpflichten und haben außerdem Auslandseinsätze zu erwarten.

 „Wer sich für 20 Jahre verpflichtet, bekommt bei entsprechender Leistung Fachazt-Weiterbildungen von der Bundeswehr zugesagt. In der freien Wirtschaft bekommt man diese Garantie nicht. Die Qualität der Ausbildung ist sehr hoch und man kann sich schon sehr früh spezialisieren. Mir gefällt das: auf 20 Jahre ein fester und sicherer Horizont.“

Deshalb ist es wichtig, dass sich die Bewerber/-innen nicht nur berufen fühlen, Mediziner zu werden, sie müssen auch als Soldaten ihre Pflicht erfüllen.
Wer seine Eignung im anspruchsvollen Auswahlverfahren unter Beweis stellt, den erwarten neben einer umfassenden Ausbildung auch weitere Vorzüge. So werden alle Anwärter von Beginn an bezahlt. Um die 1.600 Euro bekommt man am Anfang seiner Ausbildung. Als Offizier übernimmt man zudem Aufgaben als militärischer Vorgesetzter und hat zum Beispiel die einem unterstellten Soldaten zu führen, diese aus- und weiterzubilden sowie organisatorische und administrative Aufgaben zu erfüllen. Neben der Humanmedizin bietet die Bundeswehr außerdem Studiengänge in Zahn- und Veterinärmedizin sowie in Pharmazie/Lebensmittelchemie an.

Zivile Ausbildungen im medizinischen Bereich

Wer sich eher für eine Ausbildung im medizinischen Bereich interessiert, aber kein Soldat werden möchte, findet bei der Bundeswehr trotzdem vielseitige Möglichkeiten. Denn neben den 185.000 Soldaten, die derzeit bei der Bundeswehr beschäftigt sind, arbeiten dort über 55.000 zivile Fachkräfte. Somit gehört die Bundeswehr zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben im gesamten Bundesgebiet. Im Raum Hamburg ist das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg eine staatlich anerkannte Ausbildungsstätte für Berufsbilder im unterstützenden medizinischen Bereich. Ausgebildet wird in den drei Berufen Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r,  Medizinische/-r Fachangestellte/-r und Pharmazeutisch-Kaufmännische/-r Angestellte/-r.

Oya Dalgic wurde hier Zahnarzthelferin und arbeitet jetzt zivil mit zwei Kindern in Teilzeit.
„Ursprünglich komme ich aus der Türkei und habe dort Germanistik studiert. Im zweiten Semester bin ich nach Medizinisches Personal steht in einem Behandlungsraum.Hamburg gekommen und wollte eigentlich nicht länger als zwei Jahre bleiben. Meiner Mutter zuliebe habe ich mich auf eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin beworben. Sie hatte hier im Krankenhaus gearbeitet und es mir als Arbeitgeber sehr empfohlen. Ich wurde gleich angenommen, und die erste Woche hatte mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Ich schaute bei einer Operation beim Kieferchirurgen zu und habe dort das Blut und die offenen Wunden im Mundraum gesehen. In die Chirurgie musste ich erst einmal reinwachsen. Heute habe ich keine Probleme mehr damit. Da ich bereits 22 Jahre und damit älter war als meine Azubikolleginnen, habe ich früh viele Aufgaben bekommen, die ich selbstständig machen konnte. Ich habe Verbände gewechselt, was mir großen Spaß gemacht hat. Mir wurden richtige Patienten anvertraut und dadurch kam es auch, dass ich den Job zu mögen begann. Die Ärzte geben sich sehr viel Mühe bei den Patienten und nehmen sich für jeden einzelnen die nötige Zeit. Das gefällt mir sehr. Ich habe zwei Kinder und es war kein Problem, in die Teilzeit zu wechseln. In der Hinsicht ist die Bundeswehr sehr familienfreundlich.“

Deine Ausbildung im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg

Das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg im nordöstlich gelegenen Stadtteil Wandsbek zählt seit über 50 Jahren zu einem unverzichtbaren Baustein im medizinischen Versorgungsnetz der Freien und Hansestadt Hamburg.

Jährlich vertrauen etwa 12.000 Patienten – darunter Soldaten der Bundeswehr und verbündeter Streitkräfte sowie Bürgerinnen und Bürger aus dem Großraum Hamburg – auf die hohen fachlichen und technischen Standards sowie auf die Freundlichkeit und Empathie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg ist integraler Bestandteil des Katastrophenschutzes und leistet mit dem größten Rettungszentrum Norddeutschlands einen wesentlichen Beitrag zur luft- und bodengebundenen Not- und Unfallversorgung.

Das Bundeswehrkrankenhaus bietet folgende Ausbildungsplätze an: