Die „Energiedetektive“ des azv Südholstein

Die „Energiedetektive“ des azv Südholstein

Auszubildende beim azv Südholstein setzen sich auch für den Klimaschutz ein

Der azv Südholstein ist im Kreis Pinneberg und in Teilen der angrenzenden Kreise für die Reinigung des Abwassers zuständig. Mit rund 250 Mitarbeitern betreibt das Kommunalunternehmen das Klärwerk Hetlingen. Hier werden Nachwuchskräfte in insgesamt vier Berufen im technischen Umweltschutz ausgebildet. Der Ausbildungsplan umfasst auch Themen rund um den Klimaschutz: Als „Energiedetektive“ erkunden die Auszubildenden die Zusammenhänge zwischen Energieverbrauch und Klimawandel. Der azv Südholstein wurde 2010 und 2015 von der Landesregierung von Schleswig-Holstein als Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

Wie erklärt man einer Gruppe von Kindergartenkindern, warum sich die Erde erwärmt? Keine leichte Aufgabe, aber die Auszubildenden des azv Südholstein haben sie gewuppt: Mit einer Plastikschale, einem Mini-Globus und einer Tischleuchte ausgestattet machten sich Fabian Grönke und zwei weitere Azubis auf, um den Kindern das Prinzip des Treibhauseffekts zu verdeutlichen. Spielerisch erlebten die Vier- bis Sechsjährigen, worauf es beim Klimaschutz ankommt und wie sie nachhaltig mit Ressourcen umgehen können. „Ich war sehr erstaunt, wie interessiert die Kinder an dem Thema waren, und wie gut sie mitmachten“, erinnert sich der 19-Jährige.

Klärwerk Hetlingen: Ein junger Mann in blauer Arbeitskleidung.

Oguzhan Özen hat seine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik im August begonnen.

Der Besuch in der Kita war Teil des Azubi-Projekts „Energiedetektive“, das den Auszubildenden jahrgangs- und bereichsübergreifend die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Energie und Abwasserreinigung näher bringt. Im Rahmen des Projekts haben die jungen Mitarbeiter auch
schon einen Film gedreht: Sie sind dafür der Frage nachgegangen, was für einen Beitrag der azv Südholstein zum Klimaschutz leistet. „Die Nachwuchskräfte sollen über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus schauen“, erklärt Ute Hagmaier, Referentin für Umwelt und Bildung beim azv Südholstein. „Durch die aktive Projektarbeit setzen sie sich intensiv mit zukunftsrelevanten Themen auseinander. Sie entwickeln selbst Ideen und Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung, die sie dann auch in ihrem Umfeld weitergeben“, so Hagmaier.

Fabian hat eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik absolviert. Regulär beträgt die Ausbildungsdauer für diesen Beruf 3,5 Jahre. Fabian konnte sie aufgrund guter Leistungen um ein halbes Jahr verkürzen. „Im Werk sind wir für die Instandhaltung, Reparatur oder den Einbau der elektrischen Anlagen und Systeme verantwortlich“, berichtet der junge Elektroniker. 

Oguzhan Özen hat seine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik im August begonnen. Neben den für seinen Beruf typischen Aufgaben im Klärwerk, zum Beispiel Überwachung, Dokumentation der Prozessabläufe oder Qualitätskontrolle des Abwassers in den einzelnen Reinigungsstufen, wird der 17-Jährige auch bei den „Energiedetektiven“ dabei sein.

„Durch ein Schulpraktikum habe ich die Aufgaben einer Fachkraft für Abwassertechnik schon kennengelernt. Außerdem kann ich in diesem Beruf meine guten Chemiekenntnisse einsetzen. Was mir neben dem Engagement des Unternehmens für den Umweltschutz gefällt, ist die umfassende Betreuung seitens der Ausbilder. Bereits im Praktikum durfte ich viele Dinge eigenständig anpacken. Nun, in der Ausbildung, lerne ich alle Bereiche und Abläufe des Klärwerks intensiv kennen“, erzählt Oguzhan.

TEXT Katharina Grzeca
FOTOS Michael Ruff