Die Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe

Die Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe

Sandra Boysen (31) Dipl. Verwaltungswirtin, sie war Arbeitsvermittlerin für unter 25-Jährige – heute Berufsberaterin in der Agentur für Arbeit in Husum

Sandra Boysen: Meine Arbeit ist sehr genau zuhören, immer wieder hinterfragen und ganz viel(e) Vorurteile abbauen.

Wonach fragen Sie in einem Beratungsgespräch?

Ich frage zum Beispiel nach dem Schulabschluss und wie er aussieht. Das ist aber nur die Grundlage. Zeugnisnoten sagen nicht immer aus, was jemand kann oder weiß – und schon gar nicht, welche Talente, Neigungen und Fähigkeiten sie oder er mitbringt. Darum ist mir wichtig zu erfahren, wo die Interessen hingehen, ob und welche Gedanken man hat, ob vielleicht auch Praktika und welche Erfahrungen dabei gemacht wurden. Nicht jedes Praktikum führt zum Traumjob. Dann hinterfrage ich auch, was nicht gefallen hat (war es der Betrieb, war es der Beruf – was war es konkret?).

Und woran erkennen Sie, dass jemand in der Hotel- und Gaststättenbranche richtig aufgehoben wäre?

Das sind Menschen, die sind offen, interessiert und können gut auf Menschen zugehen. Ich denke dann immer als Gast und stelle mir vor: „Wenn du mich bedienen oder mir im Hotel zu einem schönen Tag verhelfen würdest, da würde ich mich richtig drüber freuen.“ Die haben so eine natürliche Herzlichkeit, so eine Ausstrahlung, dass sie auf jeden Fall in einen Beruf müssten, wo sie eine Außenwirkung haben und wo sie mit Menschen zusammen arbeiten. Wenn diese Talente schon da sind, dann bringen sie einfach schon ein großes Potential für eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättenbereich mit.

Welche Möglichkeiten gibt es dann und welche Chancen bietet der Arbeitsmarkt?

Man kann zum Beispiel mit der zweijährigen Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe anfangen, sehen, wie es läuft und wenn alles gut lief, das dritte Ausbildungsjahr zur Hotelfachfrau oder Restaurantfachfrau noch anschließen. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der Region sind richtig gut. Allein in Nordfriesland werden uns jedes Jahr rund 500 Ausbildungsstellen für Servicekräfte und 200 für Köchinnen und Köche gemeldet.


BiZ Flensburg
Waldstraße 2
24939  Flensburg

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Kontakt Berufsberatung: Servicenummer Tel.: 0180 1 / 555 111* (*Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min.)

Infos unter:

Text Katja Möller
Foto Udo Zilm