Das außergewöhnliche Unterrichtskonzept der Design Factory International eröffnet Freiraum zur individuellen Entfaltung. Die angehenden Kommunikationsdesignerinnen und -designer Bennet, Luca, Anne, Lorenz, Luana und Alica berichten:
Bennet Vollbehr (21), im 4. Semester seines Studiums Kommunikationsdesign an der Design Factory International (DFI)
„Ich komme aus Elmshorn und habe nach der neunten Klasse ein Auslandsjahr in Amerika (Minnesota) an einer Highschool verbracht. Dabei entdeckte ich meine Leidenschaft für Kunst und Gestaltung, da wir dort – im Gegensatz zu meinem Kunstunterricht hier in Deutschland – interessante, eigene Projekte gestalten durften und verschiedene Künstler und Stile kennenlernen konnten. Durch diesen freien und kreativen Unterricht kam ich auf die Idee, in diesem Bereich meine berufliche Zukunft zu suchen. Nach meiner Rückkehr habe ich zuhause angefangen, kreative Designs für Sneaker zu entwickeln. Damit habe ich mir sukzessive eine eigene kleine Brand aufgebaut, die zu meinem Markenzeichen wurde. Das hat mir so viel Freude bereitet, dass ich bereits in der zehnten Klasse begann, mich nach einem Designstudium umzuschauen, um meine Fähigkeiten ausbauen zu können. Bei der Suche kam mir der Zufall zu Hilfe, denn während eines Schülerjobs bei Edeka lernte ich einen Studenten der DFI kennen, der mir voller Begeisterung von seinem Studium im Fach Kommunikationsdesign berichtete. Kurzerhand besuchte ich die Schule in Hamburg und war sofort von der Atmosphäre begeistert. Danach stand für mich fest, dass ich nach dem Abitur an der DFI studieren möchte. Aus Wunsch wurde Wirklichkeit und mittlerweile bin ich im vierten Semester. Nach dem Grundstudium mit den Pflichtkursen habe ich Illustration und Animation als Masterkurs gewählt, einfach weil mich das Thema sehr fesselt. Im kommenden Semester werde ich mich aber auch in weiteren Bereichen ausprobieren, da ich mich noch auf der Suche nach anderen Interessens- und Spezialgebieten befinde. Ich bin generell sehr offen für alles Neue und kann mir künftig sowohl die Mitarbeit in einer Agentur oder auch eine handwerkliche Zusatzausbildung als Schumacher vorstellen, um dann meine Sneaker-Kollektion in einem eigenen Laden anzubieten. Eine weitere attraktive Option wäre die Arbeit als freier Kommunikationsdesigner, in einem Coworking-Space mit meinen ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Bis es aber so weit ist, arbeite ich weiter daran, meinen eigenen Stil zu vervollkommnen, und bin froh, dass mich die DFI dabei in jeglicher Hinsicht unterstützt und täglich inspiriert.“
Luca (22), im 5. Semester Kommunikationsdesign an der Design Factory International (DFI)
„Eigentlich war es purer Zufall oder nennen wir es großes Glück, dass ich in der Design Factory angefangen habe. Ich komme von Sylt, und aufgrund der Coronapandemie wurde die Ausbildungslage dort so kritisch, dass ich beschloss, nach Hamburg umzuziehen. Ein guter Freund, der bereits an der DFI studierte, hat mich dann mitgenommen und mir gezeigt, was sein Studium beinhaltet. Ich war sofort begeistert und habe mich um ein Informationsgespräch bei Jesta Brouns gekümmert. Dass ich kein Abitur habe, war kein Problem. Stattdessen erhielt ich Aufgaben, anhand derer ich mir eine eigene Mappe zusammenstellen konnte – die scheint gut angekommen zu sein. Am besten gefällt mir, dass es an der DFI keine festgelegten Schwerpunkte gibt, sondern die Möglichkeit besteht, sich in vielen Bereichen auszuprobieren – aufgrund der zahlreichen Kurskombinationen. Durch dieses System bilden sich einerseits mit der Zeit eigene Interessensgebiete heraus – bei mir ist es UX /UI Design –, und man bekommt andererseits zugleich einen Überblick, wie ein Thema ins andere greift. Wir arbeiten sehr projektbezogen, teilweise auch ein ganzes Semester lang. Dadurch haben wir genügend Zeit, uns tiefer in die Materie einzuarbeiten. Hilfreich ist auch die geringe Kursgröße und das technische Equipment, das wir uns auch über das Wochenende ausleihen können. Dies wiederum senkt die Studienkosten, die ich aber mit dem zusätzlichen Bezug des Kindergeldes für überschaubar halte. Nach meinem Abschluss möchte ich als Remote Freelancer (Anm. der Red.: Ein Arbeitsmodell, bei dem der Beschäftigte nicht an das Firmenbüro gebunden ist.) arbeiten können und versuche mich bereits jetzt schon in diesem Bereich zu etablieren.“
Anne (41), im 6. Fachsemester Kommunikationsdesign an der Design Factory International (DFI)
„Nach dem Abitur habe ich BWL studiert und 17 Jahre in der Logistikbranche gearbeitet. Lange Zeit folgte ich dem berühmten „roten Faden“ meiner beruflichen Laufbahn. Doch im Laufe der Zeit fühlte ich mich immer unwohler in meinem Job, da sich meine Werte verändert hatten und nicht mehr mit denen der Branche übereinstimmten. Ohne zu wissen, was ich stattdessen machen sollte, kündigte ich und begann damit, mich in der Kunst auszuprobieren. Ich besuchte mehrere Kurse und verbrachte vier Monate in Portugal, wo ich Künstler traf, die mir ihre verschiedenen Techniken zeigten. Trotzdem wartete die Agentur für Arbeit in Hamburg auf meine Entscheidung, wie es beruflich weitergehen sollte. Nach meiner Rückkehr entschied ich mich spontan dafür, mich an der Kunstschule Wandsbek für das Studienfach Kommunikationsdesign einzuschreiben. Nach vier Semestern musste ich leider feststellen, dass ich auch dort nicht wirklich glücklich war. Daraufhin entschied ich mich für ein Berufscoaching. Meine Coachin war zufällig eine frühere Dozentin der DFI. Auf ihren Rat hin beschloss ich, zur DFI zu wechseln. Obwohl ich dadurch ein Semester verlängern musste, war es die richtige Entscheidung. Die abwechslungsreiche Ausbildung und die gegenseitige Unterstützung an der DFI haben mein persönliches Entwicklungspotenzial gefördert, und endlich habe ich meinen Interessenschwerpunkt im Bereich ‚Konzept’ entdeckt. Ich liebe es, konzeptionell zu arbeiten und Design so zu gestalten, dass die kommunikative Botschaft beim Betrachter ankommt. Ab Oktober beginnt für mich das Abschlusssemester, und ich habe mich für die Entwicklung eines Handbuchs über alte Hamburger Handwerksbetriebe als Projektarbeit entschieden. Das Handbuch soll in Form eines Reiseführers die Kunstfertigkeiten, das handwerkliche Geschick und die Geschichten hinter den Betrieben sichtbar machen. Nach meinem Abschluss werde ich die ME2BE Medien GmbH, bei der ich jetzt schon als Werkstudentin arbeite, bei der Weitergestaltung ihrer diversen Print- und Online-Formate zur beruflichen Orientierung von Jugendlichen unterstützen. Diese Aufgabe ist für mich sinnstiftend, und ich freue mich sehr darauf.“
Lorenz (25), hat 2022 seinen Abschluss in Kommunikationsdesign an der Design Factory International (DFI) gemacht
„Die Design Factory und ich waren von Anfang an ein perfektes ‚Match’. Solange ich mich erinnern kann, wollte ich im Bereich Design tätig sein. Aber nach meinem Abitur habe ich auf der Suche nach Studienmöglichkeiten zunächst nicht das Passende für mich gefunden. Ein glücklicher Zufall brachte mich mit den Gründern der Agentur Sherpa, die alle an der DFI studiert haben, zusammen. Sie gaben mir den Tipp, mich dort zu bewerben. Innerhalb einer Woche war klar, dass ich hier ein Studium zum Kommunikationsdesigner/ Visual Artist absolvieren wollte und konnte. Zusätzlich wurde mir eine Tätigkeit als Werkstudent im Bereich Social-Media- und PR an der DFI angeboten, die mir bis heute viel Freude bereitet. Meine Studienzeit habe ich in sehr guter Erinnerung. Am besten hat mir gefallen, dass es von Anfang an eine Praxisnähe gab, die einen auf das reale Arbeitsleben vorbereitet. Gleichzeitig war der Austausch mit den Kommilitonen aus allen Semestern und den Dozenten sehr intensiv und fühlte sich trotzdem nicht nach Arbeit an. Ich habe sogar ein Semester dran gehängt, um von diesem kreativen Input für mein Abschlussprojekt profitieren zu können. Seit meinem Studienabschluss organisiere ich regelmäßig Kunstausstellungen und arbeite als freier Kommunikationsdesigner für diverse Kunden. Ich habe mich durch meine Schwerpunkte Film, Social-Media, Webdesign und Kunst ziemlich breit aufgestellt und bin in der Lage, alle Bereiche im Sinne meiner Kunden miteinander zu verbinden und dadurch ihre Präsenz zu steigern. Durch die DFI profitiere ich von einem großen Netzwerk, so dass ich bislang für meine Aufträge so gut wie keine Kundenakquise betreiben musste. In unserer Medienlandschaft kennt man immer jemanden, der jemanden kennt und so entstehen Synergien und spannende Projekte. Vielleicht werde ich mich auch eines Tages ganz selbständig machen, aber momentan lasse ich es langsam angehen.“
Luana (20), im 3. Fachsemester Kommunikationsdesign an der Design Factory International (DFI)
„Ich bin in Hamburg geboren und aufgewachsen und habe 2021 in Volksdorf mein Abitur abgelegt. In der Schule war ich im naturwissenschaftlichen Profil, aber danach stellte ich fest, dass ich im Anbetracht des Berufsalltags lieber meiner anderen Leidenschaft nachgehen möchte – der Kreativität. Nach der Schule habe ich dann ein dreiwöchiges Praktikum in einer Werbeagentur absolviert, da ich herausfinden wollte, wie der berufliche Alltag in diesem Bereich abläuft. Die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte, haben meine Wahl bestätigt. Durch Recherche im Internet bin ich dann auf die DFI gestoßen und habe mich dort spontan zu einem Vorstellungsgespräch angemeldet. Natürlich war ich zunächst angespannt, ob ich mich mit meiner Wahl für den Bereich Kommunikationsdesign wirklich richtig entschieden hatte, aber bereits nach der Eingewöhnungszeit im ersten Semester habe ich festgestellt, dass dieses Studium meine Interessen abdeckt und ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Jetzt im dritten Semester hatte ich das erste Mal Gelegenheit mich ein wenig zu spezialisieren und habe als Semesterprojekt das Thema Brands and Branding gewählt. In diesem Kurs ging es darum, einen konsistenten Markenauftritt zu konzipieren und zu gestalten – angefangen von der Idee, über den Namen, das Logo, die Hausschriften und die Erstellung einer passenden Farb- und Bildwelt bis hin zu weiteren Komponenten wie ihrer Anwendung in passenden Medien. Bei der Wahl des Themas gab es keine Vorgaben. Ich hatte die Idee Hundebesitzer mit Hilfe einer App zu verbinden, damit auf diesem Weg passende Spielpartner für die Tiere gefunden werden können. Meiner Wahrnehmung nach ist das Studium an der DFI sehr vielfältig und wird nie langweilig. Wir sind eine kreative Gemeinschaft und mit den Dozenten, im Gegensatz zur Schule, auf Augenhöhe. Man merkt, mit welchem Enthusiasmus und praxisnahem Wissen die Dozenten ihre Aufgabe wahrnehmen und diese Leidenschaft ist einfach ansteckend. Noch befinde ich mich in der Orientierungsphase bezüglich einer speziellen Fachrichtung. Das Studium Kommunikationsdesign ist so facettenreich, dass mir die Wahl nicht leicht fällt, aber ich bin mir sicher, dass ich mich mit jedem Kurs weiterentwickeln werde. Nach meinem Abschluss möchte ich mich gerne bei einer Agentur bewerben, um dort an vielen unterschiedlichen Projekten mitarbeiten zu können und mich weiterzuqualifizieren.“
Alica (24) ist im 6. Fachsemester Kommunikationsdesign an der Design Factory International (DFI)
„Ich komme aus Hildesheim in Niedersachsen und bin nach meinem Abitur zunächst auf Reisen gegangen. Mir war immer klar, dass ich eine Ausbildung im Kreativbereich machen möchte. Als ich die tolle Webseite der DFI entdeckte, bin ich kurzerhand mit meinem Portfolio an Arbeitsproben zum Vorstellungsgespräch gereist und nach der Zusage anschließend nach Hamburg gezogen. Bereits im Verlauf des ersten Semesters stand für mich fest, dass ich meinen Hauptfokus auf Illustration legen möchte. Kurze Zeit später kamen dann noch die Bereiche Animation und 3D hinzu. Wenn wir Projektarbeiten anfertigen, werden wir von den Dozenten zum Oberthema gebrieft. Danach darf man sich seine eigenen Schwerpunkte suchen. Die Visualisierung von gesellschaftlichen Tabuthemen liegt mir sehr am Herzen. Des Weiteren mag ich den Aspekt, dass man sich hier frei entfalten kann und auch in räumlicher Hinsicht sehr viel Fläche für kreative Projekte und Austausch besteht. Ich empfinde die DFI als echten ,save space’, in dem einem jeder mit Wertschätzung begegnet und ein starker Gemeinschaftssinn herrscht. Unsere Dozenten sind absolut nahbar, teilen mit uns Lernenden ihr Wissen, ihre Begeisterung und machen uns ebenso auf Veränderungen in der sich stetig wandelnden Kreativbranche aufmerksam. Für die Zeit nach meinem Abschluss habe ich bisher noch keine konkreten Pläne, werde aber definitiv in der Kreativbranche bleiben und freue mich über alles was auf mich zukommen wird.“
Mehr zur DFI: ME2BE hat mit den Dozenten der Design Factory International gesprochen
- Ein Interview mit Stephen Ullrich, Motion Designer und Dozent
- Ein Interview mit Marc Völler, Trendforschungsexperte und Dozent
TEXT Anja Nacken
FOTO Sebastian Weimar