Tipps für deine erfolgreiche Bewerbung von Sünje Kniese, Ausbildungsleiterin beim Amt Eiderstedt
Eigentlich wollte Sünje Kniese Pferdewirtin werden, bemerkte jedoch im Laufe eines Praktikums, dass sie lieber im Büro arbeiten möchte. So bewarb sie sich mit 16 Jahren um einen Ausbildungsplatz bei der Stadt Tönning, die seit 2010 eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Amt bildet. Im Anschluss an die Ausbildung erwarb Sünje Kniese die Fachhochschulreife, mit dem Ziel, danach das duale Studium Bachelor of Arts – Public Administration / Allgemeine Verwaltung zu absolvieren. Somit hatte sie alle Voraussetzungen geschaffen, um 2019 die Ausbildungsleitung beim Amt Eiderstedt zu übernehmen – eine beispielhafte Karriere in der Verwaltung.
Mich inspiriert die Arbeit mit jungen Leuten, weil sie frische Ideen und neue Impulse mitbringen.
Was macht die Ausbildung beim Amt Eiderstedt aus?
Wir sind ein sehr junges und aufgeschlossenes Team und haben das große Glück, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen! Besonders abwechslungsreich macht die Arbeit der Eiderstedter Verwaltung, dass sich das Amt um die übertragenen Aufgaben von 16 amtsangehörigen Gemeinden sowie der Stadt Tönning kümmert. Bei unserer alltäglichen Arbeit, sowohl im Außendienst, als auch im Büro, kommen wir mit vielen Leuten aus der Region in Kontakt und genießen die nordfriesische Gelassenheit. Das Amt Eiderstedt legt großen Wert auf die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern und pflegt einen persönlichen Umgang, ganz nach dem Motto: „Land und Leuten verbunden.”
Worauf achten Sie bei der schriftlichen Bewerbung?
Wenn ich mir die Bewerbungsmappen durchsehe, achte ich besonders auf Sorgfalt und Rechtschreibung, da wir mit den Bürgerinnen und Bürgern viele Briefwechsel pflegen. Wichtig sind gute Schulnoten in den Fächern Deutsch, Mathe und WiPo. Das Anschreiben hinterlässt einen besonders positiven Eindruck bei mir, wenn ich erkenne, dass der Bewerber oder die Bewerberin wirklich Lust hat, beim Amt Eiderstedt ihre Ausbildung zu machen und dies authentisch zum Ausdruck bringt. Wenn sich jemand aus einer anderen Region bewirbt, freue ich mich besonders, wenn nachvollziehbar dargestellt wird, warum es die- oder denjenigen zu uns an die Nordseeküste zieht.
Was macht für Sie einen guten Lebenslauf aus?
Ein Lebenslauf sollte vor allen Dingen gut strukturiert, einheitlich gestaltet und vollständig sein. Wer sich nicht sicher ist, welche Informationen ein Lebenslauf generell enthält und wie er aufgebaut wird, findet im Internet jede Menge Vorlagen. (Tipp aus der Redaktion: digibo.school im Ratgeber) Wichtig ist mir persönlich auch hier wieder ein ehrliches und authentisches Auftreten: Wer beispielsweise Lücken in seinem Lebenslauf aufweist, sollte diese benennen und erklären können. Unbedingt zu nennen sind ehrenamtliche Tätigkeiten und Auslandsaufenthalte, da sie viel über die Arbeitsmoral und die soziale Kompetenz der Bewerber und Bewerberinnen aussagen.
Was gibt es beim Vorstellungsgespräch zu beachten?
Wichtig bei einem Vorstellungsgespräch ist ein authentisches, selbstbewusstes Auftreten. Ich empfehle daher, ein Outfit zu wählen, das ein bisschen schicker ist als für den täglichen Büroalltag, dabei sollte man sich jedoch noch wohl- und nicht verkleidet fühlen. Um für das Bewerbungsgespräch gut vorbereitet zu sein, lohnt es sich, unsere Ausschreibung genau durchzulesen. Sie enthält zahlreiche wichtige Daten und Fakten über das Amt Eiderstedt, die sowohl für die Bewerbung als auch für das Vorstellungsgespräch eine gute Grundlage bieten. Im persönlichen Gespräch möchte ich erfahren, warum die Bewerber und Bewerberinnen sich für eine Ausbildung im Amt Eiderstedt entschieden haben und ob die Rahmenbedingungen wie etwa die Wohnsituation und der Fahrtweg geklärt sind.
Nervosität empfinde ich als ganz normal. Um nicht zu sehr herumzappeln, empfehle ich: beide Füße auf den Boden zu stellen, die Hände auf den Tisch zu legen und auf eine einigermaßen gerade Sitzhaltung zu achten.
Wie verlief ihr eigenes Bewerbungsgespräch?
Ich habe mich sehr sorgfältig auf mein Vorstellungsgespräch vorbereitet, sodass ich viele Fragen relativ sicher beantworten konnte. Außerdem achtete ich darauf, 15 Minuten früher vor Ort zu sein, um nicht abgehetzt anzukommen. So konnte ich mich während des Gesprächs voll und ganz auf mein Gegenüber konzentrieren und meine Fähigkeiten bestmöglich zum Ausdruck bringen.
Alina Christin Valenzen, 22, ist im 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten bei der Amtsverwaltung Eiderstedt
„Besonders reizt mich an der Ausbildung die Arbeit mit Gesetzestexten, die Zusammenarbeit mit Gemeinden und die Entwicklung meiner Heimat mitzugestalten. Ich bin gebürtige Eiderstedterin und fühle mich der Region daher sehr verbunden. Ich liebe die Landschaft, die Natur und die unkomplizierte Art der Menschen. Daher hatte ich immer den Wunsch, in meiner Heimat zu bleiben und mich auch beruflich für Land und Leute einzusetzen. Das Ziel, in der Verwaltung zu arbeiten, verfolge ich bereits seit dem 12. Jahrgang. Da es nach dem Abitur jedoch nicht direkt geklappt hat, entschloss ich mich vorerst für eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel mit dem Schwerpunkt Landhandel. Mir gefiel die Ausbildung, jedoch verlor ich meinen beruflichen Traum nicht aus den Augen und bewarb mich ein zweites Mal um eine Ausbildungsstelle beim Amt Eiderstedt. Mit Erfolg: Das Bewerbungsgespräch verlief sehr angenehm und ich bekam bereits nach kurzer Zeit eine Zusage. Die Ausbildung begann mit einem zweitägigen Kennenlerntreffen. Den ersten Tag haben wir gemeinsam im Hochseilgarten verbracht und am zweiten Tag haben wir alle Außenstellen der Amtsverwaltung besichtigt. Derzeit lerne ich am Empfang alle Abteilungen kennen und stehe bereits in engem Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Besonders freue ich mich auf die Personalabteilung, da ich aus einem vorhergehenden Praktikum weiß, wie viel Freude es bereitet, Fortbildungen zu planen und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gestalten. Meine Erwartungen wurden bis jetzt alle erfüllt. Ich fühle mich sehr wohl hier und liebe den Büroalltag als Ausgleich zu meinem Leben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Ich freue mich sehr darauf, während meiner Ausbildung die verschiedenen Bereiche der Amtsverwaltung genauer kennenzulernen.“
Mein Tipp für alle, die eine Ausbildung in der Verwaltung machen möchten: Dran bleiben! Es lohnt sich!
Melf-Ole Paulsen, 22, ist im 3. Ausbildungsjahr zum Verwaltungsfachangestellten bei der Amtsverwaltung Eiderstedt
„Nach der 12. Klasse wollte ich gerne eine Ausbildung machen und hatte den Wunsch, im öffentlichen Dienst zu arbeiten. Da ich mich als gebürtiger Nordfriese aus Dagebüll der Region sehr verbunden fühle, entschied ich mich für eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und bewarb mich daher bei der Amtsverwaltung Eiderstedt. Ich bekam schnell eine Zusage und bin heute sehr froh, meine Ausbildung in einer kleinen Amtsverwaltung zu absolvieren. Der Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen ist sehr familiär und die Nähe zu der Politik und den Bürgerinnen und Bürgern macht die Arbeit besonders interessant. Bereits als Auszubildender gestalte ich beim Amt Eiderstedt viele Abläufe mit und übernehme verantwortungsvolle Aufgaben: Angefangen beim Abgabenbescheid, wenn es um die Grundsteuer geht, über Ordnungsangelegenheiten mit Erlaubnissen für Baustellen bis hin zum Tierschutz und Finanzen. Besonders abwechslungsreich und interessant waren für mich die Bereiche Personalentwicklung und Ordnungsamt. Seitdem ich meine Ausbildung beim Amt Eiderstedt absolviere, sehe ich vieles mit anderen Augen, da ich die Hintergründe und Abläufe kenne, wenn beispielsweise ein neues Bushäuschen oder ein neues Straßenschild aufgestellt wird. Mir gefallen die klaren Arbeitsstrukturen in der Verwaltung und das junge Team. Zudem bietet die Verwaltung beste Aufstiegschancen: Nach vier Jahren Berufserfahrung besteht die Möglichkeit, eine sechsmonatige Weiterbildung zu absolvieren, die dazu befähigt, Aufgaben im ‘gehobenen Dienst’ wahrzunehmen.“
Ich könnte mir daher gut vorstellen, auch nach der Ausbildung beim Amt Eiderstedt zu bleiben und mich aktiv für meine Region einzusetzen.
Maylin Matz, 24, absolviert das duale Studium Bachelor of Arts – „Allgemeine Verwaltung / Public Administration“ im 2. Lehrjahr
„Ein Jahr Au-pair in England und ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Hamm Klinik in St. Peter Ording verhalfen mir zu mehr Selbstbewusstsein und brachten Klarheit in meine beruflichen Ziele: Ich wollte in der Verwaltung arbeiten und bewarb mich beim Amt Eiderstedt für eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. Besonders gereizt haben mich die vielen unterschiedlichen Bereiche, die mir eine Ausbildung im Amt bot. In den unterschiedlichen Ausbildungsstationen merkte ich, wie sehr mir die Arbeit in der Verwaltung liegt, daher bewarb ich mich ein Jahr vor Beendigung meiner Ausbildung mit einem Motivationsschreiben um einen dualen Studienplatz beim Amt Eiderstedt. Da der Bedarf da war und meine schulischen und praktischen Leistungen passten, konnte ich überzeugen und bekam den Studienplatz.
Das duale Studium Bachelor of Arts Allgemeine Verwaltung
Während des Studiums konnte ich sehr von meiner Ausbildung profitieren. Ich kannte viele Grundlagen und konnte daher schnell neue Inhalte erlernen und vertiefen. Für die Theoriephasen in der Fachhochschule in Altenholz bei Kiel suchte ich mir zusammen mit einer Kommilitonin, die ich bereits während der Ausbildung kennengelernt habe, eine Wohnung vor Ort. Keine schlechte Idee, denn das Studium beginnt mit einem 12-monatigen Theorieblock und wechselt anschließend alle vier Monate zwischen Theorie und Praxisphasen ab. Da der Unterricht grundsätzlich im Klassenverband stattfindet, kennen wir uns alle sehr gut und unterstützen uns, wenn es mal Schwierigkeiten gibt.
Der theoretische Background hilft mir sehr dabei, die Abläufe der Amtsverwaltung zu durchdringen, da ich die gesetzlichen Hintergründe kenne und verstehe. Als Verwaltungsfachangestellte arbeiten wir eng mit den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen zusammen und erfahren viele spannende Details über die Region.
Praxisphase im Amt Eiderstedt
Derzeit unterstütze ich die Kolleginnen und Kollegen im Ordnungsamt bei Gewerbeuntersagungen und im Bereich Tierschutz. Wenn sich Bürger oder Bürgerinnen melden, die besorgt um Tiere sind, die sie beispielsweise auf dem Deich sehen, machen sich die Kolleginnen und Kollegen vom Tierschutz – oft in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt aus Husum – ein eigenes Bild von der Lage. Zeitgleich beginnen wir mit den Vorbereitungen für die Kommunalwahl im nächsten Jahr – eine sehr spannende Aufgabe. Insgesamt muss ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen wirklich angenehm ist und mir viel Freude bereitet. Ich fühle mich sehr wohl im Amt Eiderstedt und würde mich daher freuen, auch nach meinem Studium zu bleiben.“
TEXT Sophie Blady
FOTO Reinhard Witt