Am 24.02.18 fand an der Grund- und Gemeinschaftsschule Tellingstedt zum elften Mal die hauseigene Jobmesse statt… kurz TeJo! Über 30 Aussteller hatten sich an diesem sonnigen Samstagmorgen versammelt, um von 9 bis 12 Uhr den Schülerinnen und Schülern alle Fragen zu beantworten, die sie haben könnten.
Am Stand der Fleischerei Thomsen trafen wir auf Manuel Rickerts, der bereits seit 17 Jahren als Fleischer tätig ist. Er hatte allerlei Anschauungsmaterial dabei, von Gewürzen über Fleisch bis hin zum Schafsdarm konnten die Schüler sich anschauen, womit man als Fleischer so in Berührung kommt. „Ich bin sehr positiv überrascht“, so Herr Rickerts. „Nur sehr wenige Schüler haben Berührungsängste und sie stellen wirklich gute und auch kritische Fragen. Viele fragen nach der Nachhaltigkeit der Massentierhaltung der großen Konzerne. Thomsen legt zum Glück großen Wert auf Regionalität und Qualität, also haben wir da nichts zu befürchten“, lachte er. Die Fleischerei bildet nicht nur Fleischer, sondern auch Fleischerei-Fachverkäufer und Kaufleute im Groß- und Außenhandel aus. Wer mal in die Berufe reinschnuppern möchte, kann bei der Fleischerei ein Praktikum machen. „Von drei Tagen bis vier Wochen ist da alles möglich, manchmal sogar spontan“, so Herr Rickerts.
Das Team von Elektro Putzehl trafen wir schon zum wiederholten Mal auf der TeJo. Geschäftsführer Jörg Reitz und sein Team hatten von der Lüsterklemme bis zum Messgerät alles eingepackt, um den Schülern zu zeigen, womit sie den ganzen Tag zu tun haben. „Im Elektrobereich ist das Handwerk heute längst nicht mehr so körperlich wie früher, viel ist auch Kopfarbeit“, erzählte uns Herr Reitz. Anschließend wollten wir wissen, welche Frage heute von den Schülern am meisten gestellt wurde. „Die häufigste Frage ist, wieso sie grade bei uns ihre Ausbildung machen sollten.“ Eine wirklich gute Frage, finden wir… und wollen natürlich die Antwort wissen. „Wir sind ein vielfältiges Unternehmen. Wir haben 70 Mitarbeiter und da wir acht verschiedene Kundschaften haben, wird es ganz sicher nie langweilig.“ Langweilig kommt es uns hier auch nicht vor, das junge Team um den Geschäftsführer ist gut gelaunt und weiß genau, was die Schüler beschäftigt. Der 26-jährige Elektrotechnikmeister Julian Krell ist Ausbildungsbeauftragter der Firma und findet schnell Zugang zu den Jugendlichen. „So lange ist meine eigene Ausbildung ja auch noch nicht her, also weiß ich ziemlich genau, was auf die neuen Azubis zukommt. Klar gibt es auch manchmal Probleme, aber bisher haben wir noch alle lösen können“, sagte er. Das Unternehmen bildet Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik aus.
Am ME2BE-Stand gab es auch wieder viele Fragen zu beantworten. Die 15-jährige Mara kam zum Beispiel zu uns und war erst einmal ein wenig ratlos. „Ich weiß noch gar nicht, was ich machen will“, sagte sie. Nachdem wir ein wenig nachgebohrt hatten, stellte sich heraus, dass sie schon ein Praktikum bei einem Frisör gemacht hatte und ihr das eigentlich gut gefallen hat. Das Problem? Sie machte sich Sorgen um Bezahlung und Perspektiven. Wir erzählten ihr von den Erfolgsstories von Enes Dogan, der grade auf der New York Fashion Week unterwegs war und von Katja Kalaschnikow, die ihren eigenen Friseursalon eröffnet hat. Denn auch in diesem Job ist ganz klar: Wer es wirklich will und alles gibt, der kann auch etwas erreichen! Mara möchte jetzt übrigens noch ein Praktikum am Theater machen… wir wünschen ihr viel Spaß und Erfolg!
Gärtnermeister Andre Friedrichs von der Gärtnerei Dahmlos beantwortete heute alle Fragen zum Thema Gartengestaltung und den Beruf des Landschaftsgärtners. Er zeigte sich begeistert von der Motivation der Teilnehmer. „Ich habe mit vielen interessierten Schülern gesprochen und sie haben alle wirklich gute Fragen gestellt. Ich bin sehr zufrieden.“ Bei den eisigen Temperaturen ist natürlich auch die Frage nach der Arbeit draußen immer wieder dabei. Herr Friedrichs weiß, dass dies ein Punkt ist, vor dem viele Schüler zurückschrecken. Zu Unrecht. „Wenn sie erst mal mit dem Team draußen waren, sind eigentlich immer alle begeistert“, erzählte uns Herr Friedrichs. „Grade die Mädels unterschätzen auch, dass der Beruf des Landschaftsgärtners auch ein sehr kreativer Beruf ist. Ich würde mir wünschen, dass sich mehr von ihnen trauen, mal ein Praktikum zu machen.“
Herr Leißner, der an der GGS Tellingstedt Beauftragter für Berufsorientierung ist, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Messe. „Es gibt immer so viel zu sehen, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Ich selber habe heute auch wieder viel gelernt und freue mich auf’s nächste Jahr!“ Das geht uns auch so, Herr Leißner! Wir hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler weiter so interessiert sind und auf alle ihre Fragen eine Antwort erhalten.
Bis zum nächsten Mal,
eure ME2BEs
TEXT Jana Limbers
FOTOS Jana Limbers