Anne Wiegmann (27), Studentin der Medizinischen Informatik an der Uni Lübeck
„Ich habe mich für die Medizinische Informatik entschieden, weil das Fach gut zu meinem bisherigen beruflichen Werdegang passt. Direkt nach dem Abitur habe ich eine dreijährige Ausbildung zur Biologielaborantin absolviert. In diesem Beruf habe ich eineinhalb Jahre gearbeitet, danach wechselte ich in die Informatik und habe auch diesen Bereich kennengelernt. Für weitere eineinhalb Jahre konnte ich dort medizinische Laborsoftware aus Anwendersicht testen. Um nicht nur die Oberfläche von Software zu kennen, habe ich mich für das Studium entschieden, wobei der neue Studiengang Medizinische Informatik an der Uni Lübeck wie gerufen kam. Die Bandbreite ist hier weit gefasst: Zum einen gibt es die medizinische Bildverarbeitung, bei der beispielsweise 3D-Modelle aus CT- oder MRT-Aufnahmen erstellt werden. Zum anderen beschäftigt man sich mit der Informatik im Gesundheitswesen. Das beinhaltet zum Beispiel die elektronische Gesundheitskarte mit verschiedenen Aspekten wie Datenschutz, dem Erstellen von Datenbanken und der Kommunikation zwischen verschiedenen Softwaresystemen. Während des Bachelor-Studiums lernt man beides kennen und kann sich dann im Master spezialisieren. Meine Chancen im Berufsleben schätze ich als ziemlich gut ein, da die Informatik in der Medizin immer mehr an Bedeutung gewinnt und dadurch viele Medizininformatiker mit ihren speziellen Kenntnissen gebraucht werden. Das Studieren in Lübeck ist übrigens sehr angenehm: Unser Campus ist nicht so groß, das macht das Studium sehr persönlich. Die Wege sind kurz, ob von einem Gebäude ins andere oder zwischen Student und Professor. Bei Fragen kann man mit dem Dozenten oder dem Übungsleiter immer reden. Meine Empfehlung an andere: Um Medizinische Informatik zu studieren, sollte man sich für Informatik, aber auch für Mathematik interessieren. Außerdem werden medizinische Grundlagen gelehrt – sie sind kein Ersatz für ein Medizinstudium.“