Woche für Woche wächst die Zahl der Unterstützer und Teilnehmer an den Klimaprotesten unter dem Motto „Fridays for Future“. Was als Schulstreik der jungen Schwedin Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament in Stockholm begonnen hat, ist mittlerweile zu einer weltweiten Jugendbewegung angewachsen. Dabei zeigt eine häufig als unpolitisch verschriene Generation, dass sie Protest als Mittel zum Zweck durchaus beherrscht – und zwar laut, positiv und sprühend vor Energie.
Im Klassenzimmer, auf dem Campus, an den Esstischen der Familien – die Debatte um eine andere Klimapolitik ist in der Mitte Gesellschaft angekommen. Dadurch scheint immer mehr Menschen klar zu werden, wie drängend die Frage nach einem Umdenken wirklich ist. Die Folge: Vom Kindergartenkind über Lehrer, Eltern und Studenten bis hin zu den Großeltern schließen sich immer mehr Gruppen zusammen, um die Schülerproteste zu unterstützen.
Widerstand zwecklos
Doch nicht nur die Aktivisten auf der Straße sorgen mit ihren Forderungen für eine lebhafte Diskussion. Mittlerweile wächst auch in der wissenschaftlichen Community der Unmut, in den Universitäten ist das Thema zunehmend präsent. Viele Professoren, Dozenten und Forscher solidarisieren sich mit den Protesten und verweisen auf unzählige Studien, die den Ernst der Lage akademisch untermauern.
Der bislang größte Coup: Mehrere Spitzenwissenschaftler, darunter Maja Göpel – seit 2017 Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen – stellten sich hinter die Bewegung. In der Initiative „Scientists for Future“ solidarisierten sich rund 12.000 Wissenschaftler öffentlichkeitswirksam mit den Zielen der Proteste und machten deutlich: „Wir sind die Profis und sagen: Die junge Generation hat recht.“
Zum Interview mit Jakob Blasel, dem Kieler Mitorganisator der Protestbewegung, gelangst du HIER.
Das Interview mit dem Klimaforscher vom Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Mojib Latif findest du HIER.
TEXT Lutz Timm
FOTO Florian Kolmer