Inna Lyashenko studiert im ersten Jahr BWL – Bank- und Finanzwirtschaft (B.A.) mit der Ausbildung zur Bankkauffrau, die die 25-Jährige bei der Deutschen Bank AG absolviert.
Frau Lyashenko, abwechselnd in Hochschule, Berufsschule und Unternehmen zu lernen – das klingt anspruchsvoll …
Ja, man darf nicht prokrastinieren und muss selbstständig arbeiten können. Wenn man direkt nach dem Abitur einsteigt, bedeutet das sicherlich eine große Umstellung. Aber es funktioniert gut, wenn man sich gut koordinieren kann. Gerade arbeite ich zum Beispiel an einer Hausarbeit, in der es darum geht, was die Abschaffung des Bargelds für die Banken bedeuten würde. Die Arbeit erstreckt sich über die Zeitblöcke an den drei Lernorten. Auch die Vorbereitung auf die Klausuren muss ich gut einplanen.
Was schätzen Sie besonders an der Beruflichen Hochschule Hamburg?
Das Modell macht das Lernen sehr abwechslungsreich. Ich bekomme permanent Input, der mich immer neu motiviert. Für mich wäre es wahrscheinlich schwieriger, in einem Vollzeitstudium über viele Semester immer wieder selbst für meine Motivation zu sorgen. Wirklich cool finde ich die Zeitersparnis, weil ich in vier Jahren zwei Abschlüsse machen kann, die mir in der Karrierewelt viele Türen öffnen. Viele Vollzeitstudierende werden häufig nicht in der Regelstudienzeit fertig. Dann hat man wie an der BHH mehr als drei Jahre für den Bachelor investiert, aber nur einen Abschluss.
Wem empfehlen Sie die studienintegrierende Ausbildung?
Wer sich nicht entscheiden kann, ob eine Ausbildung oder ein Studium das Richtige ist, ist an der BHH genau richtig. Falls man in den ersten eineinhalb Jahren merkt, dass das Studieren nicht zu einem passt, kann man sich einfach auf den Berufsabschluss konzentrieren. Diese Option zum Exit gibt Sicherheit und nimmt die Angst, das Studium nicht zu schaffen. In meiner Klasse sind sich aber alle einig, auch den Bachelor zu absolvieren. Wir haben schließlich bewusst dieses Modell gewählt, bei dem wir auch in der Berufsschule in eigenen Klassen auf Hochschulniveau lernen.
Warum haben Sie sich für die Banking-Ausbildung an der BHH entschieden?
Weil ich verstehen will, was um mich herum passiert, interessiere ich mich fürs Bankgeschäft. Damit ist vieles verbunden, vom Immobilienmarkt über Entwicklungen infolge der Pandemie bis hin zu Versicherungen. Ich habe bereits eine Ausbildung als Veranstaltungskauffrau gemacht und wollte unbedingt studieren. Also habe ich nach dualen Studienangeboten im Bereich Finance gesucht und bin bei der Deutschen Bank auf die Kooperation mit der BHH gestoßen. Im ersten Block im Unternehmen habe ich über mehr als drei Monate den Bereich Personal Banking kennengelernt, aktuell befinde ich mich für zwei Monate im Private Banking. Diese Einblicke in die Praxis finde ich sehr wertvoll und sie motivieren mich für die Theorieblöcke an der Hochschule und der Berufsschule. Meine Bilanz nach weniger als einem ganzen Jahr fällt sehr positiv aus. Das Modell ist genau das Richtige für mich.
TEXT Peter Ringel
FOTO privat