Woche der Beruflichen Bildung: Kleemannschulen setzen mit Berufsorientierungstag ein starkes Zeichen

Woche der Beruflichen Bildung: Kleemannschulen setzen mit Berufsorientierungstag ein starkes Zeichen

Zum dritten Mal öffneten die Kleemannschulen ihre Türen für den Berufsorientierungstag, um erneut ein starkes Zeichen für die berufliche Bildung in Kiel zu setzen. Der Berufsorientierungtag ist dabei ein Teil der „Woche der Beruflichen Bildung Schleswig-Holstein“, die unter dem Motto „Chancen und Perspektiven mit beruflicher Ausbildung“ stattfand. Ziel dieser landesweiten Initiative ist es, die duale und schulische Ausbildung in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken und jungen Menschen Orientierung auf ihrem beruflichen Weg zu bieten.

Wir von ME2BE sprachen mit Lutz Bentien, Schulleiter und Geschäftsführung der Kleemannschulen, über den Berufsorientierungstag als Teil dieser Woche.
„Unsere Schülerinnen und Schüler schließen hier mit dem MSA, der Fachhochschulreife oder dem Abitur ab. Für sie ist die berufliche Orientierung eine sehr zentrale Frage. So relevant, dass wir das nicht nur während der Woche der Beruflichen Bildung thematisieren, sondern das ganze Schuljahr über.“ Der Berufsorientierungstag hat dennoch eine besondere Stellung in der Schule. „Es geht darum, junge Menschen gut vorzubereiten, egal, welchen Weg sie einschlagen. Wenn jemand hier feststellt, dass die Wirtschaft nicht das Richtige ist, sondern eher ins Soziale oder ins Handwerk wechseln möchte, ist das absolut in Ordnung.“ Er stellte klar: „Besonders gut haben mir heute unsere Schülerinnen und Schüler gefallen. Sie haben das Angebot mit viel Ernsthaftigkeit und Enthusiasmus wahrgenommen.”

Mann und junge Frau

Lutz Bentien, Schulleiter und Geschäftsführung der Kleemannschulen, und ME2BE-Online-Redakteurin Patricia auf dem Berufsorientierungstag.

Wer war vor Ort?

Bei Intersport Knudsen gab Martin, zuständig für Personalentwicklung, Personalleitung und Vertrieb, uns einen klaren Überblick: „Wir bilden vor allem im Bereich Kaufmann im Einzelhandel aus. Aber auch duale Studiengänge wie Handelsmanagement oder Grundlagen in Betriebswirtschaft bieten wir an.“ Die Messe war auch für ihn positiv. „Die Resonanz heute ist gut, wir haben bereits viele gute Gespräche geführt. Wir sind überall bekannt, was uns sehr freut. Interessant war auch, dass wir einmal hinter die Kulissen blicken konnten: Was hat unser Unternehmen für eine Unternehmenskultur? Wie ticken wir als Firma?“ Martin zeigt sich zuversichtlich, dass solche Treffen langfristig zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit oder auch nur einem Praktikum führen werden.

Chris und Leik von Sartori & Berger können den Schülerinnen und Schülern genau sagen, wofür ihr Unternehmen steht: „Unser Job ist es, Schiffe zu betreuen, wenn sie Häfen anlaufen – und das an der deutschen Nord- und Ostseeküste. Während die Schiffe im Hafen sind, übernehmen wir verschiedene Aufgaben. Von Ersatzteillieferungen und Vorplanungen bis zum Beladen und Entladen von Schiffen oder auch der Schlepperassistenz.“ Leik ergänzt: „Wir sprechen von allem, was größer ist und international fährt – also von Kreuzfahrtschiffen, Tankern oder Containerschiffen.“ Chris erklärt: „Wir bleiben immer an Land. Wir fahren nie mit den Schiffen mit, sondern sind in ständigem Kontakt mit den Steuerleuten, die die Schiffe international führen, sei es in der Karibik oder auf Zypern. Wir sind quasi der Ansprechpartner für das Schiff im speziellen Hafen.“ Für viele Schülerinnen und Schüler ist dies dennoch sehr abstrakt. Leik verdeutlicht: „Wir haben eine eigene Zollabteilung, die die Zollanmeldungen für unsere Kunden erledigt. Wir müssen zum Beispiel den Tiefgang berücksichtigen, um sicherzustellen, dass ein Schiff an einem bestimmten Liegeplatz anlegen kann. Und wir müssen sicherstellen, dass der richtige Kran zur Verfügung steht und der Liegeplatz verfügbar ist.“

Hauptfeldwebel Ricardo stand am Stand der Bundeswehr auf der Messe. Er erklärte: „Wir suchen Fachkräfte im technischen, aber auch im kaufmännischen Bereich. Ein gutes Beispiel: Für den militärischen Fachdienst, zum Beispiel im Waffeneinsatz der Marine, benötigen wir auch Soldatinnen und Soldaten, die eine kaufmännische Ausbildung gemacht haben. Diese Ausbildung kann man bei der Bundeswehr absolvieren.“ Die Schülerinnen und Schüler erfuhren am Messestand, von noch ganz anderen Möglichkeiten: „Es gibt diverse Studienangebote bei der Bundeswehr. Wir bieten unter anderem Studiengänge für die zivile Beamtenlaufbahnen an, zum Beispiel Rechtswissenschaften. Des Weiteren bieten wir im Rahmen der militärischen Ausbildung und Werdegänge eine Vielzahl von Studiengängen unter anderem an den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und in München an.“ Dann ergänzt er: „Man kann an allen militärischen und zivilen Dienststellen Praktika machen. Am besten meldet man sich dafür beim Regionalen Karriereberatungsbüro.“ Da wundert es niemanden, dass der Andrang auf den Messestand auch groß war. „Es gibt viele Möglichkeiten bei der Bundeswehr. Man kann eine Ausbildung machen, studieren – zivil oder militärisch – oder eben auch den freiwilligen Wehrdienst leisten.“

Soldat auf Messe

Auch die Bundeswehr war auf der Messe vertreten.

Nora von der Stadt Kiel erzählte uns: „Wir präsentieren hier unsere 18 Ausbildungsberufe und sechs dualen Studiengänge. Die Landeshauptstadt Kiel ist ein vielfältiger Ausbildungsbetrieb, und wir versuchen, die Vorteile, die wir bieten, zu vermitteln. Wir haben für jede Interessensrichtung etwas Passendes dabei.“ Sie zeigte sich sehr zufrieden mit der Messe. „Ich hatte den Eindruck, die Schülerinnen und Schüler waren sehr interessiert, und sie waren auch entsprechend vorbereitet.“ Der Öffentliche Dienst ist in den Augen der Schülerinnen und Schüler ein sicherer, aber auch moderner Arbeitgeber.

Messestand

Die Stadt Kiel hat ein besonders großes Ausbildungsangebot.

Mehr als bloß Messe

Der Berufsorientierungstag an den Kleemannschulen bot auch ein Vortragsprogramm, das Einblicke in verschiedene Berufswege und Bildungsangebote während der Messe gewährte. Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein beantwortete die Frage: „Was erwartet mich im Freiwilligen Sozialen Jahr?“. Ein Highlight war auch der Vortrag „Ready for Takeoff: Vom Azubi zum Chef“ von Parbs & Osterloh.
Wir von ME2BE präsentierten unsere digitale Berufsorientierungsplattform DIGI:BO. Diese Webseite bietet eine umfassende Berufsorientierung mit informativen Berufsbildern, regionalen Unternehmen und praktischen Tipps zur Bewerbung. Ziel ist es, den Jugendlichen den Zugang zur Berufswelt zu erleichtern und ihnen praxisnahe Informationen zu bieten.

TEXT und FOTO ME2BE