Ausbildung bei der Osthusumer Meierei Witzwort
Milch ist ein ganz besonderer Saft! Das Naturprodukt ist Grundnahrungsmittel und dient in der Milchwirtschaft als wertvoller Rohstoff für viele Speisen und Getränke. Die jodhaltige Nordseeluft und die saftigen Marschwiesen prägen das Klima der Halbinsel Eiderstedt – und den einmaligen Geschmack der dort produzierten Milch.
Seit 118 Jahren ist hier vor Ort die Osterhusumer Meierei Witzwort eG beheimatet. Täglich liefern der genossenschaftlich organisierten Meierei etwa 150 landwirtschaftliche Betriebe ihre frisch gemolkene Milch – jährlich etwa 90 Millionen Liter. In dem nach internationalen Standards zertifizierten Unternehmen wird die Rohmilch mit Hilfe modernster Technik und traditionellem Know-how zu leckeren Produkten verarbeitet. 75 hoch qualifizierte Molkerei-Ingenieure, Techniker, Meister und Molkereifachleute sorgen für eine gleichbleibende Güte auf hohem Niveau. Mit der Erzeugung von Frischmilch, Sahne, Konzentraten und Joghurt erwirtschaftete die Osterhusumer Meierei im Jahre 2011 rund 78 Millionen Euro Umsatz und steht auf soliden Beinen.
„Wer Spaß am Umgang mit Lebensmitteln hat, über technisches Verständnis verfügt und sich für Naturwissenschaften interessiert, der ist bei uns goldrichtig. Aktuell haben wir acht Auszubildende, die den Beruf Milchtechnologe oder Milchwirtschaftlicher Laborant bei uns erlernen. Im nächsten Jahr möchten wir auch einen Industrietechniker oder Mechatroniker ausbilden“, berichtet Betriebsleiter Lutz Kastka. Erforderlich sei ein Praktikum, um das „Menschliche“ kennenzulernen. Ein Realschulabschluss bildet die solide Grundlage, um den Anforderungen, insbesondere in der Berufsschule, gerecht werden zu können. „Die Kenntnisse in Physik, Chemie und Biologie sollten gut sein. Bei der Milchverarbeitung geht es auch um die Einhaltung höchster Hygienestandards. Hier lernt man zum Beispiel zu unterscheiden, was gute und schlechte Keime sind. Das ist aber alles erlernbar und wir unterstützen mit Fortbildungen.“
Für mehrere Wochen erhalten die Auszubil- denden einen Einblick in die Abläufe in einem anderen Unternehmen, um die Arbeiten in einer Käserei oder bei der Butterherstellung kennenzulernen. Und nach der Ausbildung winkt eine rosige Zukunft: „In der Wirtschaft, auch außerhalb der Lebensmittelherstellung, werden Milchtechnologen und Milchwirt- schaftliche Laboranten sehr gesucht. Wir bilden aber am liebsten für unseren eigenen Bedarf aus.“
Ausbildungsberufe in der Milchwirtschaft bei der Osthusumer Meierei
Milchrechnologe
Milchtechnologen sorgen für die Verarbeitung von Rohmilch und die Herstellung von Milcherzeugnissen. Produkte wie Frischmilch, Joghurt, Quark und Käse gehören zu unseren Grundnahrungsmitteln. Sie schmecken nicht nur gut, sondern versorgen den Körper auch mit Eiweiß und Vitaminen. Milchtechnologen übernehmen die Steuerung des gesamten Produktionsprozesses der einzelnen Erzeugnisse: Von der Anlieferung der Rohmilch, über die Qualitätsprüfung und Milchlagerung bis hin zur Herstellung und Verpackung. Bei der Verarbeitung des Naturproduktes Milch wird ein Höchstmaß an Reinlichkeit und Sauberkeit gefordert. Bewerber sollten daher über gute Kenntnisse in Naturwissenschaften verfügen, um das umfangreiche Fachwissen in den Bereichen Lebensmittelhygiene und Milchtechnologie erlernen zu können. Außerdem ist es wichtig, beim Bedienen der Produktions- und Abfüllanlagen sehr sorgfältig und gewissenhaft zu arbeiten. Ein gutes technisches Verständnis und die Fähigkeit logisch zu denken sind von Vorteil, um die anspruchsvollen Abläufe im Maschinenraum verstehen zu können. Mit einem Abschluss in der Tasche locken auf der Karriereleiter zum Beispiel der staatlich geprüfte Wirtschafter für Milchwirtschaft und Molkereiwesen oder der Molkereimeister. Auch ist ein milchwirtschaftliches Studium oder die Ausbildung zum Molkereitechniker möglich.
Milchwirtschaftlicher Laborant
Milch ist ein empfindliches Naturprodukt, das bei falschem Umgang schnell verderben kann. Milchwirtschaftliche Laboranten achten darauf, dass keine schädlichen Keime in der Milch oder in Milcherzeugnissen vorhanden sind. Sie entnehmen daher in allen Herstellungsstadien Proben und führen chemische, physikalische und mikrobiologische Untersuchungen durch.
Außerdem kontrollieren sie die gleichbleibende Qualität, denn Fette, Eiweiße und andere Inhaltsstoffe müssen in bestimmter Menge in den Produkten vorhanden sein. Dafür wenden die Laborprofis verschiedene Verfahren an, erfassen, werten aus und beurteilen. Außerdem sind sie für die fachgerechte Bedienung und Kalibrierung der Laborgeräte verantwortlich. Zur Umsetzung der Untersuchungsergebnisse stehen Milchwirtschaftliche Laboranten in ständigem Austausch mit den Milchtechnologen. Bewerber sollten über ein hohes Interesse an chemischen und biologischen Vorgängen, sowie an Ernährungs- und Gesundheitsfragen verfügen. Wer sein Ausbildungszeugnis in den Händen hält, dem steht ein spannender Berufsweg offen: als Milchwirtschaftlicher Labormeister, Molkereitechniker oder auch Lebensmitteltechniker.