Stellungnahme des Präsidiums der Christian-Albrechts-Universität zum Ukraine-Konflikt
Solidaritätsbekundung mit der Ukraine und Sorge um Kooperationspartnerinnen und -partner, Mitarbeitende, Studierende und ihre Angehörigen.
Die CAU verurteilt den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir schließen uns den Stellungnahmen der Hochschulrektorenkonferenz und des DAAD an und bekräftigen unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Besondere Sorge gilt allen ukrainischen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner sowie den Angehörigen unserer Partneruniversität in der Ukraine, der Taras Shevchenko National University of Kyiv. Wir drücken außerdem unser Mitgefühl mit unseren ukrainischen Studierenden und Mitarbeitenden aus, die mit Schrecken auf die ausgeweiteten Kriegshandlungen in ihrer Heimat blicken müssen. Wir werden uns an der Abstimmung der weiteren Wissenschaftskooperation mit ukrainischen Einrichtungen mit der Bundesregierung, dem DAAD und der Hochschulrektorenkonferenz und an Programmen zur Unterstützung geflüchteter oder gefährdeter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beteiligen.
CAU schließt sich Sanktionen im Ukraine-Konflikt an
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel verurteilt den kriegerischen und völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir erklären uns solidarisch mit allen Ukrainerinnen und Ukrainern, die sich in ihrem Heimatland oder auf der Flucht befinden. Unser Mitgefühl gilt unseren 50 ukrainischen Studierenden und Mitarbeitenden wie auch allen Universitätsmitgliedern, die Freunde und Familie in der Ukraine in Gefahr sehen. Wir werden unsere Kontakte und die intensive Zusammenarbeit mit unseren ukrainischen Partnerinnen und Partnern auf allen Ebenen fortsetzen.
Wir unterstützen nachdrücklich das konsequente Vorgehen der Bundesregierung und die Sanktionen der Europäischen Union gegen den Aggressor Russland und setzen ein klares Zeichen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen Wissenschaftskooperationen mit Russland unterbrochen werden müssen. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands markiert auch für die Wissenschaft eine Zäsur.
Kooperationen mit Russland werden eingefroren
Die Kieler Universität friert ab sofort für zunächst vier Wochen alle Forschungskooperationen mit russischen Einrichtungen ein. Das betrifft unter anderem gemeinsame Publikationen, Drittmittelprojekte oder Konferenzen. Wie Wissenschaftskooperationen mittelfristig gestaltet werden können, hängt von der Entwicklung des Konfliktes ab. Dazu orientieren wir uns an den Vorgaben der Bundesregierung und der Europäischen Union sowie den Empfehlungen der Wissenschaftsorganisationen, mit denen wir in engem Austausch stehen. Persönliche Kontakte zu russischen Kolleginnen und Kollegen können weiter gepflegt werden, um die Anknüpfung an Kooperationen in Forschung und Lehre nicht zu verlieren und diese unter geänderten weltpolitischen Bedingungen wieder aufnehmen zu können.
Austauschprogramme für Studierende
Studierende, die derzeit in Russland sind, sollen ihren Aufenthalt umgehend abbrechen. Wir fordern daher alle CAU-Studierenden, die sich aktuell in Russland befinden, zur Rückreise auf.
Auch die Durchführung gemeinsamer Studiengänge, die die Mobilität zwischen Kiel und russischen Partnerorganisationen zum Gegenstand hat, ist betroffen. Deutsche Studierende können vorerst keinen Aufenthalt in Russland antreten. Die Mobilität russischer Studierender wird für das Sommersemester ausgesetzt, selbst wenn Wissenschaftsorganisationen wie der DAAD die Mobilität nach Deutschland weiter zulassen würden.
DAAD-Stipendien für russische Studierende, Lehrende und Forschende, die sich bereits in Deutschland aufhalten, werden zunächst weiter durch den DAAD finanziert. Die Teilnahme russischer Studierender, Promovierender und Mitarbeitender am akademischen Leben an der CAU wird nicht beeinträchtigt.
Beratung und Unterstützung für Betroffene
Der Allgemeine Studierendenausschuss der CAU (AStA) hat einen Austauschraum für betroffene Studierende und Beschäftigte eingerichtet, der sich neben den ukrainischen Betroffenen ausdrücklich auch an Menschen aus Russland und Belarus richtet.
Die CAU unterstützt bestehende Programme zur Hilfe für gefährdete Forschende wie die Philipp Schwarz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung und das Hilde Domin-Programm des DAAD für gefährdete Studierende. Wir setzen uns außerdem für weitere Programme der Unterstützung auf Bundesebene ein. In finanzielle Not geratene internationale Studierende haben die Möglichkeit, beim International Center der CAU einen Antrag auf eine Überbrückungsbeihilfe zu stellen.
Als Zeichen der Solidarität haben Studentinnen und Studenten der Uni im „Project Lighthouse“ das Universitätshochhaus am 2. März in den Farben der Ukraine erleuchten lassen.
TEXT: UNI CAU
FOTO: Claudia Eulitz, Uni Kiel