Es gibt schöne Locations für Berufsmessen und es gibt die Förde Sparkasse. Verglaste Fronten, roter Teppich und ein Sekt zur Begrüßung? So startet am 02.03.19 das Berufsforum der Förde Sparkasse.
Die Begrüßung der Aussteller/innen übernimmt Götz Bormann, Vorstandsvorsitzender der Förde Sparkasse. Er zitiert aus einer aktuellen Studie, die besagt, dass sich viele junge Menschen über ihre beruflichen Möglichkeiten nur unzureichend informiert fühlen. Herr Bormann betont die Relevanz des persönlichen Gesprächs, auch wenn in unserer digitalen Gesellschaft die Informationsbeschaffung doch hauptsächlich über das Internet erfolgt. „Mit den Insidern aus der Berufswelt das direkte Gespräch führen. Das ist die Praxisnähe, von der das Berufsforum lebt.“
Mit den Insidern aus der Berufswelt das direkte Gespräch führen
– Götz Bormann
Na dann, auf in die Praxisnähe, rein in die Gespräche!
Am ME2BE Stand begrüßen wir Malin, die die 10. Klasse der Gemeinschaftsschule Altenholz besucht. Sie ist heute da um sich einen Überblick über berufliche Möglichkeiten zu verschaffen. Was ihr gefällt? Zeichnen und Design. Ein Praktikum hat sie auch bereits abgeschlossen, und zwar im Reisebüro. Da hat ihr das Dekorieren und Gestalten des Schaufensters besonders gefallen. Wir verweisen Malin direkt weiter an unsere Standnachbarn, die Kunstschule Wandsbek!
Sehr gefragt? Ausbildungen mit Praxisbezug!
Am Stand von famila und Bartels – Langness treffen wir die Azubis Johanna und Stefanie. Johanna macht eine duale Ausbildung zur Nachwuchsführungskraft. Aha, das klingt spannend, was bedeutet das genau? Johanna erzählt, dass es sich um eine Spezialausbildung handelt und sich die 3 Jahre der Ausbildung besonders aufgliedern: 1,5 Jahre erfolgt die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, worauf sich eine 1,5-jährige Fortbildung zur Handelsfachwirtin anschließt. Die schulischen Voraussetzungen für diesen speziellen Ausbildungsweg sind Fachabitur oder Abitur. Das Ziel ist es, bereits früh Verantwortung zu übernehmen und bestens vorbereitet die Stufen der Karriereleiter zu erklimmen. Auf diese Ausbildung aufmerksam wurde Johanna durch ihre Kolleg/innen. Denn während der Schulzeit hat Johanna bereits aushilfsweise bei famila an der Kasse gearbeitet. Den Kontakt zu ihren ehemaligen Arbeitskolleg/innen, die sie damals zu der Bewerbung ermutigt haben, hält sie übrigens immer noch.
Vom Nebenjob zur Ausbildung
Stefanie ist im 2. Ausbildungsjahr zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei Bartels – Langness. Auch Stefanie kennt ihren heutigen Arbeitgeber bereits aus Schulzeiten. Neben der Schule hat sie nämlich bei der Bäckerei Steißkal gejobbt. An der Ausbildung hat ihr bisher am besten der Export gefallen, aber auch im Kundenservice fühlt sich Stefanie wohl. „Im Kundenservice?“, wundert sich Redakteurin Lina. „Muss man da nicht hauptsächlich die Beschwerden von Kund/innen bearbeiten?“. „Ja doch, das gehört auch dazu.“, sagt sie lächelnd „aber man ist eben auch direkt an der Lösung von Problemen beteiligt. Außerdem gibt es im Kundenservice jeden Tag etwas Neues zu erleben, das macht Spaß und bringt Abwechslung.“
Hauptsache Unterwasser
Nachdem wir uns am Stand der Bäcker-Innung-Nord mit leckeren, frisch gebackenen Laugenstangen gestärkt haben, zieht es uns an den Stand von thyssenkrupp. Dort lernen wir Paulina kennen. Paulina, ist im 2. Ausbildungsjahr bei thyssenkrupp zur Konstruktionsmechanikerin mit Schwerpunkt Metall- und Schiffsbautechnik.„Ich hatte mir irgendwie in den Kopf gesetzt den Marianengraben mal mit eigenen Augen zu sehen“, lacht Paulina. „Deswegen wollte ich zuerst Meeresbiologie studieren. Dieses Fach gab es in Hamburg aber nicht und deswegen habe ich erst Mal angefangen Schiffbau zu studieren. Das war mir aber zu theoretisch. Jetzt bin ich bei thyssenkrupp und sehr glücklich mit meiner Entscheidung.“
Während der Ausbildung lernt Paulina das Grundgerüst eines U-Bootes zu bauen, inkl. der Verkabelung für die Elektronik. Worauf es bei der Ausbildung ankommt? Um die technischen Zeichnungen lesen können, braucht es ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Auch Genauigkeit ist gefragt, denn in der Messtechnik muss millimetergenau gearbeitet werden. Um die Bauteile anzubringen, bedient Paulina Deckenkräne, die bis zu 100 Tonnen heben können. Daneben werden die Bauteile auch geschweißt, was zu Paulinas Lieblingsaufgaben gehört. Den Traum vom Marianengraben hat sie zwar aufgegeben, aber im Urlaub steht endlich ein Tauchkurs an. Und wer weiß, vielleicht führt sie ihr beruflicher Weg ja irgendwann doch noch in die Tiefsee?
Stichwort Praxisnähe
Den schönsten Stand der Messe kann heute der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau S-H e. V. vorweisen. Die farbenfrohen Blumen sind ein echter Blickfang! Hinter der Steuerberaterkammer S-H, haben Besucher/innen auch die Möglichkeit, beim Fotostudio Renard Bewerbungsbilder schießen zu lassen. Daneben besticht das Berufsforum mit Workshops und Vorträgen, die allen Besucher/innen ohne Anmeldung offen stehen. Stichwort Praxisnähe. Ganz oben auf der Liste steht bei uns der Vortrag von Matthias Herzog, Extremsportler und Business Coach.
Es war wieder eine großartige Messe mit über 60 Ausstellern, einem top Rahmenprogramm und intensiven Gesprächen! Wir freuen uns schon auf das nächste Berufsforum in der Förde Sparkasse!
Bis bald,
eure ME2BEs
TEXT Lina Kerzmann
FOTO Julian Hustadt