MINT macht Schule

MINT macht Schule

Von der Schule zur Hochschule

Tjorven Rieve ist Student im 4. Semester des Studiengangs „Elektrotechnik und Informationstechnik“ (E/I) an der FH Westküste. Dass er sich für sein Studium die Hochschule in Heide ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr. Bereits während seiner Schulzeit am Gymnasium Heide Ost (GHO) gab es erste Berührungspunkte. Jetzt hat er einen Roboter gebaut, der für zukünftige Schulprojekte eingesetzt werden wird.

Ein Roboter für Schulprojekte

Mit strahlenden Augen präsentiert Tjorven Rieve sein neuestes Werk: einen selbstgebauten Roboter, der in Anlehnung an den bekannten Roboter Wall-E liebevoll auf den Namen Will-E getauft wurde. Er ist über eine App auf dem Handy steuerbar. Alle Teile hat Rieve selbst besorgt und zusammengebaut. Die Hülle wurde mit einem 3D-Drucker im Labor der Hochschule hergestellt. Will-E ist etwa 30 cm groß und bewegt sich wendig durch den Raum. Winken klappt super und die Augen fungieren als Kamera.

Den Auftrag für den Bau bekam er von Franziska Schneidewind, die an der Hochschule u.a. für Schulprojekte verantwortlich ist. Als Studentische Hilfskraft ist er bereits seit Beginn seines Studiums im Herbst 2020 für sie tätig.

Kooperation, die Wissen schafft

Ihre Wege haben sich aber schon während seiner Schulzeit gekreuzt. Die FH Westküste bietet Schulen in der Region verschiedene Formen der Zusammenarbeit an. Dazu zählen z.B. der regionale Schulwettbewerb „Crazy Car“, in dem autonom fahrende Autos gebaut und programmiert werden, oder das gemeinsam mit dem GHO entwickelte Projekt „Was ist ein/e Wissenschaftler/in“, in dem im Rahmen der schulischen Science AG Stereotypen abgebaut werden sollen. In beiden war Rieve aktiv. „Ich hatte schon immer großes Interesse an Technik und wollte nach meinem Abi auch in der Richtung ein Studium beginnen. Durch die Projekte kannte ich die FH Westküste schon ganz gut. Außerdem gab es Empfehlungen von Freunden, die bereits E/I studierten.“, sagt er. Auch wenn sein Studium in Zeiten von Corona gestartet ist, bereut er seine Entscheidung nicht: „Die ersten Semester liefen durch die Online-Lehre eher schleppend. Je nach Modul waren einige Themen sehr theoretisch und durch den wenigen Austausch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen manchmal schwer verständlich. Zum Glück gab und gibt es wöchentliche Laborversuche, so dass der Stoff auf praktische Art wiederholt werden kann.“

Paradebeispiel: der Lebensweg von Tjorven Rieves

Für Schneidewind ist Tjorven Rieves Weg zum Studium ein Paradebeispiel, wie junge Menschen durch die Zusammenarbeit von Schule und Hochschule schon früh ermutigt werden können, sich ganz praktisch mit MINT-Themen zu beschäftigen und am Ende sogar ein Technikstudium zu beginnen. „Mir geht es in erster Linie bei meinen Schulbesuchen darum, Begeisterung für technische Themen zu fördern. Mit Tjorven ist es inzwischen andersrum: Er begeistert mich ständig mit seinen ganzen Ideen. Ich lerne da selbst auch eine Menge.“

Im kommenden Semester steht für Rieve bereits das Praxissemester an. Bis dahin will er aber noch ein wenig weiter an Will-E programmieren. Dass sein Roboter ab sofort bei Messe- und Schulbesuchen zum Einsatz kommt, freut ihn riesig.

Aktuell läuft für die technischen Studiengänge die Bewerbungsfrist für das kommende Wintersemester. Gibt es einen Wunsch, den er hätte? „Es wäre toll, wenn auch mehr Mädchen ein E/I-Studium starten.“, sagt er lachend.

Für Fragen zu den Studiengängen der FH Westküste als auch für Schulkooperationen steht Frau Schneidewind per E-Mail unter schneidewind@fh-westkueste.de zur Verfügung.

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