Lernen, Technik kreativ zu gestalten. Kreative Studiengänge im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik an der Fachhochschule Kiel.
Mit rund 7.775 Studierenden ist die FH Kiel die größte staatliche Fachhochschule Schleswig-Holsteins. Allein im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik studieren aktuell 1.328 Studierende in vier Bachelor- und zwei Masterstudiengängen. Das Angebot richtet sich grundsätzlich an studieninteressierte MINT-Fans (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Gute Mathe- und Computerkenntnisse sind hier klassischerweise von Vorteil. Hilfreich sind aber auch weichere Skills: zum Beispiel das Interesse an kreativer Gestaltung von Technik sowie der Spaß am praxisorientierten Lernen und Ausprobieren!
FH Kiel, Grenzstraße 5, Kiel-Dietrichsdorf, Gebäude 12 und 13 – Einblicke in den Fachbereich Informatik und Elektrotechnik. Im Labor für Robotik tüfteln drei Studierende an einem Prototypen und bestücken eine Platine mit Dioden und Schaltern. Nebenan im Mind Lab steckt eine Gruppe Studierender ihre Köpfe zusammen und brainstormt an einem mobilen Stehtisch-Würfel, mit Zugriff auf freischwingende Stromquellen und interaktive Whiteboards. Umgeben von E-Gitarren und E-Drums trifft sich die AG ‚Creative Technologies‘ im Soundlabor. Hier werden Schaltungen in einem Audioboard installiert und Sound Engineering betrieben. Währenddessen nutzen die Studis des Wahlpflichtkurses ‚Makertechnologien‘ die 3-D-Drucker im Maker Lab. Wo man auch hinblickt: Überall selbständig und kreativ denkende Studis in Action! Ihre Studiengänge: Elektrotechnik (B.Eng.), Informationstechnologie und Internet (B.Sc.), Mechatronik (B.Eng.) und Technologiemanagement und -marketing (B.Eng.).
Studiengangkoordinator Prof. Dr. Robert Manzke lehrt Informatik und ist Leiter der AG ‚Creative Technologies‘. Er selbst studierte nach dem Abi an der FH Kiel. „Zum Studium bin ich über die Musik gekommen“, berichtet der promovierte Informatiker. „Ich bin ein Elektro-Fan. Angefangen hat das wahrscheinlich mit den Vangelis-Platten meines Bruders. Diese elektronischen Klänge haben mich fasziniert. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass mich die klangerzeugende Technik noch stärker interessiert als die Musik selbst. Deshalb habe ich Elektrotechnik studiert – um herauszufinden, wie ich diese Töne selbst produzieren kann. Eigenmotivation, Spaß am kreativen Umgang mit Technik und die Offenheit für andere technische Richtungen … auf diesen Säulen steht auch das Studienangebot der FH Kiel. Unsere Elektrotechnik- und Informatikstudierenden genießen hier eine breit ausgerichtete Kombination aus praxisorientiertem Studieren, intensiver Betreuung, Top-Ausstattung und einem hohen Anteil an fachübergreifender Lehre und Forschung. Das versetzt sie dazu in die Lage, später über den Tellerrand ihrer Studiengänge hinwegzuschauen und in kreativen Teams in den unterschiedlichsten Branchen zu arbeiten. Es geht immer um die Fragen: ‚Was steckt hinter dieser Technologie? Wie kann ich Software und Hardware kreativ gestalten und zu guten Ingenieurlösungen kommen? Um die enge Verzahnung zwischen unserem Fachbereich und dem Fachbereich Medien zu ergänzen, werden wir in Kürze zusätzlich den Bachelorstudiengang ‚Medieningenieur/-in‘ anbieten.“
Lasse Hochfeldt studiert den Masterstudiengang Mechatronik. Christian Selmke ist Student im Bachelorstudiengang Elektrotechnik mit Schwerpunkt Technische Informatik. Beide sind von der Studienatmosphäre und dem Praxisbezug an der FH Kiel begeistert. „Es gibt einen hohen Anteil an Projektarbeiten und selbständigem Lernen“, meint der 25-jährige Lasse aus Altenholz-Stift. „Auf diese Weise lernt man, meiner Meinung nach, viel mehr als in Vorlesungen“. Auch Christian (24) fühlt sich in seinem Studium wohl: „Mir macht das Elektrotechnik-Studium an der FH Kiel echt Spaß. Vor allem der Schwerpunkt Technische Informatik gefällt mir richtig gut. Sorgen um meine Zukunft mache ich mir keine. Dazu sind die Berufsaussichten zu gut.“
Dies unterstrich zuletzt auch Ansgar Hinz, CEO des Technologieverbandes Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE): „Absolventen können sich ihr Wunsch-Unternehmen nahezu aussuchen, nicht umgekehrt. Die Zeiten waren damit für Ingenieure noch nie so gut wie jetzt und dank der Digitalisierung ist kein Ende der Vollbeschäftigung in Sicht!“
TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Frieder Dillmann