Die Europa-Universität Flensburg (EUF) führt zum Herbstsemester 2017/18 den Studiengang Französisch ein
Europa ohne Frankreich? Undenkbar! Europa-Universität ohne „Französisch“? Nicht mehr lange! Ab dem kommenden Herbstsemester 2017/18 wird die Lücke an der EUF geschlossen. Mit dem Studiengang „Französisch“ werden Französischlehrerinnen und -lehrer zukünftig auch an der Flensburger Förde ausgebildet. Die Verantwortung für Forschung und Lehre in diesem Bereich übernehmen zwei Frauen: Prof. Dr. Margot Brink und Prof. Dr. Cordula Neis. ME2BE sprach mit beiden – bei einem Café au lait – über Chansons, die französische Sprache und den Zauber der französischen Kultur.
ME2BE: Nach der letztjährigen Einführung des Teilstudiengangs „Spanisch“ folgt nun „Französisch“. So langsam nimmt das Romanische Seminar der EUF Gestalt an. An wen richtet sich das Studium?
Prof. Dr. Brink: Sowohl der Teilstudiengang B.A. Bildungswissenschaften „Französisch“ als auch die anschließenden Masterstudiengänge sind grundsätzlich auf das Lehramt der Sekundarstufen I und II ausgerichtet. Für diejenigen, die sich im Laufe des Studiums gegen den Lehrerberuf entscheiden, gibt es nach dem 4. Semester eine „Exit-Option“, die zu einer alternativen Schwerpunktsetzung führt und mit Master-Studienangeboten, wie z.B. „Bildung in Europa“, „Kultur, Sprache, Medien“ oder auch „Transformationsstudien“ sinnvoll ergänzt werden kann. Das Studium richtet sich an alle Personen, die Lust auf den Lehrerberuf sowie Freude an französischer Sprache und frankophonen Kulturen haben.
Wie gut müssen Schülerinnen und Schüler die französische Sprache beherrschen, um bei Ihnen studieren zu können?
Prof. Dr. Neis: Grundsätzlich wird das Sprachniveau „B1“ vorausgesetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Hochschulen möchten wir jedoch Studierenden bei uns die Chance geben, das Studium mit A2 aufzunehmen, um sich im Laufe des ersten Semesters auf B2 zu verbessern. Vor Studienbeginn können Interessenten an einem 14-tägigen, kostenlosen Intensiv- Vorbereitungskurs teilnehmen.
Wo setzen Sie Schwerpunkte? Was wird das Besondere an dem Französischstudium in Flensburg sein?
Prof. Dr. Brink: Unser Teilstudiengang wird eine Kombination aus Literatur- und Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Landeskunde und orientiert sich grundsätzlich an den Modulstrukturen der Lehramtsausbildung. Doch wir werden sowohl inhaltlich als auch in der Ausrichtung eigene Schwerpunkte setzen. Beispiel: Internationalität und Kulturaustausch. Wir messen dem internationalen Austausch eine hohe Bedeutung bei. Mit der Université du Maine haben wir gerade einen Erasmus-Vertrag geschlossen. Mit anderen Einrichtungen sind Projekte geplant.
Prof. Dr. Neis: Aufbruchstimmung und interdisziplinärer Fokus der Europa-Universität Flensburg haben mich schnell davon überzeugt, die Professur in Flensburg anzutreten. In Flensburg entsteht zurzeit eine attraktive Forschungslandschaft u.a. mit einem Zentrum zur interdisziplinären Europaforschung. Bei uns wird Interdisziplinarität nicht nur gefordert sondern täglich praktiziert!
Was ist für Sie das Faszinierende an der französischen Kultur und welches Stück französischer „Sprachkunst“ mögen Sie besonders gern?
Prof. Dr. Neis: Mir gefällt die ausdrucksstarke, kunstvolle, ästhetische Sprache! Ein Gedicht von Verlaine zergeht mir auf der Zunge. Das ist wie Musik! Der Klang der Sprache hat mich auch motiviert, Französisch zu studieren. Gelungene Sprachkunst sind für mich die Chansons von Georges Brassens und die philosophische Literatur Rousseaus.
Prof. Dr. Brink: Ich mag die französische Kultur und ihre hohe Wertschätzung des Literarischen. Ein neues Buch wird in Frankreich noch immer tagelang heiß diskutiert! Meinen Studierenden werde ich auf jeden Fall die „Tropismes“ von Nathalie Sarraute empfehlen und „La Princesse de Clèves“ von Marie-Madeleine de la Fayette, einem Werk aus dem 17. Jahrhundert, mit dem das Genre des Romans begründet wurde.
Was sind Ihre Lieblingsorte in Flensburg und Frankreich?
Prof. Dr. Brink: Ein schöner Ort in Flensburg ist die Jürgenstreppe. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Flensburger Förde. Und in Frankreich könnte ich viele Lieblingsplätze nennen, ganz aktuell „Les- cun“ … ein kleiner Ort in den französischen Pyrenäen!
Prof. Dr. Neis: In der Umgebung gefällt mir der Strand von Wassersleben besonders gut. Mein Lieblingsort in Frankreich: „Le Train Bleu“ – das ist ein Pariser Restaurant mit einer prachtvollen Atmosphäre, wie im Élyséepalast!
TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Michael Ruff
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