Erfolgreiche Jahrestagung SCHULEWIRTSCHAFT im Bildungszentrum Tannenfelde

Erfolgreiche Jahrestagung SCHULEWIRTSCHAFT im Bildungszentrum Tannenfelde

Etwa 80 Interessierte aus Schulen, Unternehmen und verschiedenen Institutionen sind bei der Jahrestagung „SCHULEWIRTSCHAFT-Schleswig-Holstein“ in Tannenfelde zum Austausch und Netzwerken zusammengekommen. Die diesjährige Veranstaltung hat unter dem Motto „Zukunftschancen durch die duale Ausbildung“ gestanden.

In ihrer Begrüßung inszenierten Thomas Willers, Vorsitzender für den Bereich Schule und Uwe Honschopp, Vorsitzender für den Bereich Wirtschaft, eine „zufällige Begegnung“, bei der sie sich über ihre persönliche Motivation des langjährigen Engagements für dieses Ehrenamt austauschten. Die beiden Herren empfahlen sich dem Auditorium im Chor: „Wir wünschen einen guten Verlauf!“

Anschließend gab Margrit Gebel, Landeskoordinatorin, einen Überblick über die Aktivitäten von „SCHULEWIRTSCHAFT-Schleswig-Holstein“ und betonte das Prinzip: Aus der Region für die Region. „Das, was länger und nachhaltiger hält, sind kurze Wege“, sagte Margrit Gebel zu den erfolgreichen Netzwerkveranstaltungen, bei denen Lehrer und Ausbilder zusammenkommen.

Den Impulsvortrag hielt der Direktor des SHIBB, Jörn Krüger. Er stellte den Masterplan Berufliche Bildung vor und kündigte für die nächsten Jahre Veränderungen an: „Wir müssen zentralisieren, um das System zukunftsfähig aufzustellen.“ Das sei nötig, um die berufliche Bildung im Land, die 250 Berufe an 35 Berufsschul-Standorten abdeckt, effektiver zu organisieren. Krüger gab ein Beispiel, wohin die Reise gehen wird: „Um Zerspanungsmechaniker auszubilden – früher: Dreher – benötigen Schulen teure CNC-Fräsmaschinen. Das lässt sich für Klassen mit nur fünf Schülerinnen und Schülern kaum rechtfertigen.“ Und so setze man in Zukunft verstärkt auf Kooperationen, wie beispielsweise bei den Keramikern, die bisher in Dithmarschen ausgebildet wurden. Die müssen jetzt zur Ausbildung nach Landshut gehen.

Jörn Krüger, Direktor des Landesamtes SHIBB, Schleswig-Holsteinisches Institut für Berufliche Bildung, stellt den Masterplan der Landesregierung für die landesweite Schulentwicklung vor.

Die demografische Entwicklung macht es erforderlich, auch an anderen Stellen Zusammenschlüsse zu forcieren, die Hauswirtschaft hat beispielsweise mittlerweile nur noch 130 Schülerinnen und Schüler – an insgesamt neun (!) Schulen. Jörn Krüger postulierte: „Wenn wir alles so lassen würden wie es ist – ohne Masterplan und Einsparungen – müssten wir 501 Planstellen zusätzlich schaffen, um kleine Klassen mit immer weniger Azubis an allen Standorten voll auszustatten. Das kann aus Sicht der Steuerzahler niemand wollen.“ Krüger stellte in seinem Vortag weiterhin heraus, dass die Stärkung des Übergangs von der Schule in den Beruf das nächste wichtige und große Thema sei, das man angehen müsse. Er forderte eine stärkere Verzahnung von allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Berufsorientierung sei ein wichtiger und entscheidender Baustein für die Berufsvorbereitung.

„Bitte, einmal recht freundlich!“ – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrestagung SCHULEWIRTSCHAFT versammeln sich zum Gruppenfoto.

In den anschließenden Workshops wurde das Motto der Jahrestagung mit unterschiedlichen Fragestellungen beleuchtet und diskutiert. Warum entscheiden sich zu wenige Jugendliche für eine duale Ausbildung? Welche Ansätze gibt es, um mehr Jugendliche für die duale Ausbildung zu motivieren? Was können Unternehmen tun, um Jugendliche für die duale Ausbildung zu gewinnen? Wie können Auszubildende im Unternehmen gehalten werden? Beim anschließenden Imbiss wurde die eine oder andere Frage weiter vertieft. Die nächste Jahrestagung ist für den Oktober 2025 geplant.

TEXT und FOTO Natascha Pösel