BBZ Rendsburg-Eckernförde: Eine Schule mit Lebensperspektiven

BBZ Rendsburg-Eckernförde: Eine Schule mit Lebensperspektiven

Das Berufsbildungszentrum Rendsburg-Eckernförde macht junge Leute fit für die Arbeitswelt

Zum Ende der Schulzeit ist so manchem Neunt- oder Zehntklässler mulmig zumute. Wie sieht meine berufliche Zukunft aus? Welchen Beruf soll ich ergreifen? Oder sollte ich einen höheren Schulabschluss anstreben, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben? Oder brauche ich erst mal eine Vorstellung darüber, welche Ausbildung zu meinen Fähigkeiten passt? Hier können die breit gefächerten Bildungsangebote des Berufsbildungszentrum Rendsburg-Eckernförde (BBZ) weiterhelfen.

Berufsziel Pflegeassistent(in): Das Anheben von bewegungseingeschränkten Menschen muss praktisch geübt werden.

Berufsziel Pflegeassistent(in): Das Anheben von bewegungseingeschränkten Menschen muss praktisch geübt werden.

An zwei zusammengehörenden Standorten, in Rendsburg und Eckernförde, haben SchülerInnen die Möglichkeit sich beruflich zu orientieren und zu qualifizieren. In den Ausbildungsgängen der Bereiche Wirtschaft und Verwaltung, Gewerbe und Technik sowie Sozialwirtschaft können Jugendliche Abschlüsse erwerben, die ihnen den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Wer bereits in einem Ausbildungsverhältnis in den gängigen Ausbildungsberufen steht, besucht regelmäßig die klassische Berufsschule.

Aber auch weiterführende Schulabschlüsse – vom Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (Hauptschulabschluss) bis hin zum Abitur – können hier erworben werden. Die Berufsfachschule Wirtschaft bereitet Jugendliche auf den Einstieg in eine qualifizierte Berufsausbildung vor. „Meiner Meinung nach ist die Berufsfachschule Wirtschaft eine gute Chance für jeden Einzelnen. Hier bekommt man noch einmal die Gelegenheit, sich neu zu beweisen und sich weiter zu entwickeln. Besonders gefallen haben mir die fachbezogenen Fächer und der Schwerpunkt Wirtschaft“, lautet die Erfahrung einer Absolventin.

Berufsziel Metallgestalter(in): In der Lehrschmiede lernen bis zu zehn Azubis unter Anleitung eines Schmiedemeisters oder –lehrers.

Berufsziel Metallgestalter(in): In der Lehrschmiede lernen bis zu zehn Azubis unter Anleitung eines Schmiedemeisters oder –lehrers.

Die Berufsfachschule für Gesundheit und Ernährung vermittelt eine berufliche Grundausbildung in den Fächern Gesundheit, Körperpflege und Ernährung. Mit der Abschlussprüfung haben SchülerInnen auch gleich den Mittleren Bildungsabschluss (Realschulabschluss) in der Tasche. „Der Unterricht ist abwechslungsreich, bringt meistens Spaß und wir werden wie Erwachsene behandelt, also ernst genommen“, meint eine Schülerin. Jugendliche, die den mittleren Bildungsabschluss vorweisen können und bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, können ein Jahr (Abendschule zwei Jahre) die Fachoberschule (Bereich Technik oder Wirtschaft) besuchen und so die Fachhochschulreife erlangen. Der Besuch des Beruflichen Gymnasiums, den es auch im Bereich Gesundheit und Soziales gibt, führt zum Abitur und berechtigt zum Hochschulstudium.

Für SchülerInnen, die den Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss machen wollen, bietet das BBZ ein ausbildungsvorbereitendes Jahr zur beruflichen Orientierung an. Praktika in Betrieben und anschaulicher Unterricht vermitteln Einblicke in die verschiedensten Berufe. So erfahren die Jugendlichen, welche Tätigkeitsschwerpunkte die einzelnen Berufe haben. Schließlich wird der Beruf bei vielen das ganze Leben prägen, und er soll ja auch Freude machen – umso wichtiger, dass man die richtige Wahl trifft. Frei nach dem Motto: „Augen auf bei der Berufswahl!“

Das Freihandzeichnen gehört zur Ausbildung des Metallgestalters dazu.

Das Freihandzeichnen gehört zur Ausbildung des Metallgestalters dazu.

3200 Schülerinnen und Schüler besuchen das BBZ Rendsburg-Eckernförde und werden an beiden Standorten von 170 Lehrkräften unterrichtet. „Für uns steht die Vorbereitung auf die Berufs- und Lebenswelt im Mittelpunkt unserer Arbeit. Deshalb stehen bei uns die Interessen und Lernmöglichkeiten unserer Schülerinnen und Schüler im Vordergrund. Dabei werden Veränderungen in der Arbeitswelt im Unterricht durch angemessene Inhalte und Methoden berücksichtigt“, erläutert der stellvertretende Schulleiter Bernt Wellhausen am Standort Eckernförde das pädagogische Konzept: Es bestehe eine enge Zusammenarbeit mit allgemeinbildenden Schulen vor Ort, vielen Betrieben und der Agentur für Arbeit. Diese biete in regelmäßigen Abständen eine Beratung für SchülerInnen direkt im BBZ an. „Das trägt dazu bei, Schwellenängste zu mindern“, weiß Bernt Wellhausen.

Berufsziel technische(r) Assistent(in): In den Laboren des BBZ entwickeln die SchülerInnen unter anderem technische Systeme

Berufsziel technische(r) Assistent(in): In den Laboren des BBZ entwickeln die SchülerInnen unter anderem technische Systeme.

Um den aktuellen technologischen Herausforderungen gerecht zu werden, verfügt das Bildungszentrum über eine moderne Ausstattung: Es gibt mehrere Lehrküchen und Fachpraxisräume sowie Fachlabore, Lernbüros, Multimediaräume, Räume für Text- und Informationsverarbeitung, darüber hinaus noch ein Open-Learning-Zentrum und ein Fachstufen- und CNC-Labor (für computergesteuerte Werkzeugmaschinen). Intranet- und Internetzugang haben so gut wie alle Klassenräume. Die Qualität des Unterrichts wird durch Teamarbeit gefördert, die die Teilnehmer durch unterschiedliche fachliche Kenntnisse, Stärken und Sichtweisen mitbringen.

Die Schul- und Unterrichtsentwicklung wird von einem System im Qualitätsmanagement unterstützt. „Deshalb überprüfen wir regelmäßig alle Unterrichts- und Verwaltungsprozesse“, berichtet Studiendirektor Wellhausen. Außerdem sei das aktive Verhalten gegen Mobbing fester Bestandteil der täglichen Arbeit. „Jede Schülerin und jeder Schüler werden deshalb bei der Einschulung mit der Anti-Mobbing-Konvention bekannt gemacht“, betont Wellhausen. Und bei Problemen im schulischen, sozialen oder persönlichen Bereich helfen zwei Sozialarbeiterinnen weiter.

TEXT Joachim Welding
FOTOS BBZ Rendsburg-Eckernförde