Eine Lehre mit Biss

Eine Lehre mit Biss

Bei Köchen sind Teamwork und Kreativität gefragt

Die Auberginen-Scheiben brutzeln goldgelb. Lecker. Rick Frotscher (19) und Heiko Decker (21) heben die Bratpfannen hoch, als wäre es kinderleicht. Dabei sind die wuchtigen Dinger ein ganzes Stück größer als die Bratpfanne zu Hause und recht schwer. Aber gelernt ist gelernt. Ja, ein paar Muskeln bekommt man schon in ihrem Job. Sie lachen. Die Arbeit macht ihnen Spaß.

11 Uhr. Andere freuen sich bereits auf die Mittagspause. Für Rick aus Westerdeichstrich und Heiko aus Büsum hat der Arbeitstag erst begonnen. Aber die auszubildenden Köche im dritten Lehrjahr im Gasthof Leesch in Reinsbüttel sind ganz sicher, dass dies der richtige Beruf für sie ist.

„Ich wollte etwas machen, wo ich nicht jeden Tag im Büro sitzen muss“, sagt Rick, der wie sein Kollege einen Realschulabschluss hat. Aber auch Hauptschüler hätten gute Chancen auf eine Lehrstelle, erklärt Thorben Witt, Küchenmeister, diätisch geschulter Koch und Juniorchef. Jeder Bewerber muss sich im Praktikum bewähren. Denn auch, wenn das Zeugnis nicht so brillant ist, kann man durchaus ein guter Koch werden. Der angesehene Familienbetrieb von Hannelore und Hans-Joachim Leesch bildet sieben Köche aus (davon eine junge Frau) sowie sechs Hotel- und Restaurantfachleute. Auch in der Küche muss es wie am Schnürchen klappen. Teamarbeit. Alles geht Hand in Hand. Das gefällt Heiko und Rick besonders gut. „Jedes Essen für den Gast muss perfekt sein“, sagt Witt. Hier wird alles frisch und ohne Fertigprodukte zubereitet. Die Azubis lernen von der Pike auf, wie man Suppen, Soßen, Fleisch und Fisch, Gemüse und Dessert rührt, kocht, brät, appetitlich anrichtet und am Buffet serviert. „Jedes Essen für den Gast muss perfekt sein“ Sauberkeit und Freundlichkeit sind ebenfalls wichtig, „denn wir machen auch Catering und müssen mit vielen Menschen zurecht kommen.“ In Stoßzeiten kann es in der Küche schon mal hektisch zugehen. „Aber wenn es dann gut klappt, kann man sich hinterher gemeinsam freuen“, erzählt Heiko. Langeweile gibt es nie. Man darf kreativ sein und viel ausprobieren. Klar, am Anfang muss man sich erst dran gewöhnen: Die plötzliche Hektik, Pfannen und Töpfe schleppen und acht Stunden auf den Beinen stehen. Dass man als Koch arbeiten muss, wenn andere frei haben – abends und am Wochenende – finden die Azubis nicht schlimm. Sie haben viele neue Freunde, die in der Gastronomie arbeiten. „Und die alten Freunde kann man trotzdem sehen, wenn man in der Woche freie Tage hat.“ Allzu oft stehen sie zu Hause zwar nicht am Herd. Aber wenn, dann können sie mit ihren Kochkünsten auch bei Freunden und Freundin einen „guten Eindruck machen.“

www.gasthof-leesch.de