Die Magie der Bühne an der Isarnwohld-Schule in Gettorf

Die Magie der Bühne an der Isarnwohld-Schule in Gettorf

In der Rockmusik- und der Theater-AG der Isarnwohld-Schule lernen Schülerinnen und Schüler alles für den großen Auftritt und dabei ganz viel über sich selbst

Von Tasten, Saiten und Trommelwirbel – die Rockmusik-AG

„Wir als Rockmusik-AG stehen bei den Jugendlichen immer in Konkurrenz zu weiteren Hobbys, doch wen die Musik einmal fesselt, der kommt normalerweise nicht mehr davon los“, weiß Hans-Jürgen Krohn, Leiter der Schulband und Senior-Lehrkraft für Musik an der Isarnwohld-Schule. In der Schule tritt die Rockmusik-AG regelmäßig auf und unterstützt mit ihren Stücken von Pop bis Rock mit eigenen Arrangements die festliche Stimmung beim Weihnachtskonzert, die Begrüßungen neuer sowie die Verabschiedung alter Jahrgänge und viele weitere Schulveranstaltungen. „Meinen AG-Teilnehmern tut es gut, Ziele zu haben, und sie freuen sich, auf der Bühne zu performen – das gehört dazu, das macht unsere AG aus und erfüllt alle am Ende mit Stolz. Es ist ein Zusammenspiel und manche haben tolle Ideen, preschen voran und steigern das Niveau.“ Die Band setzt sich meist aus etwa zehn Schülerinnen und Schülern zusammen. Aufgrund neuer Stundenpläne wechselt die Besetzung zu jedem neuen Schuljahr.

Mit Talent und Tatendrang

E-Bass und Keyboard in der Band zu spielen, sei mit wenigen Vorkenntnissen möglich, doch die meisten Instrumente – darunter Schlagzeug und Gitarre – sollten die Band-AG-Teilnehmerinnen und -teilnehmer bereits beherrschen. Auch ein gewisses Gesangstalent sollte vorhanden sein, um in der Band vorne zu stehen. Aktuell übt die Band Nirvanas „Smells like teen spirit“ und Hans-Jürgen Krohn ist stolz auf die Umsetzung. „Sind die Vorschläge manches Mal zu schwierig, vereinfache ich die Stücke leicht, ändere die Tonarten und passe sie so an unsere Band und die verfügbaren Instrumente an“, berichtet der engagierte Lehrer. Die Anzahl der Instrumente und die Bedingungen, um zu musizieren, seien an der Isarnwohld-Schule sehr gut. Wenn er jedoch einen Wunsch frei hätte, wäre es ein digitales Mischpult im Musikraum. Das bisherige analoge Pult ist aber für die vielen unterschiedlichen Nutzer leichter zu bedienen. Zudem findet er, dass aus ökologischen Gründen die vorhandenen Geräte weiter verwendet werden sollten. Auch die Bühnentechnik-AG schätzt der Band-AG-Leiter: „Wenn wir auftreten, sind da begabte Techniker, die die Kabel verlegen und sich um Sound und Licht kümmern.“

Hans-Jürgen Krohn, Leiter der Schulband und als Senior-Teacher Lehrkraft für Musik:

Die Isarnwohld-Schule ist für mich ein Ort der musikalischen Kreativität, an dem ich mit meinen Schülerinnen und Schülern bereichernde Musikprojekte umsetze.Eine Frau sitzt auf einer Bühne

Lachen, leiden, Leben einhauchen – die Theater-AG

Wer lieber Körper, Mimik, Gestik und Stimme einsetzt, kann sein Pathos in der Theater-AG ausleben, die seit einigen Jahren von Franziska Hundt und ihren Kolleginnen Bianca Thode und Annika Dreves geleitet wird. Inzwischen unterrichtet sogar eine ehemalige Schülerin, Pauline Plehwe, die selbst Lehramt studiert, die Unterstufen-AG. Neben der Theater-AG unterrichtet Franziska Hundt die Fächer Englisch, Spanisch und Darstellendes Spiel. Letzteres kann in der Mittel- und Oberstufe als Wahlfach belegt werden. Hier lernen Schülerinnen und Schüler die Grundlagen des Theaterspielens kennen und behandeln Fragen wie: Wie setze ich Körper und Sprache ein, um auf der Bühne Effekte zu erzielen? Wie nutze ich den Raum und welche Wirkung erziele ich dadurch? „Wir gehen diesen Fragen nach und veranschaulichen die Theorie stets mit praktischen Übungen auf der Bühne“, erläutert die Projektleiterin, die selbst an der Universität zum Theaterspielen kam. Am Ende steht das Ziel, das angeeignete Fachwissen praktisch in einem Stück umzusetzen und aufzuführen. In der Oberstufe können die Schülerinnen und Schüler Darstellendes Spiel als Alternative zum Musik- oder Kunstunterricht wählen.

Ausgezeichnetes Spiel

Die Theater-AG findet einmal wöchentlich statt – aktuell nur für die Unterstufe und mit rund zwanzig Schülerinnen und Schülern. „Besonders schön ist es, wenn wir es schaffen, eine Probenfahrt zu unternehmen und bei einem gemeinsamen Aufenthalt in Nöhr oder der Jugendherberge am Westensee drei Tage zu proben, bevor das Stück in der Schule zwei bis dreimal aufgeführt wird.“ Rund 120 Zuschauer – Eltern, Verwandte, Freunde und auch Ehemalige – besuchen erfahrungsgemäß die Darbietungen. „Wenn es im Rahmen unserer Auftritte um Licht oder Ton geht, arbeiten wir mit der AG für Bühnentechnik zusammen. Das Bühnenbild realisieren wir meist selbständig. Es gab bereits Schülerinnen und Schüler der Theater- und der Bühnentechnik-AG, die es beruflich in die Richtung Kulturmanagement, Eventtechnik oder Lehrkraft für Theater gezogen hat. Und eine unserer aktuellen AG-Teilnehmerinnen kann man sogar schon auf der Kinoleinwand sehen“, berichtet die Lehrerin stolz. Zweimal hat eine Theater-AG der Isarnwohld-Schule bereits am Bundeswettbewerb Schultheater der Länder teilgenommen. „Einmal wurden wir nach Dresden und einmal nach Berlin eingeladen. Im März findet die Schultheaterwoche für Schleswig-Holstein statt, die ich mit organisiere. Im November hat eine unserer Theatergruppen das Stück ,Die Bücherdiebin‘ aufgeführt – ein Stück, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der Pandemie zu proben begonnen hatten und nun nach zwei Jahren wieder aufgreifen wollten. Bei den Schultheaterwochen führen sie das Stück erneut auf und können die Stücke anderer Schulen aus Schleswig-Holstein sehen. Franziska Hundt weiß, Engagement lohnt sich: „Es ist spannend zu sehen, wie Schülerinnen und Schüler im Rahmen der AG und des Faches aus sich herauskommen und sich ausprobieren. Wenn man durchhält und sich die Einzelteile, die man probt, am Ende zusammensetzen, sieht man, dass sich die Mühe und das Engagement gelohnt haben. Am Ende ist man eine Gemeinschaft, die etwas Besonderes erschaffen hat.“

Dieser Artikel ist in der GET BIM 2023 erschienen. Hier geht es zum E-Paper.
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TEXT Sarah Riester, Kristina Krijom
FOTO Henrik Matzen