Vielfältige Chancen beim Finanzamt

Vielfältige Chancen beim Finanzamt

Vom anspruchsvollen Innendienst bis zur spannenden Steuerfahndung.

Bei seinem Traumjob geht es um Gerechtigkeit, kriminalistischen Spürsinn und viel Sachverstand. Rainer Müller hat sich 14 Jahre lang bei der Steuerfahndung Kiel an die Fersen von Steuerbetrügern geheftet, bevor er seit einigen Monaten verantwortungsvolle Aufgaben im Finanzministerium des Landes übernommen hat.„Angefangen habe ich nach meiner Ausbildung beim Finanzamt in der Gewerbeabteilung – und dabei viel gelernt“, erzählt der 44-jährige Diplom-Finanzwirt über seine Karriere.

Bevor Rainer Müller seine duale Ausbildung bei der Fachhochschule in Altenholz und beim Finanzamt Kiel-Süd begann, hatte er ein Ziel: „Für Kriminalitätsbekämpfung habe ich mich immer schon interessiert. Deshalb habe ich als berufliches Ziel die Steuerfahndung angepeilt – das ist die Kripo der Finanzverwaltung“, erzählt der durchtrainierte Freizeitsportler. Denn beim Thema Steuern geht es nicht nur um Zahlen und Geld. Finanzbeamte sorgen dafür, dass die Steuergelder gerecht eingenommen werden: Reiche Menschen und erfolgreiche Firmen zahlen mehr, ärmere Leute und Kleinbetriebe weniger Steuern. Mit dem Geld wird das bezahlt, wovon alle Menschen in Deutschland profitieren – Kindergärten und Schulen, die Polizei und die Feuerwehr, Straßenbau und vieles andere mehr. Das ist sozial und gerecht.

Menschen, die das Finanzamt hinters Licht führen wollen, bekommen es mit Leuten wie Rainer Müller zu tun: Sie ermitteln wie Polizisten gegen Steuerkriminelle und sind ständig im Land unterwegs. Hausdurchsuchungen gehören ebenso zum Aufgabenbereich wie Zeugenvernehmungen, Aktenstudium und Gespräche mit Rechtsanwälten oder Steuerberatern. „Weil man mit vielen verschiedenen Leuten zu tun hat, ist Menschenkenntnis ebenso wichtig wie Fachwissen“, erklärt der 44-Jährige. Die notwendige Berufserfahrung bekam er nach der dreijährigen Ausbildung zunächst im Innendienst beim Finanzamt Kiel-Süd. Intensiv mit Menschen kam Müller beim nächsten Karriereschritt im Außendienst in Kontakt: „Als Betriebsprüfer vor Ort geht es direkt in die Betriebe. Von der kleinen Pizzeria bis zum großen Konzern werden Unternehmen umfassend kontrolliert, ob sie korrekt Steuern zahlen.“

Diesen Erfahrungsschatz nutzte der leidenschaftliche Segler bei seiner anschließenden Station als Steuerfahnder – 14 Jahre lang. Hier arbeitete er in einem festen Kollegenteam. „Teamgeist und Vertrauen sind das A und O in der Steuerfahndung. Hier muss sich jeder auf jeden verlassen können,erade auch in brenzligen Situationen! Seit diesem Jahr habe ich einen spannenden Posten im Kieler Finanzministerium übernommen. Dort bin ich bei der Servicestelle Steueraufsicht für alle Finanzämter in Schleswig-Holstein zuständig. Unter anderem prüfe ich hier, in welchen Branchen oder Berufszweigen Steuerausfälle möglich oder wahrscheinlich sind. Gemeinsam mit meinen anderen Kollegen ermittele ich solche Sachverhalte und informiere die Finanzämter im Land. Auf diesem Weg können zusätzliche Steuern eingenommen werden.“

Den nächsten Karriereschritt hat Rainer Müller schon im Visier: einen Chefposten als Gruppenleiter. Sein Fazit: „Die Arbeitsmöglichkeiten sind vielfältig und spannend: Hier ist bestimmt für jeden etwas dabei!“

TEXT Sabine Spatzek
FOTO Sabine Spatzek