DER SCHAUM, AUS DEM DIE TRÄUME SIND

DER SCHAUM, AUS DEM DIE TRÄUME SIND

Mit der richtigen Formel zum Ausbildungsplatz

Ein Mann lächelt in die Kamera.

Ausbildungsleiter Knut Pommerenke, Foto: Michael Ruff

Wie so oft in der Wissenschaft, hatte auch Otto Bayer mit viel Gegenwind zu kämpfen. Er hatte mit seinen Experimenten absolutes Neuland betreten und niemand glaubte daran, dass seine Idee jemals realisierbar sein könnte. Sein Plan war, aus einer geringen Menge chemischer Substanzen ausgehärtete Schaumgebilde entstehen zu lassen. Doch 1937 gelang ihm schließlich der Durchbruch und bereits zehn Jahre, nachdem er im Labor den Stoff seiner Träume hergestellt hatte, konnte man aus diesem Stoff auch maßgeschneiderte Produkte der verschiedensten Art produzieren. Der Stoff seiner Träume heißt: Polyurethan -NH-CO-O

Vermutlich haben nicht viele sofort eine Ahnung, um was es sich dabei handelt. Etwas Chemisches vielleicht? Ja, genau! Aber auch wenn wir nicht exakt wissen was es ist, wir alle haben es schon gebraucht, verwendet, darauf gesessen oder sogar gelegen. Die Verwendungsmöglichkeiten der Polyurethane sind sehr vielfältig und Produkte, die aus ihnen hergestellt werden, finden wir beinahe überall in unserer Umgebung, zum Beispiel im Bauschaum, in Matratzen, in Polstermöbeln und Autositzen, in Kühlschrankdämmungen, Stoßfängern oder Freizeitschuhen. Hergestellt, oder wie der Fachmann sagt synthetisiert, wird Polyurethan bei Bayer Material- Science im Bayer Industriepark Brunsbüttel.

Gut informiert?

Ein junger Mann in Arbeitskleidung und mit Schutzbrille hantiert mit Kunststoffbahnen

Benjamin Staps in der Ausbildungswerkstatt, Foto: Sönke Dwenger

Das kommt an! In einem der größten Chemiekonzerne des Landes Schleswig-Holstein wird nicht nur produziert, sondern auch ausgebildet. Zuständig für neue Auszubildende in Brunsbüttel ist Ausbildungsleiter Knut Pommerenke. Darüber, was er bei Bewerbungsgesprächen schon so alles erlebt hat, könnte er ein Buch schreiben. Viel lieber gibt er seine langjährigen Erfahrungen aber an die Azubis weiter. Auch Bewerber, die bei Bayer keine Lehrstelle bekommen, können davon durchaus profitieren: „Manchmal ist so ein Bewerbungsgespräch eine richtige Lehrstunde“, verrät er. „Selbst wenn ein Bewerber unseren Ansprüchen nicht entspricht, können wir manchmal doch zumindest ein paar gute und brauchbare Tipps mit auf den Weg geben. Dann klappt es vielleicht bei einem anderen Arbeitgeber.“ Dabei sollte es doch eigentlich selbstverständlich sein, dass man sich im Vorfeld über den Beruf informiert, den man erlernen möchte: „Ich wünsche mir informierte Bewerber, die sich vor unserem Gespräch orientiert haben. Man will doch einen Beruf erlernen und möglicherweise sein Leben lang darin arbeiten. Da möchte ich doch selbst gerne wissen, was auf mich zukommt“, findet Knut Pommerenke. Möglichkeiten dazu gibt es genug. Man kann zum Beispiel ein Praktikum absolvieren und dabei verschiedene Bereiche bei Bayer kennenlernen. So merkt man schnell, ob einem die Arbeit im Chemielabor liegt, oder ob man doch lieber mit Elektrik zu tun hat. Im Bewerbungsgespräch wirft der Ausbildungsleiter schon mal ein kniffliges Problem auf den Tisch: „Dann lasse ich mir erklären, wie das Wasser aus dem Tank einer Kaffeemaschine bis in den Filter gelangt. Man kann da bereits Potenzial bei den Bewerbern erkennen.

Wer sich schon hier gut anstellt, der wird sich auch während der Ausbildung gut entwickeln“, weiß er. Das heißt nicht, dass man wissen muss, wie die verschiedensten Haushaltsgeräte funktionieren – das wäre zu viel verlangt. Man soll zeigen, dass man dazu fähig ist logisch zu denken, Zusammenhänge zu erkennen und eine Idee zu entwickeln. Das sind Voraussetzungen, die man auch später im Beruf sehr gut gebrauchen kann. Wer hätte gedacht, dass man bereits bei einem kurzen Vorstellungsgespräch so viel über einen Azubi erfahren kann! Die Devise heißt also: Gut informieren – gut präsentieren! Dann klappt‘s auch mit der Bewerbung bei Bayer! „Keine Wohltat ist größer als die des Unterrichtes und der Bildung!“, sagte Adolph von Knigge vor über 200 Jahren – aber Recht hat er immer noch. Die Ausbildung junger Menschen ist sicher nicht immer ganz einfach, aber sie ist viel Wert. Bayer geht es in erster Linie zwar um die Vermittlung von Fachwissen, sieht sich aber darüber hinaus auch in ganz anderer Verantwortung den Azubis gegenüber: Ganz oben auf der Liste steht dabei, dass sich die neuen Azubis schnell einleben und gut zurechtfinden. Deshalb geht es gleich am Anfang gemeinsam auf eine Ausbildungsfahrt. Dort lernen sich die Neuen kennen und können ein Team bilden – im Team arbeitet und lernt es sich einfach leichter. Nebenbei bekommen sie auch noch ein bisschen ‚Knigge‘ mit an die Hand; und auch wenn der alte Knabe manchen auf den ersten Blick etwas eingestaubt scheint, Umgangsformen können nicht schaden und erleichtern das Miteinander – auch am Arbeitsplatz.

Ein junger Mann in Feuerwehr-Ausrüstung lächelt in die Kamera.

Benjamin Staps, 18 Jahre, Industriemechaniker im 2. Ausbildungsjahr (Regionalschule, St. Michaelisdonn),, Foto: Sönke Dwenger

Soziales Engagement – na klar!

Soziales Engagement – das klingt zugegebenermaßen ein wenig eingestaubt. Aber es kann auch unglaublich viel Spaß machen. Wer sich sozial engagiert, der erfährt Dankbarkeit und Zusammenhalt, Gemeinschaft und Freundschaft. Ganz gleich, wofür man seine Zeit aufwendet. Das ist doch auch etwas für dich, oder? „Meine erste Ausbildung zum Elektriker habe ich abgebrochen, weil es einfach nicht passte. Ich habe mich umgehört und der Vater eines Freundes gab mir den Tipp, mich als Azubi bei Bayer zu bewerben. Zuerst habe ich mich natürlich über den Beruf des Industriemechanikers informiert. Das hörte sich gut an. Ich habe mich beworben und hatte Glück, dass gerade noch ein Ausbildungsplatz frei war. Im Moment bin ich im Stahlbau unterwegs und verarbeite Bleche und Rohre. Inzwischen kann ich ganz ordentlich schweißen – das macht richtig Spaß! Natürlich dürfen die Azubis nicht an den ganz wichtigen Stellen schweißen, aber an die anderen darf ich schon ran. Seit sechs Jahren bin ich bei der Feuerwehr in St. Michaelisdonn. Angefangen hat alles, weil ich so gerne gezündelt habe – da hat mein Vater mich lieber gleich zur Jugendfeuerwehr geschickt, damit ich lerne vernünftig damit umzugehen. Ich habe mir das angeschaut und bin dabei geblieben.

Vor einem Jahr bin ich in die Freiwillige Feuerwehr gekommen und betreue nun die Kleinen. Mein Wissen weiterzugeben und den zukünftigen Feuerwehrleuten etwas beizubringen, macht großen Spaß. Beim letzten Zeltlager war ich sogar schon verantwortlicher Betreuer. Was mich an der Feuerwehr so begeistert, ist das unglaubliche Gemeinschaftsgefühl – das ist der Hammer. Dort findet man echte Freunde. Allerdings darf man auch nicht zimperlich sein, denn man muss auch lernen sich unterzuordnen, zum Beispiel wenn der Wehrführer etwas anordnet – im Einsatz kann ich auch nicht erst herumdiskutieren. Natürlich reizt mich auch der Nervenkitzel. Wenn wir zu einem Einsatz fahren, wissen wir meist nicht ganz so genau, was uns erwartet. Das ist schon aufregend. Bei verschiedenen Einsätzen kommen wir ja auch mit Rettungssanitätern zusammen – der Job würde mich auch noch interessieren. Mal sehen. Zuerst mache ich mal meine Ausbildung zu Ende.“

Text Claudia Kleimann-Balke
Fotos Sönke Dwenger, Michael Ruff

 

Ausbildung bei Bayer MaterialScience in Brunsbüttel

Wir bieten 2014 folgende Ausbildungsplätze an:

Chemikant/in
Elektroniker/in für Automatisierungstechnik
Mechatroniker/in
Industriemechaniker/in

Bayer MaterialScience AG, Ausbildung & Training
Bewerbermanagement
Frau Patricia Porschütz
Gebäude 3507
25541 Brunsbüttel
Tel.: 04852 – 816450
www.ausbildung.bayer.de