Der Rotary Club Bad Segeberg lud ein – zur Ausbildungsmesse am 20.11.17

Der Rotary Club Bad Segeberg lud ein – zur Ausbildungsmesse am 20.11.17

Am 20.11.17 öffnete die Kreissporthalle in Bad Segeberg ihre Türen für rund 500 Schüler und Besucher. Von 17 bis 20 Uhr sah die Sporthalle also ein reges Treiben, in dem nicht nur Informationen geteilt, sondern auch der ein oder andere Praktikumsplatz vergeben wurde.

Als Herr Ruser pünktlich die Ausbildungs- und Praktikumsmesse eröffnete, saßen viele Schüler schon in den metaphorischen Startlöchern… eigentlich saßen sie nämlich auf der Tribüne der umfunktionierten Sporthalle, von wo sie einen guten Überblick über die mehr als 50 Aussteller hatten, die heute erschienen waren um den Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule Bad Segeberg und des BBZ alles zu erzählen, was diese so wissen wollten. Auf die Plätze … fertig … los!

Herr Ruser eröffnete die Ausbidungsmesse

Herr Ruser eröffnete die Ausbidungsmesse

An unserem Stand war einiges los in diesen geschäftigen Abendstunden im November. Wir sprachen beispielsweise mit der 15-jährigen Lisa, die sich einfach mal über Ausbildungsmöglichkeiten informieren wollte. Auf unsere Frage danach, ob sie schon eine grobe Richtung wüsste, die sie interessiert, sagte sie: “Ich möchte vielleicht in den sozialen Bereich … oder was mit Tieren machen!” Für beide Bereiche war auf dieser Messe viel Spannendes dabei: So waren der Kindergarten Glindenberg vor Ort, aber auch die Segeberger Kliniken und der Landesverein für innere Mission in Schleswig-Holstein. Natürlich haben wir Lisa auch noch einige Berufe gezeigt, die sie interessieren könnten. Vielleicht eine Ausbildung zur Ergotherapeutin? Pferdewirtin? Ein wenig Zeit um sich zu entscheiden hat Lisa noch und las sich noch vor Ort einige unserer Berufsbilder durch.

Schriftzug "Hier ein paar Antworten!"

Ihr habt die Fragen – wir haben die Antworten!

Wer sich, wie Lisa, für Ausbildungen mit Tieren interessiert, den dürfte unser Gespräch mit Lara Reinhold interessieren, denn Lara ist im 2. Lehrjahr zur Tierpflegerin im Wildpark Eekholt. Lara hatte viele spannende Dinge zu erzählen … aber fangen wir von vorne an. “Ich habe mich immer schon für die Arbeit mit Tieren interessiert”, erzählt uns die sympathische junge Frau. “Ich habe erst ein Praktikum beim Wildpark gemacht und dann ein FÖJ (Freiwilliges ökologisches Jahr, Anm. d. Red.) angefangen. Mir wurde dann ganz schnell klar, dass ich genau diese Ausbildung in genau diesem Wildpark machen will.  Meine Familie hat mich dabei ganz toll unterstützt und dann hat alles tatsächlich geklappt!” Man merkt sofort, dass sie ihren Job mit Begeisterung macht und sich in ihrem Ausbildungsbetrieb wirklich wohl fühlt. “Wir Azubis sind gleich Teil des Teams und bekommen Aufgaben, für die wir viel Verantwortung übernehmen müssen, aber nie so, dass man überfordert ist. Wenn wir zum Beispiel das Schaufüttern übernehmen, was jeder mal machen muss, füttert man vielleicht erst mal die Otter und nicht gleich die Wölfe, bei denen immer sehr viele Menschen zusehen und bei denen auch manchmal Diskussionen entstehen”, erzählt uns Lara.

Buttons des Wildpark Eeckholts

Dachs, Eule, Wildkatze, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei!

Ihre Tipps für alle, die sich für die Ausbildung zum/zur Tierpfleger/in interessieren: “Macht ein Praktikum, dann bekommt ihr schonmal einen guten Einblick, denn viele unterschätzen den Beruf. Viele vergessen zum Beispiel, dass auch das Schlachten von Futtertieren zu den Aufgaben eines Tierpflegers gehört. Wenn ihr das könnt und es liebt draußen zu sein, dann sind schonmal wichtige Kriterien erfüllt.” Lara hat ihren Traumjob jedenfalls gefunden und erzählt den Interessenten auf der Praktikums- und Ausbildungsmesse alles, was wichtig ist. “Vorhin habe ich mit einem Mädchen gesprochen, das total begeistert war, ganz viel wissen wollte und sich auch vorher schon über den Wildpark informiert hatte. Solche Begegnungen bleiben natürlich in Erinnerung … ein klarer Vorteil im Bewerbungsgespräch!”, merkt sie an. Klingt als hättest du einen ereignisreichen Abend gehabt, liebe Lara. Wir wünschen dir viel Glück für deinen weiteren Weg.

Solche Begegnungen bleiben natürlich in Erinnerung…
-Lara

Am Stand von Holz Ruser, trafen wir Herrn Henning Ruser und seinen Bruder Herrn Sönke Ruser. Beide leiten seit geraumer Zeit das 1972 von ihrem Vater gegründete Unternehmen. Seit einigen Jahren bilden sie nun schon Industriemechaniker/innen, Industriekaufmänner/frauen und, auf dieser Messe besonders betont, Holzbearbeitungsmechaniker/innen aus. Dieser Beruf, wie wir von den Chefs lernen, war früher als Sägewerker bekannt. „Die Arbeit eines Holzbearbeitungsmechanikers hat nichts mit Handwerk zu tun“, erzählen uns die Brüder. „Es geht hier um industrielle Fertigung. Man könnte es also als den Schritt zwischen dem Förster und dem Tischler sehen.“ Das Holz wird bearbeitet, Schnittholz sortiert und zur Weiterverarbeitung vorbereitet.

Henning Ruser und Sönke Ruser an ihrem Stand

Henning Ruser und Sönke Ruser an ihrem Stand

Mit ihren über 125 Mitarbeitern bilden sie eine gute Einheit, was sich auch positiv auf die Auszubildenen auswirkt. Diese müssen, bevor sie eine Ausbildung beginnen können, jedoch ein Praktikum absolvieren. „Durch ein Praktikum im Vorwege können wir einschätzen, ob das im Team passt. Uns ist die offene, vertrauensvolle, nahezu familiäre Atmosphäre sehr wichtig für ein gutes Arbeitsklima“, erklärte uns Henning Ruser. Wir erfahren, dass er auf der Messe bereits 2 zukünftige Praktikanten gefunden hat… und das neben seiner Tätigkeit als Organisator am heutigen Abend! Sein Bruder Sönke Ruser zeigt uns noch eine besondere Holzarbeit, den mitgebrachten Teufelsknoten, der wie ein Puzzle ineinander passt. Einmal auseinander genommen gibt es nur einen Weg ihn wieder zusammen zu basteln. Auf die Einladung dies einmal auszuprobieren trauten wir uns aber nicht einzugehen, denn „dies könnte durchaus bis zu 2 Stunden dauern“, scherzte Herr Ruser. Genug Zeit also, um viel über das zukünftige Arbeitsmaterial zu lernen. Klar ist jedenfalls: Wer in einer Ausbildung alles über Holz lernen möchte und Lust hat, mit richtig großen Maschinen zu arbeiten, der ist hier genau richtig. Und wer weiß, vielleicht habt ihr ja das gewisse Geschick so einen Teufelsknoten ohne Probleme zu lösen.

Teufelsknoten aus Holz

Der Teufelsknoten… wir haben ihr lieber ganz gelassen.

Ihr seht, wir haben viele spannende Begegnungen gehabt und konnten hoffentlich dem einen oder anderen von euch weiterhelfen! Wir freuen uns schon auf’s nächste Jahr!

Alles Liebe

eure ME2BEs

 

TEXT Jana Limbers, Mirja Wilde
FOTOS Jana Limbers, Mirja Wilde