Die Corona-Pandemie hat auf die viele Bereiche des Lebens einen großen Einfluss genommen. Darunter auch bei den Ausbildungen. Die Ergebnisse der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2021 durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zeigen: Corona dämpft die Entwicklung der Vergütungen für Azubis.
In Deutschland sind die tariflichen Ausbildungsvergütungen in 2021 zwar im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gestiegen, der Anstieg fiel aber deutlich schwächer aus als in den Jahren vor Beginn der Corona-Pandemie. Zwischen 2012 und 2019 waren mit Ausnahme des Jahres 2017 stets Anstiege von über drei Prozent zu verzeichnen. In der Corona-Zeit wurden Tarifverhandlungen teilweise verschoben. Häufig standen auch die Beschäftigungssicherung und die Abmilderung der Folgen der wirtschaftlichen Einschränkungen stärker im Blickpunkt als Lohnsteigerungen. Zugleich kam es durch den Rückgang bei der Zahl der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen 2020 zu Verschiebungen in der Zahl der Auszubildenden in den einzelnen Ausbildungsjahren sowie zwischen weniger und stärker von der Pandemie betroffenen Branchen.
Ost und West fast gleich auf bei den Ausbildungsvergütungen
Die Auszubildenden erhielten 2021 im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre tarifliche Vergütungen in Höhe von 987 Euro brutto im Monat. Für Auszubildende in Westdeutschland ergab sich mit 989 Euro ein leicht höherer Durchschnittswert als für ostdeutsche Auszubildende mit 965 Euro. In Ostdeutschland wurden somit 98 Prozent der westdeutschen Vergütungshöhe erreicht.
Je nach Ausbildungsberuf zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Die im gesamtdeutschen Durchschnitt höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden im Beruf Zimmerer mit monatlich 1.251 Euro gezahlt. In insgesamt 17 Berufen lagen die tariflichen Vergütungen im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre über 1.100 Euro. Hier finden sich vor allem Berufe aus dem Baugewerbe wie Maurer (1.196 Euro) oder Straßenbauer (1.177 Euro), aber auch kaufmännische Berufe wie Bankkaufmann (1.138 Euro) oder Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (1.135 Euro). Insgesamt erhielt rund die Hälfte der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, 2021 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.000 Euro, sieben Prozent sogar mehr als 1.200 Euro.
Bei 16 Prozent der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2021 unterhalb von 800 Euro. Für 22 Berufe wurde ein bundesweiter Durchschnittswert von weniger als 800 Euro ermittelt. Die meisten dieser Berufe gehörten zum Handwerk wie Tischler (786 Euro), Glaser (777 Euro) und Bäcker (744 Euro).
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