Bürgermeister Rainer Balsmeier über St. Peter-Ording – Kleiner Ort, große Klasse

Bürgermeister Rainer Balsmeier über St. Peter-Ording – Kleiner Ort, große Klasse

Er ist längst eine Institution: Schon seit 1996 lenkt Rainer Balsmeier (61) als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde St. Peter-Ording. Eine seiner größten Aufgaben bestand darin, das betuliche Seebad mit dem Siebzigerjahre-Charme in einen modernen Ferienort mit dem markanten Kürzel SPO weiterzuentwickeln. 2018 haben ihn die Bürger und Bürgerinnen erneut als hauptamtlichen Bürgermeister gewählt.

ME2BE: Herr Bürgermeister, haben Sie einen Lieblingsplatz in St. Peter-Ording?

Rainer Balsmeier: Eigentlich ist es kein Lieblingsplatz, sondern ein Lieblingsweg, nämlich die 1000 Meter lange Brücke an den Strand. Hier kann man bereits auf dem Weg zur Nordsee die Seele baumeln lassen.

Mehr als 850.000 Übernachtungs- und Tagesgäste kommen jedes Jahr. Warum ist die Anziehungskraft der 4200-Einwohner-Gemeinde so groß?

Ich glaube, es ist die Mischung aus dem riesigen Strandangebot mit zwölf Kilometer Länge und bis zu zwei Kilometer Breite mit seinen markanten Pfahlbauten an fünf Badestellen und der sehr guten Infrastruktur, die den Gast erwartet.

Junge Leute haben vorrangig ihre Perspektive natürlich im Tourismus.
-Rainer Balsmeier

Was sagen Sie jungen Leuten, die in St. Peter beruflich ihre Zukunft sehen? Welche Perspektiven haben sie?

Junge Leute haben vorrangig ihre Perspektive natürlich im Tourismus mit all seinen Facetten, aber auch im Handwerk und Handel bestehen an einem solchen Ort wie St. Peter-Ording gute Möglichkeiten.

Würden Sie also sagen, die Gemeinde hat durchaus Charme für den Nachwuchs?

Ja, auf jeden Fall, zumal die langjährige Praxis, dass Tourismus nur über Saisonarbeitsverhältnisse abgebildet wird, längst der Vergangenheit angehört.

Es gibt für die Einheimischen attraktive Möglichkeiten.
-Rainer Balsmeier

Welche Highlights bietet der Ort für junge Leute?

Auch hier gibt es für die Einheimischen attraktive Möglichkeiten. Die sehr gute Infrastruktur entspricht sicherlich nicht der eines normalen Ortes mit 4000 Einwohnern. Wenn man an die Dünen-Therme mit Saunalandschaft, den Strand, das vielseitige gastronomische Angebot, den Westküstenpark, aber auch viele kulturelle Angebote denkt, dann sind das zum großen Teil auch Highlights, die junge Menschen ansprechen.

Wer vielleicht irgendwann hier eine Familie gründen will: Würden Sie ihm oder ihr dazu raten?

Ich würde auf jeden Fall dazu raten. Da die Gemeinde zum Beispiel versucht bei der Bereitstellung von vergünstigten Grundstücken behilflich zu sein, ist dies in einem solchen Ort eine gute Entscheidung, hier eine Familie zu gründen.

Eine persönliche Frage zum Schluss: Von welchem Beruf träumten Sie als Schüler? Und was haben Sie tatsächlich gemacht?

Viele sehr junge Schüler träumen davon, einmal bei der Feuerwehr beschäftigt zu sein. So war das auch bei mir. Gelernt habe ich tatsächlich Industriekaufmann, dann die Fachhochschulreife nachgemacht und danach in der Verwaltung begonnen.

TEXT Joachim Welding
FOTOS Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, Shutterstock