Plan B

ME2BE BEWERBUNGSTIPPS – PLAN B


PLAN B

Keinen Ausbildungsplatz gefunden? Das sind deine Alternativen

Was geht, wenn gar nichts geht? Was machst du, wenn du keine Ausbildung anfängst? Kein großes Ding, manchmal läuft nicht alles nach Plan. Einen Ausbildungsplatz zu finden, ist auch nicht leicht. Aber es gibt immer einen Plan B. Oder brauchst du eine freiwillige Auszeit zwischen der Schule dem Beruf? Im sogenannten „Gap Year“ kannst du dich sozial engagieren, Sprachen lernen oder die Welt entdecken. Hier ein paar Ideen...

Gehe weiter zur Schule

Den Schulabschluss hast du in der Tasche. Das ist ein guter Anfang. Aber was machst du, wenn die Bewerbungsphase vorbei ist und du immer noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz hast? In diesem Fall solltest du die Zeit bis zur nächsten Bewerbungsphase sinnvoll nutzen und deine Fähigkeiten und Kenntnisse erweitern. Wer entsprechend gute Noten hat, kann die Zeit bis zum nächsten Ausbildungsbeginn nutzen, um den nächsthöheren Schulabschluss zu machen. Denn je höher der Schulabschluss, desto besser sind deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Du könntest dich dann für Berufe bewerben, die einen höheren Schulabschluss voraussetzen. Wer die Fachhochschulreife oder das Abitur geschafft hat, kann an einer Fachhochschule oder Universität studieren.

Eine andere Möglichkeit ist der Besuch einer Berufsfachschule. Bei dieser Form der schulischen Ausbildung wird kein Ausbildungsbetrieb benötigt. Berufsfachschulen gibt es in zahlreichen Fachrichtungen, zum Beispiel für kaufmännische Berufe, Fremdsprachenberufe, handwerkliche, hauswirtschaftliche sowie sozialpflegerische Berufe und viele andere mehr.

Mache ein Praktikum

Ein Praktikum ist der perfekte Einstieg für eine berufliche Orientierung. Du kannst dir in Ruhe verschiedene Berufsfelder anschauen und auf diese Weise feststellen, welcher davon für dich geeignet ist. Gleichzeitig sammelst du wertvolle Erfahrungen in der Arbeitswelt. Dadurch knüpfst du Kontakte, die dir bei der späteren Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein könnten. Ein Praktikum kann dir auch die Tür zu einem Unternehmen öffnen. Gefällt zum Beispiel dem Arbeitgeber deine Arbeit, steigert das deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Und wenn sich im Anschluss an ein Praktikum keine Zusage für eine Ausbildung ergibt, so wertet das Praktikumszeugnis auf jeden Fall deinen Lebenslauf auf.

Die meisten Praktika sind freiwillig und werden nicht vergütet. Bei einigen Ausbildungsberufen und Studiengängen musst du allerdings ein Pflichtpraktikum nachweisen, um eine Zusage für den Platz zu erhalten.

MACHE EINEN FREIWILLIGENDIENST

Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer mehr junge Menschen finden Engagement besser als Nichtstun. Mache ein Freiwilliges oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst. Ob an Schulen, bei Umweltverbänden, in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist herzlich willkommen!

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein soziales Bildungsjahr für junge Menschen. Es bietet den Teilnehmenden, die ihre Schulpflicht erfüllt, aber das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, die Chance, als Freiwillige etwas für sich und andere Menschen zu tun. Das FSJ dauert in der Regel 12 Monate und beginnt am 1. August oder 1. September eines Jahres. Die Mindestdauer beträgt 6 Monate, die Höchstdauer 18 Monate.

Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist dem Freiwilligen Sozialen Jahr sehr ähnlich. Im Gegensatz dazu leistet man den Freiwilligendienst nicht in einer sozialen Einrichtung, sondern in Naturschutzprojekten, bei Umweltschutzorganisationen, Forstämtern, Bildungs- und Forschungseinrichtungen oder Unternehmen und wirtschaftsnahen Einrichtungen aus dem Umweltbereich.

Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Mit dem Wegfall des Wehrdienstes zum 1. Juli 2011 in Deutschland ist auch der Zivildienst ausgesetzt worden. An seine Stelle ist der Bundesfreiwilligendienst (BFD) getreten. Engagieren kann sich jeder, der die Vollzeitschulpflichterfüllt hat. In der Regel dauert der Bundesfreiwilligendienst 12 Monate, mindestens jedoch 6 und höchstens 18 Monate. Einsatzstellen werden von verschiedenen sozialen Einrichtungen angeboten, aber auch im ökologischen, kulturellen und sportlichen Bereich oder im Katastrophenschutz.

Freiwilliger Wehrdienst (FWD)

Wer volljährig ist und die Musterung beim Kreiswehrersatzamt erfolgreich besteht, kann als Freiwilliger zur Bundeswehr. Der freiwillige Wehrdienst (FWD) dauert 6 bis 23 Monate, wobei die ersten 6 Monate als Probezeit dienen. Eine weitere Verlängerung ist freiwillig. Freiwillig Wehrdienst-Leistende erhalten einen Wehrsold.

FÖJler, FSJler und BFDler erhalten eine Förderung vom Bund in Form eines Taschengeldes und können ggf. Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung gestellt bzw. durch Geldersatzleistungen erstattet bekommen. In Schleswig- Holstein bieten rund 170 Einsatzstellen FSJ oder BFD Plätze an. Du findest sie im Internet unter: www.fsj-sh.org.

Gehe ins Ausland

Ein Auslandsaufenthalt ist so viel mehr als Urlaub. Wenn du länger im Ausland bist, verbringst du die Zeit nicht nur am Hotelpool, sondern fängst an, dich mit fremden Menschen und Kulturen zu beschäftigen. Du entdeckst Unterschiede und oft auch Ähnlichkeiten. Lernst neue Sprachen und Sichtweisen kennen, sammelst Erfahrungen und erweiterst deinen Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt macht sich sehr gut in deinem Lebenslauf.

Work and Travel

Beim Work and Travel verbringst du bis zu einem Jahr im Ausland und finanzierst deine Reise und das Leben vor Ort mit wechselnden Gelegenheitsjobs. Die Jobs liegen häufig im Bereich Landwirtschaft (Tierpflege, Ernteoder Farmarbeit), im gastronomischen Bereich (Kellnern, Arbeit im Hotel) oder im Bereich der Hauswirtschaft (Kinderbetreuung, Haushaltshilfe). Durch den Aufenthalt, das Reisen und die Arbeit lernst du das Land, seine Bewohner, die Sprache und Kultur besonders gut kennen. Work and Travel kannst du in fast allen Ländern machen. Die beliebtesten Ziele sind Australien, die USA, Kanada und Neuseeland.

Au-pair

Als Au-pair kümmerst du dich in einem Land deiner Wahl um die Kinder deiner Gastfamilie. Im Gegenzug erhältst du freie Unterkunft und Verpflegung, ein wöchentliches Taschengeld sowie Familienanschluss. Manche Au-pairs sollen die Kinder nicht nur betreuen, sondern ihnen auch die eigene Sprache nahebringen. Über das reine Arbeitsverhältnis hinaus lernen Au-pairs die Sprache und Kultur des Gastlandes intensiv kennen.

Wer im Ausland arbeiten möchte, braucht eventuell ein Visum. Genauere Informationen findest du bei folgenden Organisationen: KulturLife, AIFS, STA Travel, Travel Works, Verein für Internationale Jugendarbeit, Cultural Care, iSt Reisen.

Praktikum im Ausland

Wer möchte, kann sein Praktikum auch im Ausland machen. Es gibt viele Dienste, die einem bei der Suche nach einem geeigneten Platz behilflich sind. Wichtig ist, dass du bei der Bewerbung auf die Formalitäten des Landes achtest, in das du fahren möchtest. Informiere dich zudem, ob du ein Visum benötigst und welche Unterlagen eventuell noch gebraucht werden.

Freiwilligendienste im Ausland

Viele Freiwilligendienste können auch im Ausland abgeleistet werden. Beim Europäischen Freiwilligendienst (EFD) zum Beispiel arbeitest du an gemeinnützigen Projekten im Ausland. Bei ‚weltwärts‘, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst, kannst du dich in Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Kultur oder Menschenrechte engagieren. Weitere Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern aus den Bereichen Kultur und Bildung bietet ebenfalls ‚kulturweit‘ – der kulturelle Freiwilligendienst - an. Hier kannst du zum Beispiel als Assistent/-in im Deutschunterricht arbeiten, die Organisation von Kulturveranstaltungen übernehmen oder Öffentlichkeitsarbeitin einem Informationszentrum des Deutschen Akademischen Austauschdienstes machen. Beim Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) – Gemeinnützigen Freiwilligendienst wiederrum arbeitest du in gemeinnützigen Einrichtungen, beispielsweise in Kinder- und Jugendeinrichtungen, Altenheimen, Bildungsinstitutionen, aber auch im Umwelt- und Naturschutz.

Bei all diesen Förderprogrammen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Dauer ihres Dienstes ein Taschengeld. Auch wird ihnen die Unterkunft, Verpflegung, Versicherung und die An- und Abreise finanziert. Die meisten Freiwilligendienste sind auf eine Dauer von 6 bis 24 Monaten ausgelegt. Auf die freien Stellen kann sich jeder bewerben, der zwischen 18 und 27 Jahre alt ist.