Spannende Gespräche in entspannter Atmosphäre: Rund 200 Schüler der Bergschule in Fockbek haben sich im fünften Berufswahl-Café bei 23 Ausstellern verschiedener Branchen informiert und erste Kontakte geknüpft. Neben den Firmen präsentierten sich am 27. April auch benachbarte weiterführende Schulen, das Berufsbildungszentrum Rendsburg-Eckernförde und das Schleswig-Holsteinische Landestheater auf der stetig wachsenden Veranstaltung zur Berufsorientierung.
Schulleiterin Ute Shabanpoor und Berufsorientierungslehrer Lars Heckmann freuten sich über die vielen Rückmeldungen der Unternehmen und Organisationen. Für Ute Shabanpoor liegt der Vorteil des Berufswahl-Cafés jedoch gerade in dem übersichtlichen Charakter. Besonders die kleineren Schulmessen seien wichtig für die Berufsorientierung, weil die Hemmschwelle geringer ist. „Die Schülerinnen und Schüler finden so leichter den direkten Kontakt zu den Ausstellern und damit potentiellen Arbeitgebern“, sagte die Schulleiterin.
Vorbereitung auf das Praktikum
Auf der Messe präsentierten sich verschiedene Branchen aus Handwerk, Pflege und den Bereichen Dienstleistung sowie Verwaltung. So waren etwa die Förde Sparkasse und VR Bank Rendsburg, die Seniorenwohnanlage „Am See“ und Alfred Kath & Söhne, Garten und Landschaftsbau vertreten. Über 200 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge acht, neun und zehn nutzten die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich über verschiedene Ausbildungen und Berufe zu informieren.
Ich will gern in der Pflege arbeiten, da ich es besonders mag, mich um meine Mitmenschen zu kümmern.
-Hilal
Für die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs steht im nächsten Jahr das erste Praktikum an. Viele nutzten daher das Berufswahl-Café, um sich bei den Ausstellern über mögliche Praktika zu informieren. Sie konnten besonders von der Vielfalt der Aussteller profitieren. Die fünfzehnjährige Schülerin Hilal dagegen weiß schon sehr genau was sie will. Am ME2BE-Stand fragte sie zielsicher nach Berufen in der Pflegebranche. Sie möge es einfach besonders gerne, sich um ihre Mitmenschen zu kümmern. Am gegenüberliegenden Stand der Seniorenwohnanlage „Am See“ konnte die Schülerin den Pflegespezialisten ihre Fragen stellen.
Im Gespräch mit den Azubis
Die beiden Azubis Jannik und Simon haben sich bereits für eine Ausbildung entschieden und standen den Gästen als Experten Rede und Antwort. Sie sind im dritten Lehrjahr bei der Firma Lapmaster Wolters GmbH, Maschinenbau und Betriebstechnik und berichteten von ihren Erfahrungen. Jannik, der bald seine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik abschliesst, wusste schon sehr früh, dass er in dieser Branche arbeiten will. „Ich wollte einen Beruf erlernen, der in Zukunft immer gebraucht wird und von dem ich auch im Privatleben einen Nutzen habe. Die Lampen kann ich mir zum Beispiel immer selbst anschließen“, scherzte er.
Simon wird Industriemechaniker für Maschinen- und Anlagenbau und hat sich schon während der Schulzeit für die Metalltechnik entschieden. Er machte seine Fachhochschulreife in der Fachrichtung Mechatronik. Nach der Ausbildung will er sich weiter spezialisieren und ein duales Studium beginnen. Auf die Frage, warum er nicht direkt mit dem Studium angefangen hat, sondern erst eine Ausbildung absolvieren wollte, antwortete Simon: „Ich will im Studium einfach wissen, wovon ich rede.“
In der Ausbildung macht Jannik am meisten Spaß, dass er am Ende der Installationen von Maschinen einen geordneten Kabelbaum vor sich hat. Das bedeute, dass er dafür alle Kabel ordnungsgemäß und fachmännisch verlegen muss. Simon dagegen weiß besonders die Zusammenarbeit der einzelnen Gewerke zu schätzen, erzählte er. Die Aufgabenbereiche von ihm und Jannik ergänzten sich zum Beispiel.
Ebenfalls beim Berufswahl-Café war Tobias Rapp, Ausbildungsleiter für die gewerbliche Ausbildung bei Lapmaster Wolters. Es gebe zurzeit vier Auszubildende in der Firma, die auch alle übernommen werden. Als Voraussetzung für die Ausbildung in dem Unternehmen empfiehlt er neben mathematischem Grundverständnis, der Fähigkeit zu logischem und räumlichem Denken sowie Reisebereitschaft. Lapmaster Wolters gebe Praktikanten gerne die Chance, das Unternehmen und die unterschiedlichen Berufsfelder kennenzulernen.
Hauptsache Abwechslung
Finn ist gerade in seinem dritten Ausbildungsjahr zum Holzmechaniker bei der Firma Hobby-Wohnwagenwerk in Fockbek/Rendsburg. Nach seinem Realschulabschluss hat er verschiedene Praktika absolviert und wusste bald, dass er ein Handwerk im Bereich Holz erlernen will. An seiner Tätigkeit als Holzmechaniker schätzt er besonders die Handarbeit. „Es gibt zwar schon für viele Bereiche entsprechende Maschinen, doch einige Schritte müssen immer noch von Hand ausgeführt werden“, berichtet Finn. In seiner Ausbildung gefalle ihm besonders die Abwechslung des Lehrplans. So habe er im ersten Jahr die klassischen Grundlagen des Holzmechanikers gelernt. Ab dem zweiten Jahr habe er immer abwechselnd drei Wochen in der Lehrwerkstatt, drei Wochen in unterschiedlichen Bereichen der Firma und weitere drei Wochen in der Berufsschule verbracht.
Am Ende des Messetages bedankten sich Ute Shabanpoor und Lars Heckmann noch einmal bei den Ausstellern für das zahlreiche Erscheinen und das Engagement für die Schülerinnen und Schüler.
Das ME2BE-Fazit des Berufswahl-Cafés: herzlicher Empfang, großes Engagement und interessierte Schülerinnen und Schüler – Wir freuen uns aufs nächste Jahr.
Bis bald,
eure ME2BEs
TEXT & FOTOS Marion Meinen