Berufsberater Martin Bodenstein über Herausforderungen für Abiturienten
Martin Bodenstein ist Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Neumünster und berät Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 bis 13 in den Oberstufen allgemeinbildender Schulen. Zu seinem Traumberuf kam er über Umwege. Nach dem Abitur studierte der gebürtige Niedersachse zunächst Chemie und Physik auf Lehramt an der Universität Magdeburg, wechselte anschließend ins Jura-Fach und entschied sich dann für das duale Studium zum Diplom-Verwaltungswirt. Für die KROBIM verrät er, welche Herausforderungen auf angehende Abiturienten bei der Berufs- oder Studienwahl warten.
„Hallo, mein Name ist Martin Bodenstein. Seit 2017 unterstütze ich als Berufsberater die Berufsorientierung am Gymnasium Kronshagen. Zu meinen Aufgaben zählt es, Schülerinnen und Schüler der Oberstufe rechtzeitig über ihre beruflichen Möglichkeiten nach Fachabitur, Fachhochschulreife oder Abitur aufzuklären. Dazu begleite ich unter anderem die Informationsveranstaltungen zur Berufsbildung, die ich in Zusammenarbeit mit der Oberstufenleiterin Frau Fenske durchführe. Darüber hinaus berate ich nach terminlicher Vereinbarung Schüler und Schülerinnen in Einzelgesprächen.
Berufsberater hilft bei Fragen
Zunächst versuche ich herauszufinden, welche Vorstellungen ein Schüler bzw. eine Schülerin hat: Gibt es besondere Wünsche? Welche beruflichen Themen sind besonders faszinierend? Wo liegen Stärken und Schwächen? Welcher Schulabschluss wird angestrebt? Kommt eine duale Ausbildung, eine schulische Ausbildung, ein Studium an einer Fachhochschule bzw. Universität oder eventuell ein duales Studium infrage?
Das Thema Berufsorientierung wird auch an Schulen mit Sekundarstufe II zunehmend wichtiger.
Eine besondere Herausforderung stellt die große Zahl der Angebote dar. Unter den etwa 300 Ausbildungsberufen und rund 18.000 bundesweiten Studiengängen muss jeder für sich den passenden Berufsweg finden. Ich rate Schülern deshalb als Erstes, einen kühlen Kopf zu bewahren, einen ‚roten Faden’ zu entwickeln und Schritt für Schritt vorzugehen. Auf den Online-Plattformen der Bundesagentur für Arbeit ‚Berufenet’ und ‚Beruf.TV’ können sie beispielsweise nach Berufs-, Tätigkeits- und Studienfeldern recherchieren und sich in Videofilmen über Berufsbilder informieren. Auf ‚studienwahl.de’ erhalten sie alle wichtigen Infos über Studienmöglichkeiten an privaten und öffentlichen Hochschulen. Sobald sie ein Studienthema gefunden haben, schauen wir gemeinsam, welche Studiengänge es in diesem Themenbereich gibt und welche Anforderungen damit verbunden sind. Neben Praktika bieten die Infotage der Hochschulen eine gute Möglichkeit der Studienorientierung. Schülerinnen und Schüler können hautnah den Hochschulbetrieb kennenlernen oder – wie beim Projekt ‚Ask a student’ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel – einen Studierenden in seinem Alltag begleiten.
Das Thema Berufsorientierung wird auch an Schulen mit Sekundarstufe II zunehmend wichtiger. Mit dem Projekt ‚Berufliche Orientierung wirksam begleiten’ intensivieren wir zurzeit die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Berufsberatung und erhöhen die Vernetzung zwischen Lehrkräften, Eltern, Betrieben und Hochschulen. Berufsorientierung ist zu einer gesamtschulischen Aufgabe geworden!“
TEXT Christian Dorbandt
FOTO Agentur für Arbeit Neumünster