Im Landesdienst arbeiten ca. 57.000 Beschäftigte in Schulen und Hochschulen, bei der Polizei und Justiz, in Finanzämtern, Ministerien und vielen anderen Fachbereichen. Die Allgemeine Verwaltung hat dabei die Aufgabe, Hand in Hand mit Experten aus den Fachbereichen, politische Ziele rechtssicher und wirtschaftlich umzusetzen.
Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in der Landesverwaltung kann es sowohl zu Ihren Aufgaben gehören, die innere Sicherheit im Land zu gewährleisten als auch die Voraussetzungen für eine kinderfreundliche Struktur in diesem Land zu schaffen. Sie können im Bereich der Wirtschaftsförderung ebenso tätig sein wie im Umweltschutz, im Bildungswesen oder in der Altstadtsanierung. Das sind nur einige Beispiele der zahlreichen und sehr unterschiedlichen Aufgaben, die Sie beim Land erwarten.
Diese Aufgabenvielfalt erfordert eine leistungsfähige und moderne Verwaltung. Die Landesverwaltung hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiter entwickelt. Neue Steuerungsformen, betriebswirtschaftliches Denken und Handeln sowie eine moderne Informationstechnik zur Unterstützung der Arbeit sind auch in der öffentlichen Verwaltung eine Selbstverständlichkeit.
Ausbildung und Studium vermitteln grundlegende Fachkenntnisse und Fertigkeiten aus den Bereichen Recht, Wirtschaft, Verwaltung und Soziales. Während der Ausbildung bzw. des Studiums wechseln sich Theorie und Praxis in einem ausgewogenen Verhältnis ab. In den praktischen Abschnitten der Ausbildung erhalten Sie Gelegenheit, verschiedene Bereiche und Dienststellen der Landesverwaltung kennen zu lernen. Sie werden außerdem vier Monate in einer Kommunalverwaltung ausgebildet.
Interview mit Nadine Schröder
Regierungsinspektor Anwärterin
Ein Azubi stellt vor: Studiengang Bachelor of Arts „Allgemeine Verwaltung/Public Administration“, Nadine Schröder (23) im 2. Ausbildungsjahr
K. Möller: Was erwartet die Azubis bei diesem Studiengang?
Nadine Schröder: Der Studiengang dauert drei Jahre und umfasst fachtheoretische Studienzeiten von insgesamt 24 Monaten – also sechs Theorietrimester – und berufspraktische Studienzeiten von insgesamt 12 Monaten – also drei Praxistrimester.
K. Möller: Wo findet das Studium statt und was beinhaltet die Fachtheorie?
Nadine Schröder: Im fachtheoretischen Studium besuchen wir die Fachhochschule für
Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz. Hier erhalten wir rechts-, wirtschafts-, verwaltungs- und sozialwissenschaftliche Kenntnisse, methodisches Wissen sowie soziale und kommunikative Schlüsselqualifikationen.
K. Möller: Wie sieht die Berufspraxis aus?
Nadine Schröder: Hier bekommen wir einen ersten Eindruck von der Berufswirklichkeit. Die Praxissemester führen uns in verschiedene Landesdienststellen sowie in eine Kommunalverwaltung. Hier lernen wir die Verwaltungstätigkeit und die Aufgaben, Arbeitsweisen und Zusammenhänge in der öffentlichen Verwaltung kennen. Hier wenden wir dann unsere fachlichen und methodischen Kenntnisse in der Praxis an und arbeiten selbstständig in den unterschiedlichen Aufgabenfeldern.
K. Möller: Wohin führt dich dein Studium?
Nadine Schröder: Als Regierungsinspektorin kann ich vielerorts in der Landesverwaltung tätig werden, neben den Landesministerien z.B. im Finanzverwaltungsamt, im Landesamt für soziale Dienste, im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, im Landespolizeiamt oder im Landeskriminalamt.
Interview mit Sascha Iwers
K. Möller: Was erwartet die Azubis bei dieser Ausbildung?
Sascha Iwers: Diese Ausbildung dauert zwei Jahre, wobei sich die Theorie und die Praxis abwechseln, d.h. acht Monate Theorie und 16 Monate Praxis.
K. Möller: Wo findet der theoretische Teil der Ausbildung statt?
Sascha Iwers: Während der Theoriephase besuchen wir die Verwaltungsakademie in Bordesholm, und in dieser Zeit wohnen wir auch in dem Internat der Schule. Neben dem Kommunalrecht stehen hier bespielsweise auch Allgemeines Verwaltungsrecht, öffentliche Finanzwirtschaft oder auch Informations- und Kommunikationssysteme oder Wirtschaftslehre auf dem Lehrplan.
K. Möller: Wie sieht die Berufspraxis aus?
Sascha Iwers: Die praktische Ausbildung findet in verschiedenen Bereichen der Verwaltung statt und wird alle zwei bis drei Monate gewechselt. Dort lernen wir die Organisation, Personalverwaltung und das Haushaltswesen und die Arbeit in den Fachbereichen kennen. Außerdem gehört eine viermonatige Tätigkeit in einer Kommunalverwaltung, z.B. in einem Ordnungsamt, zum praktischen Teil der Ausbildung.
K. Möller: Wohin führt dich deine Ausbildung?
Sascha Iwers: Regierungssekretäre sind in allen Bereichen der Landesverwaltung tätig. Dazu zählt z.B. die Polizeiverwaltung im Landespolizei- und Landeskriminalamt, das Landesamt für soziale Dienste, das Finanzverwaltungsamt oder das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume. Es ist aber auch ein Einsatz in den Ministerien möglich. Und bei entsprechender Eignung kann auch ein Aufstieg in den gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst in Betracht kommen.
TEXT Sabine Spatzek
FOTO Sabine Spatzek