Ausbildung mit Blitz bei der Kreisverwaltung Dithmarschen

Ausbildung mit Blitz bei der Kreisverwaltung Dithmarschen

In der Kreisverwaltung Dithmarschen lernen angehende Verwaltungsfachangestellte die Arbeit der Bußgeldstelle kennen.

Wer Tempolimits einhält, bemerkt sie nicht. Wer schneller als erlaubt mit dem Auto unterwegs ist, fürchtet sie: Stationäre und mobile Radaranlagen, Geschwindigkeitsmessgeräte oder Laserkontrollsysteme … besser bekannt als „Blitzer“. Auf Deutschlands Straßen und Autobahnen überwachen ca. 4.400 Radarfallen den Verkehr. Allein in Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2016 unglaubliche 552.532 Geschwindigkeitsverstöße zur Anzeige gebracht. Tendenz steigend. Ebenfalls gestiegen sind Handyverstöße (+ 24,4%) und Verstöße gegen die Gurtpflicht (+ 17,6%).

Am 22. und 23. September 2017 präsentierte die Kreisverwaltung Heide auf der Meldorfer Bildungsmesse „getBIZzy“ mithilfe einer mobilen Radaranlage den Verwaltungs-Weg vom „Blitzfoto“ zum Bußgeldbescheid. Wir haben die beiden angehenden Verwaltungsfachangestellten Adnan Jahic und Rene Urhammer zu ihrer täglichen Arbeit befragt.

ME2BE: Hallo Rene, hallo Adnan. Ihr gehört zum Nachwuchs der Verwaltungsfachangestellten in Heide und arbeitet zurzeit in der Bußgeldstelle. Was genau sind eure Aufgaben und wie bewertet ihr eure Arbeit?

Rene: Ich bin gerade im zweiten Ausbildungsjahr und lerne in den kommenden Monaten alle Abläufe in der Bußgeldstelle kennen. Das gefällt mir sowieso an der Ausbildung. Alle paar Monate lerne ich eine neue Abteilung kennen. Momentan bin ich damit beschäftigt, gerichtsrelevante Termine und Informationen in unsere Datenbank einzutragen. Mir macht die Arbeit schon jetzt viel Spaß und obwohl ich noch kein Auto habe, halte ich Radarkontrollen und unsere Arbeit in der Bußgeldstelle für absolut sinnvoll. Ich möchte nicht wissen, wie viel Unfälle es auf der B5 ohne Blitzer geben würde!

Wir haben jeden Tag Abwechslung!
(Adnan Jahic)

Adnan: Ich habe vor wenigen Wochen meine Ausbildung beendet und bin als Verwaltungsfachangestellter fest übernommen worden. Meine Vollzeitstelle erfülle ich zurzeit zu 75 Prozent in der Bußgeldstelle und zu 25 Prozent in der Ausländerbehörde. Da wir eine papierlose Verwaltung sind, erfassen wir alle Daten nur digital, zum Beispiel die täglichen Verkehrsunfallanzeigen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Aktenordner werden von uns nicht mehr hin- und hergetragen! Andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werten die Radarfotos aus oder erstellen die Bußgeldbescheide. Auch das Aufstellen von mobilen Radaranlagen und Messungen werden zum Teil von Verwaltungsfachangestellten übernommen. Es gibt also eine Vielzahl von interessanten Tätigkeiten in der Bußgeldstelle. Das ist auch das Schöne an Verwaltungsarbeit. Wir haben jeden Tag Abwechslung! Ich wurde auch selbst schon mal geblitzt, weil ich zu schnell gefahren bin. Auf mich hatte es definitiv eine abschreckende Wirkung. Das wird mir nicht noch mal passieren!“

TEXT Christian Dorbandt
FOTO Michael Ruff