Aenna und Jenna (Klasse 9) sind Teil der Schülervertretung der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule
Seit Kurzem engagieren sich die Freundinnen Aenne und Jenna tatkräftig in der Schülervertretung der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule. Warum? Weil sie fanden, dass dringend etwas getan werden musste! Durch ihr ehrenamtliches Engagement können sie jetzt an zahlreichen Schulevents und wichtigen Entscheidungen ihrer Schule maßgeblich mitwirken.
Erzählt uns, wie seid ihr zur Schülervertretung (SV) gekommen?
Aenne: Ich glaube, das hat hauptsächlich durch Frau Talakerer angefangen. Sie war früher meine Mathelehrerin und hat dringend jemanden gesucht, der die Schülervertretung übernimmt, weil das damalige Team keine Gegenkandidaten bei der Wahl hatte.
Jenna: Ja, das stimmt. Frau Talakerer hat uns stark ermutigt, uns zu engagieren. Wir wollten eigentlich nur die Vertretung unterstützen, aber das damalige SV-Team hat sich kaum eingebracht. Schließlich haben wir uns entschieden, die SV selbst in die Hand zu nehmen.
Warum habt ihr die Verantwortung für die SV übernommen?
Aenne: Es gab Situationen, in denen die Aufgaben der SV vielleicht nicht ganz so gewissenhaft umgesetzt wurden, wodurch einige Aktivitäten wie die Mottotage etwas in den Hintergrund gerückt sind. Dabei sind solche Dinge doch wertvoll für das Schulleben und tragen zum Gemeinschaftsgefühl bei.
Jenna: Ja, wir haben öfter Aufgaben übernommen, die sonst vielleicht liegen geblieben wären, wie beispielsweise Besuche im Rathaus oder das Halten von Reden. Jetzt tragen wir die Hauptverantwortung und ich denke, das passt auch gut so.
Was genau sind die Aufgaben der Schülervertretung?
Aenne: Hauptsächlich unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler, egal aus welcher Klassenstufe. Bei Problemen mit Lehrern, Wünschen oder Anregungen können sie zu uns kommen. Wir haben auch einen SV-Schaukasten, wo Briefe eingeworfen werden. Wir vertreten ihre Anliegen in Schulkonferenzen und versuchen, diese durchzusetzen.
Welche Wünsche gab es zuletzt? Wie setzt ihr diese Wünsche um?
Jenna: Letztes Jahr haben wir die Lesestunde eingeführt, in der vor jeder Schulstunde 20 Minuten gelesen wird. Das kam gut an, also setzen wir uns dafür ein, dass die Lesestunde bleibt. Außerdem wünschen sich viele mehr Projekte und Ausflüge.
Aenne: Meistens werden diese Wünsche in Konferenzen besprochen, die jedes halbe Jahr stattfinden. Dort vertreten wir die Anliegen der Schülerschaft. Wir können auch Anträge stellen und versuchen, diese durch Diskussion und Abstimmung durchzubringen.
Trefft ihr euch auch regelmäßig?
Jenna: Wir versuchen, uns monatlich zu treffen, um Dinge wie Mottotage oder Reden zu planen. Bei dringenden Anliegen gehen wir direkt zum Schulleiter, wenn keine Konferenz ansteht.
Haltet ihr gerne Reden?
Aenne: Es ist eine Übungssache, aber wir haben festgestellt, dass alles einfacher ist, wenn man nicht auf sich allein gestellt ist. Zusammen kriegen wir alles geregelt.
Was motiviert euch, in der Schülervertretung zu sein?
Jenna: Hauptsächlich die Gruppe. Ich mag unsere Lehrerin Frau Talakerer sehr und die Zusammenarbeit mit Aenne. Es macht Spaß, seine Meinung direkt sagen zu können und etwas zu gestalten.
Aenne: Die Verantwortung und die Möglichkeit, selbst etwas zu bewegen, motivieren mich auch. Es ist wichtig, ein gutes Team zu haben.
Was nehmt ihr aus dieser Aufgabe für euer späteres Leben mit?
Aenne: Viel Verantwortung und Selbstbewusstsein, besonders beim Reden halten. Man lernt auch, mit Menschen zu arbeiten, die man nicht gut kennt.
Jenna: Diplomatie ist auch wichtig. Man muss lernen, mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen und Kompromisse zu finden.
Könnt ihr euch vorstellen, später politisch aktiv zu sein?
Jenna: Nicht wirklich. Ich diskutiere gerne und setze meine Meinung durch, aber die ständige Kritik und Beobachtung in der Politik wäre nichts für mich.
Aenne: Ich sehe das ähnlich. Ich möchte eher im pädagogischen Bereich arbeiten, als Erzieherin oder Lehrerin.
Was würdet ihr als SV verändern, wenn ihr mutig denkt?
Aenne: Den Unterricht. Entscheidungen sollten nur die Menschen treffen, die auch täglich im Klassenzimmer stehen. Es sollte mehr praxisnahe Fächer geben, zum Beispiel, wie man eine Steuererklärung macht.
Jenna: Der Schulalltag sollte freier und lebensnaher gestaltet werden. Projekte wie der Küsten-Campus sollten ausgeweitet werden, damit die Schüler mehr Wahlmöglichkeiten haben.
Möchtet ihr noch etwas loswerden?
Aenne: Ja, nächstes Jahr müssen wir gewählt werden. Es ist wichtig, dass die Schüler ihre Schülervertretung wählen, damit sich die richtigen Leute engagieren können.
Jenna: Genau. Wenn man nicht wählt, könnten die falschen Leute ‘an die Macht‘ kommen. Deshalb sollte man diejenigen wählen, die einen überzeugen und nicht nur Freunde unterstützen.
Vielen Dank für das Gespräch!
TEXT Patricia Rohde
FOTO Sebastian Weimar