WKK: Wir Können Karriere

WKK: Wir Können Karriere

Immer nah am Menschen: Gesundheits- und Krankenpfleger/innen und Medizinisch-technische Radiologieassistent/innen an den Westküstenkliniken

Mit rund 2.300 Angestellten sind die Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel der größte Arbeitgeber an der schleswig-holsteinischen Westküste. 12 verschiedene Ausbildungsberufe können an den beiden Standorten in Heide und Brunsbüttel erlernt werden. Zwei davon haben wir uns genauer angeschaut: Gesundheits- und Krankenpfleger/in und Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in.
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen

Im Mittelpunkt der Ausbildung steht die Pflege und Betreuung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen helfen den Patienten/innen beim Essen und Ankleiden, sind verantwortlich für ihre Lagerung und Umbettung und begleiten sie zu Untersuchungen und Behandlungen. Sie messen Puls, Blutdruck und Atmung, legen Verbände an und verabreichen Injektionen. Zusätzlich führen sie eigenständig durch den Arzt oder die Ärztin veranlasste Maßnahmen durch und assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen. Auf den Stationen sorgen sie für einen reibungslosen Ablauf, erstellen Pflegepläne, geben Medikamente aus und sind für die Dokumentation von Patientendaten verantwortlich.
Dass Elisabeth einmal den Weg in die Gesundheits- und Krankenpflege einschlägt, hätte sie nie gedacht: „Eigentlich war ein Medizinstudium immer mein größter Wunsch, aber mein Notenschnitt hat leider nicht gereicht.“ Eine gute Alternative ist eine Ausbildung im Gesundheitswesen. Um zu sehen, welcher Beruf am besten zu ihr passt, machte sie zwei Praktika am WKK in Heide. „Nach dem ersten Tag in der Gesundheits- und Krankenpflege stand für mich fest: Das ist mein Beruf. Genau das möchte ich machen!“, erzählt die 21-Jährige begeistert.

Pflege am WKK Heide

Viele Patienten haben Angst oder Schmerzen. Berührungsängste sind da fehl am Platz

Die dreijährige Ausbildung absolviert die junge Auszubildende an der Schule für Pflegeberufe am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen in Heide. Hier erlernt sie im theoretischen und praktischen Unterricht die Grundlagen des vielseitigen Berufes. Der Unterricht findet blockweise statt. In modernen Seminarräumen bekommen die Pflegeschüler/innen das umfangreiche medizinische Fachwissen vermittelt. Außerdem stehen ihnen gut ausgestattete Demonstrationsräume zur Verfügung. Hier können sie sich auf den praktischen Teil ihrer Ausbildung vorbereiten, indem sie z.B. die Mobilisation eines Patienten oder einen Verbandwechsel praktisch üben.

Die Praxiseinsätze erfolgen auf verschiedenen Stationen der Westküstenkliniken. In dieser Zeit lernen die Pflege-Auszubildenden den richtigen Umgang mit Patienten und werden in die praktischen Tätigkeiten eingewiesen. „Mir gefällt besonders das Engagement unserer Lehrer/innen und Praxisanleiter/innen. Egal, welches Problem oder welche Frage ich habe, es nimmt sich immer jemand die Zeit für mich“, berichtet Elisabeth.

Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer staatlichen Prüfung, die sich aus einem schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil zusammensetzt. „Nach dem Examen würde ich gerne am Westküstenklinikum in Heide bleiben um weitere Berufserfahrung zu sammeln“, sagt Elisabeth. „Studieren möchte ich immer noch. Ich könnte mir sehr gut die Studiengänge Gesundheits- oder Pflegemanagement vorstellen, um später eine eigene Pflegeeinrichtung zu eröffnen“, erzählt die Pflegeschülerin.

Pflegeschüler der WKK Heide

Pflegeschüler/innen am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen in Heide

Um eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege beginnen zu können, ist ein Mittlerer Schulabschluss notwendig. Alternativ genügt ein Erster allgemeinbildender Abschluss in Verbindung mit einer zweijährigen Ausbildung. Die Schulleistungen sollten gut sein, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, in Deutsch und auch in Mathe. Außerdem ist ein ärztliches Attest erforderlich, um die körperliche Eignung vor dem Ausbildungsbeginn zu bestätigen. Interessenten/innen mit dem Berufswunsch Gesundheits- und Krankenpfleger/in müssen zudem ein zwei- bis vierwöchiges Pflegepraktikum absolvieren.

Der Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen erfordert viel Geduld. Mehr als ein perfekter Notenschnitt zählt daher die persönliche Einstellung zum Beruf. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen müssen gerne mit Menschen arbeiten wollen und ein aufgeschlossenes Wesen mitbringen. Aber auch Durchsetzungsvermögen ist wichtig und die Fähigkeit, in jeder Lage ruhig zu bleiben.

Egal, welches Problem oder welche Frage ich habe, es nimmt sich immer jemand die Zeit für mich.

Mit der abgeschlossenen Ausbildung haben Gesundheits- und Krankenpfleger/innen viele Möglichkeiten, ihre berufliche Laufbahn weiter zu gestalten. Wer später Fach- und Führungsaufgaben übernehmen möchte, kann sich beispielsweise zum/zur Fachwirt/in für Alten- und Krankenpflege oder für Gesundheits- und Sozialwesen weiterbilden. Auch eine Weiterbildung zum/ zur Betriebswirt/in für Management im Gesundheitswesen bietet viele Chancen für eine erfolgreiche Karriere im Gesundheitswesen. Wer über die (Fach-) Hochschulreife verfügt, kann sich zudem mit einem Studium weiterbilden.

Alternativ kann die Ausbildung auch in Teilzeit absolviert werden. Das macht sie besonders für junge Mütter attraktiv. In dieser Variante können die Schülerinnen und Schüler die Arbeitszeit in den praktischen Ausbildungsteilen auf 20 bis 30 Stunden in der Woche reduzieren. Je nach Modell verlängert sich die Ausbildung um 6 bzw. 12 Monate.

Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in

Röntgenaufnahmen sind aus der heutigen Medizin nicht mehr wegzudenken. Ganz ohne Skalpell und Eingriff machen sie Verletzungen und Erkrankungen sichtbar und unterstützen Ärzte bei der Diagnose und Heilung. Angefertigt werden diese Aufnahmen von Medizinisch-technischen Radiologieassistenten und -assistentinnen. MTRA, so wird dieser vielseitige Beruf abgekürzt, arbeiten an der Schnittstelle zwischen Technik, Arzt und Patient.

Tätig sind MTRA hauptsächlich in den drei Arbeitsgebieten Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und Nuklearmedizin. Je nach Gebiet führen sie verschiedene Tätigkeiten aus. In der Röntgendiagnostik zum Beispiel nutzen sie unterschiedliche bildgebende Verfahren, um Aufnahmen von Organen, Knochen oder Nervenbahnen zu erstellen. Hoch moderne Geräte kommen hier zum Einsatz. Neben dem Röntgengerät gehören auch der Computertomograf (CT) und Magnetresonanztomograf (MRT) dazu. In der Strahlentherapie bestrahlen die Assistenten/Assistentinnen bösartige Tumore mit Hilfe von energiereichen Strahlen, während sie in der Nuklearmedizin Behandlungen mit radioaktiven Stoffen durchführen.

MRTAs am WKK Heide

In der Röntgendiagnostik nutzen MRTAs unterschiedliche bildgebende Verfahren, um Aufnahmen von Organen, Knochen oder Nervenbahnen zu erstellen

In allen drei Bereichen stehen Medizinisch-technische Radiologieassistenten/innen im engen Kontakt zu ihren Patienten. Sie klären über Risiken auf und betreuen sie während der Untersuchung. Auch der Strahlenschutz gehört zu den Aufgaben der MTRA dazu – zum eigenen Schutz und zum Schutz der Patienten.
„Ich wollte auf jeden Fall mit Menschen arbeiten. Dessen war ich mir sicher. Da ich auch technisch interessiert bin und in der Schule Spaß an den naturwissenschaftlichen Fächern hatte, wurde mir der Beruf des Medizintechnischen Radiologieassistenten empfohlen“, berichtet Kevin. Heute ist er fast am Ende seiner Ausbildung und bereitet sich mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern auf das Staatsexamen vor. Nach der Ausbildung hat der 20-Jährige bereits einen Job in Hamburg sicher. „Die dreijährige Ausbildung an der Dr. Gillmeister-Schule am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen hat mich bestens auf das Berufsleben vorbereit“, blickt Kevin zurück. Die schulische Ausbildung findet in Vollzeit statt und kombiniert theoretischen und praktischen Unterricht: Zum einen werden die angehenden Assistenten/innen in Fächern wie Biologie, Physik, Chemie, Mathematik, Anatomie oder Krankheitslehre unterrichtet, zum anderen können sie ihre Fähigkeiten in schuleigenen Übungsräumen und Laboren trainieren. Erst dann geht es für sie in die Praxis. Die verschiedenen Praxiseinsätze können dabei im Westküstenklinikum in Heide oder Brunsbüttel oder in anderen Krankenhäusern oder Arztpraxen absolviert werden.

MRTAs bei der Arbeit am WKK Heide

Die Arbeit an hochmodernen Geräten gehört zum Alltag eines Medizinisch-technischen Radiologieassistenten

„Auf meinen ersten Praxiseinsatz habe ich mich sehr gefreut. Besonders auf die Arbeit mit Patienten“, erzählt Kevin. Als MTRA muss er nicht nur komplexe medizinische Geräte bedienen können, auch großes Einfühlungsvermögen ist für diesen Beruf äußerst wichtig. „Wir begleiten die Patienten/Patientinnen durch die gesamte radiologische Untersuchung. Häufig arbeiten wir mit schwer kranken Menschen zusammen. Viele haben Angst oder Schmerzen. Berührungsängste sind da fehl am Platz“, so Kevin. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind ebenfalls gefragt: sowohl im Umgang mit radioaktiven Materialien und Röntgenstrahlung als auch bei der Anfertigung von Testergebnissen.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum/ zur Medizinischtechnischen Radiologieassistenten/in sind ein Mittlerer Bildungsabschluss oder eine gleichwertige Ausbildung sowie die gesundheitliche Eignung für den Beruf. Weiterhin werden ein hohes Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Fächern sowie gute Noten in diesen
Fachbereichen erwartet. Außerdem sind grundlegende EDV-Kenntnisse von Vorteil.

Die Zukunftsaussichten in diesem Beruf sind hervorragend, denn der Bedarf an gut ausgebildeten Medizinisch-technischen Radiologieassistenten/innen ist in den vergangenen Jahren erheblich gewachsen. Wie Kevin gehen viele seiner Mitschüler/innen gleich nach der Ausbildung in ein festes Beschäftigungsverhältnis über. MTRA arbeiten in Krankenhäusern, Universitätskliniken und in Facharztpraxen für Radiologie. Ebenso können sie in der Wissenschaft und Forschung sowie in der Industrie eine Anstellung finden.

TEXT Katharina Grzeca
FOTOS Sebastian Weimar