Rettungsdienst Nordfriesland

Wenn jede Minute zählt! Rettungsdienst Nordfriesland

Der Rettungsdienst Nordfriesland betreut das nördlichste Einsatzgebiet Deutschlands. Mit über 2.000 Quadratkilometern ist es einerseits sehr groß, hat aber andererseits nur 160.000 Einwohner. Als touristische Region ändert sich diese Zahl natürlich während der Sommermonate und damit auch die Zahl der Einsätze. Über 33.000 Mal im Jahr heißt es an den zehn Standorten des Rettungsdienst Nordfriesland: Ausrücken und Notfall-Erstversorgung sicherstellen – und das auf zehn Halligen, vier Inseln und natürlich unter Mithilfe von modernstem Material- und Sicherheitsniveau. Zwischen dem Eintreffen des Einsatzteams und dem des Notarztes kann sich jeder Patient, dank des Rettungsdienstes, auf eine qualifizierte Betreuung verlassen. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungsprogramme der Mitarbeiter sichern den hohen Standard der Versorgung.

Gut aufgehoben im Team

Meist sind die Mitarbeiter des 150 Mann starken Teams die ersten am Einsatzort, die Menschen aus extremen Notsituationen helfen oder Leben retten müssen. Was zählt – sind neben erlernter beruflicher Qualifikation – Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Menschlichkeit. Berührungsängste sind hier fehl am Platz. Die Mitarbeiter sind Angestellte im öffentlichen Dienst und die Bezahlung erfolgt immer nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). On-top- Leistungen wie:  Zusatzrente, Weihnachtsgeld, betriebliches Gesundheitsmanagement u.v.m. bieten zusätzliche Vorteile. Naturgegeben kann es in diesem Beruf keinen „nine-to-five-job“ geben. Durch die Bereitschaftsanteile ist die 48-Stunden-Woche die Regel, aber dafür gibt es auch keine 24-Stunden-Schichten und ein großzügiges Entgegenkommen bei der Planung der Dienstpläne. Familienfreundliche Zeiten, private Termine, Urlaubsauszahlung oder Stundentausch unter Kollegen können durch ein flexibles Arbeitszeitkonto berücksichtigt werden.

Ausbildungsangebot zum Notfallsanitäter

Der Rettungsdienst Nordfriesland bietet neben Jobs im Bereich Rettungssanitäter, Rettungsassistent oder Notarzt jährlich mehrere Stellen für eine Ausbildung zum Notfallsanitäter an. Wer sich hier bewerben möchte muss 18 Jahre alt sein, mindestens einen guten Mittleren Schulabschluss (oder höherwertig) oder Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung besitzen, die gültige Führerscheinklasse B vorweisen können sowie eine gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs. Der Beruf Notfallsanitäter wird zu den Gesundheitsfachberufen gezählt.

Teamgeist und soziale Reife

Nachwuchskräfte sollten mit einem sozialen Profil, Neugier, guter Fitness und einem ausgeprägten Teamgeist ausgestattet sein. Darüber hinaus müssen sie gut kommunizieren können, sowohl mit den Teampartnern als auch mit den Kranken und Patienten und sie sollten mit Stress-Situationen umgehen können. Der Rettungsdienst Nordfriesland eröffnet spannende, herausfordernde und gute Perspektiven für alle, die helfen wollen Leben zu retten.

Erzähl mal…

Stella befindet sich im 2. Ausbildungsjahr zur Notfallsanitäterin beim Rettungsdienst Nordfriesland in Husum.

„Wenn der Melder piept, muss alles ganz schnell gehen.“

„Vier, fünf Einsätze sind ganz normal in zwölf Stunden. Es gibt auch Tage, an denen wir öfter rausfahren – manchmal hat man Glück, manchmal Pech. Genau das macht für mich den Reiz dieser Arbeit aus: Mein Tag beginnt, und ich weiß überhaupt nicht, was passieren wird. Die ersten Einsätze waren hart, weil jede Unfallstelle anders ist und wir viel Verantwortung tragen – es geht ja immer um Menschenleben. Noch kann ich mich kurz zurückziehen, wenn mich eine Situation überfordert, da ich im zweiten Lehrjahr ‚nur‘ als dritte Person im Rettungswagen mitfahre. Meine Kollegen übernehmen den Patienten dann zu zweit. Das ändert sich, wenn ich im Februar meine Kompetenzüberprüfung absolviert habe und hoffentlich bestehe. Dann darf ich als zweiter ‚Mann‘ mitfahren und trage die volle Verantwortung. Da wir in Notfallsituationen perfekt zu zweit funktionieren müssen, ist Teamfähigkeit in diesem Beruf extrem wichtig. Einer ist immer der Teamführer und trifft die Entscheidungen, der andere arbeitet zu. Wenn der Melder piept, muss alles ganz schnell gehen. Er zeigt uns an, worum es geht, wie der Patient heißt und wo wir hinmüssen – und los geht’s. Da ist keine Zeit für Diskussionen oder Unstimmigkeiten. Was gut und was weniger gut geklappt hat, besprechen wir anschließend in der Einsatznachbesprechung. Sie gibt auch Raum, das Erlebte emotional zu verarbeiten. Wir lernen zwar in diesem Beruf, mit jeder Situation umzugehen, doch es wird immer Ausnahmen geben.“

Malte befindet sich im 3. Ausbildungsjahr zum Notfallsanitäter beim Rettungsdienst Nordfriesland in Husum.

„Jeder Einsatzort ist anders und das ist wirklich interessant.“

„Schon während ich beim Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk meinen Bundesfreiwilligen Dienst absolviert und Jugendliche mit Behinderung in der Berufsvorbereitung unterstützt habe, wurde mir klar, dass ich Menschen helfen möchte. Weil ich einen sinnvollen und verantwortungsvollen Beruf ausüben wollte, habe ich mich anschließend beim Rettungsdienst Nordfriesland beworben und bekam eine Einladung zum Einstellungstest. Für meine Eignung wurde ich in drei Bereichen geprüft: Rechtschreibung, Allgemeinwissen und Sportlichkeit. Mit Erfolg, wie sich herausstellte, denn einige Wochen später kam dann auch schon die Zusage zur Ausbildungsstelle und am 1. Oktober 2018 ging es dann los. Mittlerweile bin ich im dritten Ausbildungsjahr und habe meine Entscheidung bis heute noch nie bereut. Besonders gefällt mir die abwechslungsreiche Arbeit und dass ich als Notfallsanitäter mit vielen unterschiedlichen Berufsgruppen wie Feuerwehr, Polizei, Hausärzten und dem Gesundheitsamt zusammen arbeite. Jeder Einsatzort ist anders und das ist wirklich interessant. Bevor wir zu einem Notfall fahren, ziehen wir uns daher nicht nur unsere persönliche Sicherheitskleidung an wie Weste, orangefarbene Jacke, Handschuhe, Helm, Schutzbrille und trittschutzsichere Schuhe, sondern klären bereits wichtige Fragen wie: Birgt die Einsatzstelle Gefahren? Sind andere Einsatzkräfte vor Ort? Ist die Einsatzstelle sicher? Wie viele Einsatzwagen brauchen wir? Wie viele Patienten sind gemeldet? Nach der Ausbildung würde ich sehr gerne in diesem Beruf weiterarbeiten und mich zum Mentor oder Praxisanleiter fortbilden.“