„Lernen durch Engagement“-Initiative an der Ferdinand-Tönnies-Schule

„Lernen durch Engagement“-Initiative an der Ferdinand-Tönnies-Schule

Als junger Mann wollte Peer Christiansen Polizist werden. In der Oberstufe wurde ihm allerdings bewusst, Freund und Helfer werden ja, aber lieber als Lehrer. So studierte der gebürtige Flensburger Geschichte und Sport auf Lehramt und erwarb zusätzlich die Unterrichtserlaubnis für das Fach Technik. Während er sich in jungen Jahren als begeisterter Handballer in der Sport-Jugendarbeit engagierte, entdeckte er sein Faible für die Arbeit mit jungen Menschen. Vor seiner bislang zehnjährigen Tätigkeit an der Ferdinand-Tönnies-Schule (FTS) in Husum war er elf Jahre an einer deutschen Schule in Dänemark Lehrer. An der FTS schätzt er vor allem den angenehmen Umgang, den alle miteinander pflegen.

Nachdem Lehrerkollege Matthias Sechting damals von Marion Schlüter, der Leiterin des Kompetenzzentrums LdE (Lernen durch Engagement) in Norddeutschland, angesprochen wurde, ob die FTS die LdE-Initiative integrieren möchte, übernahm Peer Christiansen die Leitung. Er ist überzeugt davon, dass LdE für die Schülerinnen und Schüler sehr bereichernd ist. Wichtig sei, dass Projekte einen realen Bedarf außerhalb der Schule aufgreifen, so Christiansen. Seinen Einstand feierte LdE an der FTS mit einem Projekt, das auf Anfrage des BUND (Anm. d. Red.: BUND steht für Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V., eine der größten nicht-staatlichen Umwelt- und Naturschutzorganisationen in Deutschland) realisiert wurde. Ziel war es, einen Teich anzulegen, den der BUND für seine Umweltbildung nutzen kann. Nachdem mit den Fächern Technik und angewandte Naturwissenschaften der dafür fachlich passende Rahmen gefunden
worden war, konnte das einjährige Projekt für die Achtklässler beginnen. Von der Projektplanung über die Dokumentation und die Beschaffung von Teichfolie, Kies, Tieren und Pflanzen bis hin zur Evaluation lag der Prozess bei den Schülerinnen und Schülern, die durch diese Arbeit wertvolle Kompetenzen erwarben.

Da die LdE-Initiative mit dem Berufsorientierungsprojekt „Berufene Helden” kooperiert, konnte das Teichprojekt hier als Vorzeigeprojekt präsentiert werden, da es verschiedene Berufe vereinte. So bestand eine Aufgabe der Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer darin, die verwaltungstechnischen Projektaspekte mit der Stadt Husum zu klären. Des Weiteren pflegten sie Kontakt zu einem regionalen Garten- und Landschaftsbauer, der beratend zur Seite stand. Peer Christiansen hofft, dass dieses erfolgreiche Projekt viele weitere nach sich zieht. Da Corona die Ambitionen ausbremste, gab er in den vergangenen zwei Jahren Kurse zum Thema LdE, um wenigstens innerschulische Projekte umzusetzen – vom Thema gesunde Ernährung bis hin zum Basketballturnier. Daraus soll in den nächsten Jahren ein neuer Wahlpflichtunterricht entstehen, der Projekte zum Thema Nachhaltigkeit verwirklicht. Eine besonders schöne Begleiterscheinung: Ein LdE-Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler Hochbeete für eine Kita in Hattstedt errichteten, entsprach den Kriterien des FTS-Siegels Zukunftsschule.

 

TEXT Kristina Krijom

FOTO Reinhard Witt